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Elektromobilität
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Preisabstand zwischen E-Autos und Verbrennern so niedrig wie noch nie

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Der Hochlauf der Elektromobilität scheiterte bislang vor allem auch an den hohen Preisen für Stromer. Nun wird der Abstand zu Fahrzeugen mit Benzin- und Dieselmotoren immer geringer. 


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Befragt man die Manager der großen Autohersteller, dann dürfte der Hochlauf der Elektromobilität aus ihrer Sicht ruhig schneller gehen. Doch der Markt wächst sukzessive. Von Januar bis September 2025 wurden in den drei automobilen Kernregionen China, Europa und den USA zusammen rund 12,8 Millionen Elektrofahrzeuge neu zugelassen, hat das Center Automotive Management (CAM) mit Sitz in Bergisch Gladbach ermittelt. In der Zahl sind vollelektrische Autos und Fahrzeuge mit Plug-in-Hybrid enthalten. Damit ist der globale Markt für E-Fahrzeuge gegenüber dem Vorjahreszeitraum um rund 30 Prozent gewachsen und setzt seinen Aufwärtstrend fort.

VW-Konzern ist in Europa Marktführer bei vollelektrischen Fahrzeugen

In Europa wurden in den ersten drei Quartalen 2,72 Millionen Elektrofahrzeuge zugelassen – ein Plus von 27,7 Prozent. Deutschland erreicht von Januar bis September mit rund 600.000 Elektrofahrzeugen (+ 46,6 Prozent) das größte Wachstum. Von Januar bis September hat der VW-Konzern weltweit 717.500 reine E-Autos ausgeliefert, das sind 42 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. In der Heimatregion Europa hat das Unternehmen bei den Stromern einen Marktanteil von 27 Prozent erreicht – mehr als jeder andere Autohersteller.

„Unsere vollelektrischen Fahrzeuge sind ein wesentlicher Treiber der positiven Entwicklung im Gesamtkonzern“, sagt Marco Schubert, Mitglied der erweiterten Konzernleitung für Vertrieb sowie Vorstand für Vertrieb und Marketing der Audi AG. „Bis Ende September haben wir davon in Europa rund 80 Prozent mehr ausgeliefert als im Vorjahreszeitraum.“

Preisabstand zwischen E-Autos und Verbrenner sinkt auf unter 1600 Euro

Für die nächsten Monate und das Gesamtjahr 2026 erwarten Branchenexperten bei E-Autos ein deutliches Wachstum. Das liegt vor allem an der Preisentwicklung. „Erstmals ist der Preisabstand zwischen Elektroautos und Fahrzegen mit Verbrennungsmotor mit 1589 Euro unter die Grenze von 2000 Euro gerutscht“, sagt Ferdinand Dudenhöffer, Direktor des Center Automotive Research (CAR) in Bochum. Das Institut hat dafür unlängst eine Studie erstellt. Gemessen wurden dabei die sogenannten Transaktions-Preise von den jeweils 20 meistverkauften E-Autos und Verbrennermodellen auf dem deutschen Automarkt.

Der Transaktions-Preis ist der Preis, den der Autokäufer tatsächlich am Ende bezahlt - also inklusive Rabatt. „Eine Rolle für den mittlerweile geringen Abstand hat natürlich auch die Preissenkung von Tesla beim Model X gespielt“, so Dudenhöffer. „Hier liegt der Einstiegspreis nun bei 39.900 Euro.“ Zudem liegen die Rabatte bei BMW zum Teil über 20 Prozent für Elektroautos, hat Experte Dudenhöffer beobachtet. Zudem seien kleinere E-Modelle preislich nochmals gesenkt worden, ein vollelektrischer Opel Corsa sei nun ab 29.900 Euro zu haben, vorher waren es fast 35.000 Euro.

VW-Konzern bringt kleine Stromer zwischen 20.000 und 30.000 Euro auf den Markt

Vor allem im Einstiegsbereich der vollelektrischen Fahrzeuge hat der VW-Konzern große Pläne. Bis 2027 sollen insgesamt fünf kleine E-Autos von Volkswagen, Skoda und Cupra auf den Markt kommen. Technisch basieren sie allesamt auf einer weiterentwickelten Version des Modularen Elektro-Baukastens (MEB+). Den Anfang macht der Cupra Raval, der im März 2026 seine Weltpremiere feiert und um die 26.000 Euro kosten soll. Dann folgt der VW ID.Polo, den die Marke bei der IAA Mobility in München noch getarnt zeigte. Die Serienversion soll im Mai 2026 gezeigt werden und um die 25.000 Euro kosten. Der ID.Polo macht bei VW nur den Anfang. Als kleines SUV startet im Spätsommer 2026 der ID.Cross als vollelektrisches Pendant zum T-Cross. Vierter im Bunde ist der Skoda Epiq. 

Fünftes Fahrzeug der kleinen E-Autos wird ein Einstiegsmodell von Volkswagen sein, für das ein Preis um die 20.000 Euro veranschlagt ist. Noch trägt der Wagen den Projektnamen ID.1. Ob er in der Serie dann eventuell ID.Up heißt, ist offen. Sicher ist hingegen, dass das Modell der erste VW sein wird, der die Softwarearchitektur des US-Konzerns Rivian nutzt.

Audis Einstiegs-Stromer zeigt eine nach hinten abfallende Dachlinie und einen Spoiler auf der Heckscheibe. Starten soll er wohl um die 40.000 Euro.
Audis Einstiegs-Stromer zeigt eine nach hinten abfallende Dachlinie und einen Spoiler auf der Heckscheibe. Starten soll er wohl um die 40.000 Euro.  Foto: The CarSpy/Stephen Hancock

Audi bringt 2026 ein vollelektrisches Einstiegsmodell für um die 40.000 Euro

Audi bringt 2026 ebenfalls einige neue Modelle auf den Markt, unter anderem den bisher größten Geländewagen Q9. Die Aufmerksamkeit gilt aber intern wie extern einem anderen Fahrzeug. „2026 folgt unser vollelektrisches Einstiegsmodell, das wir an unserem Stammsitz in Ingolstadt produzieren werden“, sagte Audi-Chef Gernot Döllner im Gespräch mit der Heilbronner Stimme. „Es wird ein Elektrofahrzeug in der Klasse, in der auch der A3 angesiedelt ist.“

Seither war nicht viel über das Design und weitere Details von Audis Einstiegs-Stromer bekannt, der intern den Projektnamen A3 CUV trägt. A3 für die Größe, also in der Kompaktklasse. CUV steht für Cross Utility Vehicle. Damit ist gemeint, dass ein Fahrzeug mehrere Karosserieformen miteinander vereint. Nun zeigt sich, wohin die Reise geht: Unserem Fotografen sind unlängst in Österreich stark getarnte Prototypen von Audis kleinstem E-Auto vor die Linse gefahren. Dem Vernehmen nach soll der Wagen um die 40.000 Euro starten. Zum Vergleich: Das günstigste E-Auto von Audi ist aktuell der Q4 E-Tron, er steht ab 46.150 Euro bei den Händlern. 

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