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Heilbronn sagt illegaler Entsorgung den Kampf an – Müllpolizei kommt 2025

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Noch in diesem Jahr wird sich eine zusätzliche Streife des Ordnungsdienstes um Müllsünder kümmern. Die Müllpolizei ist Teil des Heilbronner Sofortprogramms Aufbruch Innenstadt.   


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Wer sich aus nördlicher Richtung der Heilbronner Innenstadt nähert, ist derzeit nicht zu beneiden. Denn seit einigen Monaten stoßen Fußgänger dort vielfach auf achtlos weggeworfenen Müll. Besonders auffällig ist die Lage entlang des Eisenbahndamms an der Burenstraße. Der Zaun, der die Bahngleise von der Grünfläche trennt, ist von Abfällen gesäumt. Die Wände der Eisenbahnbrücke, die zur Paulinenstraße führt, ist vollgeschmiert mit Graffitis und Schriftzügen.

Wenige Meter weiter am Eingang eines Wohnblocks, in dem bis zum September 2021 noch eine Filiale der Kreissparkasse Heilbronn untergebracht war, lagert seit Monaten ein Müllberg. Auch auf den Wegen rund um das Technische Schulzentrum jenseits der Pestalozzistraße finden sich regelmäßig Plastikflaschen, Getränkedosen, Vespertüten oder Fastfoodpapier.            

Heilbronner Gemeinderat: Die Zustände müssen sich ändern

Geht es nach dem Heilbronner Gemeinderat, sollen Zustände wie diese in der Stadt Heilbronn nicht mehr vorkommen. „Wir wollen dafür sorgen, dass wildes Ablagern von Müll künftig der Vergangenheit angehört“, betont Elke Roth. Die CDU-Stadträtin war maßgeblich daran beteiligt, dass noch in diesem Jahr in Heilbronn eine sogenannte Müllpolizei eingeführt wird. „Wir haben in den vergangenen Jahren einen signifikanten Anstieg von illegalen Müllentsorgungen an öffentlichen Plätzen und Grünflächen festgestellt. Das gefährdet nicht nur die Gesundheit von Mensch und Tier, sondern wirkt sich auch negativ auf die Lebensqualität der Bürger und das Image der Stadt aus“, ärgert sich Roth.

Schon seit Monaten lagert Müll am Eingang neben der ehemaligen Sparkassenfiliale in der Heilbronner Paulinenstraße (kleines Foto). Eine "Müllpolizei" soll künftig für mehr Sauberkeit sorgen.
Schon seit Monaten lagert Müll am Eingang neben der ehemaligen Sparkassenfiliale in der Heilbronner Paulinenstraße (kleines Foto). Eine "Müllpolizei" soll künftig für mehr Sauberkeit sorgen.  Foto: Zimmermann (kleines Foto), HST-Archiv (großes Foto), Montage: Stimme.de

Die Stadt verweist darauf, dass ein sauberes Erscheinungsbild oberste Priorität habe. „Wir gehen mit einem hohen personellen und finanziellen Einsatz konsequent gegen Verunreinigungen vor“, betont Pressesprecherin Claudia Küpper. Dazu seien die Stadtreiniger des Betriebsamtes täglich im Einsatz. Ein Problem sieht Küpper darin, dass seit einigen Jahren vermehrt Essensmüll auf Parkbänken oder Grünflächen entsorgt wird.        

Müllstreife für Heilbronn ist Teil des 30-Punkte-Sofortprogramms

Mit der Müllpolizei, die Teil des 30-Punkte-Sofortprogramms ist, das der Heilbronner Gemeinderat im Mai zur Stärkung der Innenstadt beschlossen hat, soll nun massiv gegengesteuert werden. Vorbild für die beim Kommunalen Ordnungsdienst (KOD) angesiedelte Einheit sind die Waste-Watcher, die die Stadt Pforzheim seit mehreren Jahren erfolgreich im Einsatz hat, wie sich eine Heilbronner Delegation vor Ort überzeugen konnte. 

Dem vierköpfigen Team, das seit 2018 auf den Straßen der Goldstadt unterwegs ist, ist es gelungen, die Fälle von illegalen Müllablagerungen deutlich zu reduzieren. Und die Pforzheimer Waste-Watcher gehen auch gezielt gegen Müllsünder vor. „Sie durchsuchen den Müll gezielt nach Hinweisen auf einen Verursacher, um den Verstoß zu ahnden“, schildert Pressesprecherin Laura Schaier das Pforzheimer Konzept. Bewährt habe sich vor allem die Kombination aus Kontrolle und Aufklärung.

Vorbild sind Waste-Watcher aus Pforzheim

Ein ähnliches Konzept vermisst Herbert Burkhardt für Heilbronn. „Wir haben vor vier Jahren höhere Bußgelder beschlossen aber wenn nicht kontrolliert wird, bringt das nichts“, unterstreicht der Stadtrat der Freien Wähler. Er fordert einen neuen Ansatz in der Verwaltung: „Wir sind Event-Stadt, wenn es um Studenten geht, aber die Müllablagerungen interessiert die Verwaltung viel zu wenig“, kritisiert Burkhardt.

Das soll sich nun ändern. Im Laufe des Jahres sollen die Waste-Watcher mit zwei Vollzeitstellen ihren Dienst aufnehmen, sagt Claudia Küpper auf Anfrage. Diese werden für mindestens zwei Jahre beim KOD ihren Dienst tun. „Sie werden repressiv gegen illegale Müllablagerungen vorgehen und Präventionsarbeit leisten“, verspricht die Pressesprecherin.                

Mängelmelder: Missstände können der Stadt Heilbronn online mitgeteilt werden

Die Stadt Heilbronn hat im Jahr 2021 einen Mängelmelder eingeführt, bei dem auch Hinweise auf Graffitis und Verschmutzungen entgegengenommen werden. Beschwerden können auch zusammen mit Fotos an eine von 13 Stellen gemeldet werden, die in verschiedene Kategorien unterteilt sind. Der Mängelmelder werden nach Auskunft der Stadt gut angenommen und die Bürger können bei der Meldestelle einsehen, wieweit ihre Meldung bearbeitet ist und in einen Dialog mit der Stadt eintreten.  


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