Mit diesen Ideen soll der Handel in der Heilbronner Innenstadt belebt werden
Mit einem digitalen Bonusprogramm und einem neuen Stadtmagazin will die Stadtinitiative Heilbronn frischen Schwung in die Innenstadt bringen.
Es wurde groß angekündigt als 30-Punkte-Sofortprogramm, das die Innenstadt in eine bessere Zukunft führen soll. Kernpunkte des Programms sind die Einrichtung einer Innovationsfabrik für den Handel, die Fortsetzung des Gründerwettbewerbs, die schönere Gestaltung der Schaufenster, die Steigerung der Aufenthaltsqualität und die Einführung einer Müllpolizei. Im Mai hatte ein breites Parteienbündnis die konkrete Umsetzung des Konzepts Aufbruch Innenstadt beschlossen, das am 11. November 2024 im Gemeinderat auf den Weg gebracht wurde, und dafür eine Gesamtsumme von einer Million Euro in Aussicht gestellt. Die Stadtverwaltung selbst sprang dem Antrag unmittelbar vor der Verabschiedung bei.
Konzept Aufbruch Innenstadt: Stadtinitiative Heilbronn will Schwung nutzen
„Wir wollen die PS jetzt auf die Straße bringen“, hat Ergjan Terzici mit dem Konzept Aufbruch Innenstadt im Rücken ehrgeizige Ziele. Der Gastronom war Ende Mai zum neuen Vorsitzenden der Stadtinitiative Heilbronn gewählt worden, die er seither als Doppelspitze mit Sven Hofmann leitet. „Die ersten Gespräche, die ich geführt habe, sind jedenfalls sehr positiv gelaufen“, freut sich der 36-Jährige. Terzicic ist auch davon überzeugt, dass der Vorstoß der SI jetzt zur rechten Zeit kommt, da auch die Stadt für die Zukunftsthemen sensibilisiert sei. „Ich habe das Gefühl, dass jetzt alle Akteure parteiübergreifend den Wunsch haben, etwas zu bewegen“, betont der Gastronom.
Stadtinitiative Heilbronn plant digitales Bonusprogramm und Stadtmagazin
„Und unser Team ist nach den Neuwahlen jetzt auch in Aufbruchstimmung“, ergänzt Sven Hofmann. „So viel positive Energie, wie wir sie aktuell spüren, wollen wir nun definitiv zum Erfolg führen“, betont der gelernte Goldschmied. Konkret schwebt der Doppelspitze die Einführung eines digitalen Händler-Gutscheinsystems vor, das schon zum Jahreswechsel umgesetzt sein soll. Um gegenzusteuern, will die Stadtinitiative die Betriebe dabei unterstützen, Mehrweggeschirr zu verwenden und die Außenbereiche schöner zu gestalten. „Wir sehen uns da auch als Ansprechpartner für kreative Ideen“, unterstreicht Ergjan Terzici.
Die Stadtinitiative erwartet sich weitere Impulse durch die Schaffung einer Innovationsfabrik für den Handel. Dort sollen Gründer mit der Bereitstellung von Flächen bei ihren Geschäftsideen unterstützt werden. Zudem sollen auch von der Stadt gastronomische Start-ups intensiver unterstützt werden. Die Initiative selbst will das Konzept mit einer neuen Initiative zur Mitgliedergewinnung verbinden. Dabei sollen die SI-Mitglieder künftig von verschiedenen Leistungen und Joint-Ventures profitieren.
Kernstück des neuen Konzepts ist die Gründung eines digitalen Bonusprogrammes für die rund 70 Händler der gesamten Innenstadt, das den Kunden ihre Treue beim Einkauf mit einer Cashback-Rate vergütet. Dabei soll die Rückvergütung nach jedem Einkauf erstattet werden. Begleitet werden soll die Offensive der Stadtinitiative von einem Stadtmagazin, das sowohl gedruckt als auch digital erscheinen soll. „So etwas gibt es bisher noch in keiner Stadt“, betont Terzici. „Ich bin fest davon überzeugt, dass es jetzt möglich ist, vieles zu bewegen“, sagt der Gastronom, der unter anderem den Biergarten auf dem Trappensee-Gelände betreibt.
Zudem fordert die SI jetzt die schnelle Umsetzung der Punkte aus dem Konzept „Aufbruch Heilbronn – Vision Innenstadt“. Denn die generellen Probleme für den Einzelhandel und die Gastronomie in den deutschen Innenstädten sind bekannt: Internethandel, fehlende Besucherfrequenz und Kaufzurückhaltung sind die Schlagworte. Derzeit leidet in Heilbronn gerade die Systemgastronomie, was im Stadtbild an Betrieben wie Sausalitos und Joe Peña’s sichtbar wurde, die in den vergangenen Wochen schließen mussten.

Stadt Heilbronn als Unterstützer gefordert
Dabei setzt Terzici auch auf die Stadt und spricht von guten Gesprächen mit der Stadtverwaltung und der HMG, deren zweitgrößter Gesellschafter die Stadtinitiative ist. „Jetzt gilt es, schnell zu handeln“, fordert der SI-Vorsitzende. Die Stadt verweist darauf, dass der angekündigte Jugendtreffs im Wollhaus 17, das Handyparkens und die Einrichtung mobiler Grünelemente in einigen Straßenzügen der Fußgängerzone bereits umgesetzt wurden.


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Kommentare
Rita Heinle-Langer am 09.08.2025 12:02 Uhr
Die Innenstadt muss sehr viel sicherer und sauberer werden. Polizei und Ordnungsamt sind gefragt.
Sich sicher und wohlfühlen MUSS vor Datenschutz stehen. Videoüberwachung an den bekannten Stellen anbringen. Dealer müssen schneller von der Polizei kontrolliert und bestraft werden. Die Laden,-und Gastronomen nicht länger alleine lassen mit den Missständen, dann macht auch denen Ihre Arbeit wieder Spaß und die Besucher kommen dann auch wieder gerne in die Stadt. Blumenkübel alleine schaffen das nicht, das Gefühl der Sicherheit wieder zu gewinnen. Was bei uns nicht erlaubt ist, muss bestraft werden
am 09.08.2025 06:34 Uhr
Das allergrößte Problem liegt daran, dass Kaufkraft fehlt weil viele Bürger die Innenstadt meiden. Wenn die offensichtlichen Gründe dafür nicht klar benannt werden und Lösungen nicht umgesetzt werden ist alles andere rausgeschmissenes Geld und vergebliche Mühe.
Jürgen Mosthaf