So soll es mit den Corona-Regeln in Baden-Württemberg weitergehen
Das Land will die Corona-Regeln am 20. März noch nicht vollständig auslaufen lassen. Die SLK-Kliniken müssen hohe Ausfälle durch Corona-Quarantäne kompensieren.
Baden-Württemberg behält in Innenräumen und an Schulen die Maskenpflicht bei. Wegen der hohen Infektionszahlen will das Land die Corona-Regeln am 20. März noch nicht vollständig auslaufen lassen. Man werde eine Übergangsfrist bis zum 2. April nutzen, kündigte Vize-Regierungschef Thomas Strobl (CDU) am Dienstag in Stuttgart an. Das betreffe in erster Linie die Maskenpflicht drinnen und an Schulen. Weitere Einschränkungen würden noch geprüft. Andere Bundesländer, darunter Berlin, Brandenburg, Hamburg und Rheinland-Pfalz, wollen ähnlich verfahren.
Basisschutz soll bleiben
Eigentlich sollten nach einem Bund-Länder-Beschluss am 20. März alle tiefgreifenderen Maßnahmen wegfallen. Nur ein sogenannter Basisschutz soll bleiben. Der Entwurf von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und Justizminister Marco Buschmann (FDP) soll am Mittwoch erstmals im Bundestag beraten werden.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hatte die Länder dazu aufgerufen, die Übergangsfrist bis zum 2. April zu nutzen. Anschließend müssten die Länder die neuen Hotspot-Regelungen nutzen, um das Geschehen in den Griff zu bekommen. "Das kann zur Not auch darauf hinauslaufen, dass, wenn die Situation in einem ganzen Bundesland so prekär ist, sich ein ganzes Bundesland zum Hotspot erklärt, wie das jetzt zum Beispiel Bayern überlegt", sagte Lauterbach in der ARD. Es werde keinen Freedom Day geben, betonte der Bundesminister.
Versorgung der Patienten in den SLK-Kliniken
Die Sicherstellung der Patientenversorgung an den SLK-Kliniken stellt die Verantwortlichen aktuell vor große Herausforderungen. 110 Mitarbeiter befanden sich in der vergangenen Woche in Quarantäne – das sind noch einmal 20 mehr als in der Vorwoche. Um das gewohnte Versorgungsniveau zu halten, müsse ständig neu geplant werden, so SLK.
Zudem binde die Versorgung der Patienten auf den Covid-Isolierstationen deutlich mehr Kräfte. "Die fehlen uns an anderer Stelle", sagt ein Sprecher. Man sei in Sorge, dass die Infektionszahlen durch die anstehenden Lockerungen weiter steigen könnten, und fürchtet eine Verschärfung der Personalsituation sowie wieder mehr Krankenhauseinweisungen.
Auch der Neckarsulmer Hausarzt Tobias Neuwirth sieht die Lockerungen mit Skepsis: Praxen von Kollegen seien wegen des Ausfalls von Mitarbeitern geschlossen, die Patientenversorgung in manchen Orten sei eingeschränkt. Auch Mitarbeiter seines Teams seien in Quarantäne. "Wir müssen mit den restlichen Mitarbeitern den Wahnsinn irgendwie hinbekommen."