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Schuld am Unfall von James Dean? Das steckt hinter dem Lied über Rolf Wütherich

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Hatte Rolf Wütherich Schuld am tödlichen Unfall des Hollywood-Idols James Dean? Die Frage beschäftigt Fans seit Jahrzehnten. Eine Band hat dem ehemaligen Porsche-Mechaniker und gebürtigen Heilbronner sogar einen Song gewidmet.


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James Dean ist durch seinen Tod bei einem Autounfall 1955 als Schauspieler und Idol unsterblich geworden. Mit James Dean verknüpft bleibt für alle Zeit ein Mann: Rudolf, genannt Rolf Wütherich. Er wurde 1927 in Heilbronn geboren und verstarb 1981 in Kupferzell, ebenfalls bei einem Autounfall.

In vielen Berichten geht es um James Dean, den berühmten Mann aus Hollywood. Rolf Wütherich wird in vielen davon nur an wenigen Stellen erwähnt. Doch auch nach seinem Tod gibt es Menschen, die sich an ihn und die Geschehnisse nach den Autounfällen erinnern. Seit 2016 gehört auch ein Lied dazu, das den Namen von Rolf Wütherich im Titel trägt. Carsten Friedrichs von der Indie-Pop-Band „Die Liga der gewöhnlichen Gentlemen“ hat es geschrieben. Welche Botschaft steckt dahinter?


Song über Rolf Wütherich und den Unfall mit James Dean: So entstand das Lied

Die Inspiration für den Song „Die ganze Welt ist gegen mich (Blues für Rolf Wütherich)“ kam Friedrichs, als er „Fletcher Christian“ der Band Mekons hörte. Dieser beginnt mit den Zeilen: „Sometimes I feel like Fletcher Christian“ (zu Deutsch: manchmal fühle ich mich Fletcher Christian, der im 18. Jahrhundert die Meuterei auf dem Schiff Bounty angeführt hat).

Rolf Wütherich als Inspiration für einen Song: Das ist die Band dahinter

Die Liga der gewöhnlichen Gentlemen besteht als Band seit 2012. Seither sind sieben Alben erschienen. 2025 sind die fünf Musiker aus Hamburg und Berlin mit ihren aktuellen Songs aus dem Album „Egg Benedickt“ auf Tour.

Doch wie entstand der Bandname? Carsten Friedrichs erzählt vom Film „Die Liga der ungewöhnlichen Gentlemen“, der als einer der schlechtesten der Welt gilt. Der Titel sei aber gut geeignet für einen Bandnamen – aber nicht ganz: „Ungewöhnliche Gentlemen, das ist ein bisschen angeberisch – wir sind gewöhnliche Gentlemen. Das reicht vollkommen aus.“ Selbst gesehen hat Friedrichs den Film, nach dem seine Band benannt ist, bis heute nicht. Dass der Name etwas lang ist, sei den Musikern erst später aufgefallen, „aber da war es schon zu spät und wir hatten schon Auftritte“. Nun muss manchmal die Abkürzung DLDGG helfen.

Der Sänger und Gitarrist identifizierte sich jedoch nicht mit dem Rebellen. Stattdessen fiel ihm die Geschichte von Rolf Wütherich ein. Von dem gebürtigen Heilbronner hatte Friedrichs nach dem Schauen eines James-Dean-Films gelesen, weil er sich über den Schauspieler informieren wollte. „Ich wusste zwar, dass er einen Unfall hatte, aber wie das genau passiert ist, wusste ich nicht. Dabei bin ich auf Rolf Wütherich gestoßen.“

Musiker über Freund von James Dean: „Rolf Wütherich hat nichts falsch gemacht“

Und dieser kommt ihm wieder in den Sinn. „Rolf Wütherich hat ja gar nichts falsch gemacht. Er hatte nur ein unglaubliches Pech.“ Zwar sei das Leben der meisten Menschen nicht so tragisch, dieser Aspekt von Wütherich sei aber eine „universale Geschichte“. So war die Song-Idee schnell geboren: „Ich fühle mich nicht wie ein Rebell, ich fühle halt wie einer, der nichts falsch macht, aber trotzdem massiv Probleme bekommt.“


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Wütherich soll nach dem Unfall und dem Tod von James Dean immer wieder unschöne Briefe von Fans bekommen haben. Außerdem blieb bei ihm eine körperliche Einschränkung zurück, auch für psychische Probleme gibt es einige Anzeichen.

„Ich fühl’ mich wie Rolf Wütherich“ – darum geht es in dem Song

In drei Strophen wird von dem Unfall, bei dem James Dean starb und Rolf Wütherich schwer verletzt wurde, und den Folgen erzählt. Auch Heilbronn als Geburtsort von Wütherich wird erwähnt. „Die ganze Welt ist gegen mich – ich fühl’ mich wie Rolf Wütherich“, lautet der Refrain. „Das schrieb sich fast von selbst“, so der Sänger und Songschreiber.

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Längere Zeit hatte „Die Liga der gewöhnlichen Gentlemen“ den Song auch im Repertoire. „Der kam auch immer relativ gut an.“ Außerdem sei die Band immer wieder von Menschen angesprochen, die bereits von Wütherich gehört hatten. „So unbekannt ist die Geschichte nicht“, schließt Friedrichs daraus.

Verbindung zwischen James Dean und Rolf Wütherich ist faszinierend

„Es wundert mich, dass das Leben von Rolf Wütherich noch nicht verfilmt wurde“, so der Musiker im Gespräch mit der Heilbronner Stimme. Schließlich ziehen sich die tragischen Ereignisse durch das Leben des Heilbronners. Für Friedrichs außerdem faszinierend: „Die Verbindung aus Südwestdeutschland mit einem der berühmtesten Schauspieler aller Zeiten, aus Provinz und Hollywood.“

Die Begeisterung für Porsche und Rennautos kann er jedoch nicht nachvollziehen. „Zu Autos habe ich keine Beziehung. Ich habe nicht mal einen Führerschein“, gibt der Sänger aus Hamburg zu. Dieser Aspekt von Wütherichs Leben wirkt mit Blick auf die Klimakrise wie „eine vergangene Welt“.

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