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Porsche-Chef Oliver Blume gibt seinen Posten ab – Nachfolger steht fest

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Oliver Blume ist Chef des VW-Konzerns, zugleich ist er CEO von Porsche. Beim Stuttgarter Sportwagenbauer gibt es wohl noch in diesem Jahr einen Wechsel an der Spitze. Sein Nachfolger steht bereits fest.


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Es ist einmalig in der deutschen Wirtschaft, dass ein Manager zwei große Unternehme als CEO führt. Seit Oktober 2015 lenkt Oliver Blume den Sportwagenbauer Porsche. Im September 2022 übernahm der gebürtige Braunschweiger zusätzlich den Posten als VW-Konzernchef. Eine Doppelrolle, für die der 57-Jährige in den vergangenen Monaten angesichts der Krisen im Konzern immer wieder in die Kritik geraten ist.

Porsche: Aufsichtsrat bestätigt Verhandlungen mit Blumes Nachfolger

„Wir haben immer gesagt: Die Doppelrolle ist zeitlich befristet – das bleibt auch so“, hatte Blume Ende Juli gegenüber der Heilbronner Stimme gesagt. Aufgrund seiner langen Erfahrung bei Porsche sei es wichtig, dass er die Restrukturierung der Sportwagenmarke noch weiter begleite. „Ich stehe zu meiner Verantwortung bei Porsche, auch in schwierigen Zeiten“, so Blume. „Wir schauen jetzt, wie wir dieses Jahr vorankommen und werden dann zu gegebener Zeit informieren, wann die Doppelrolle aufgelöst wird.“

Oliver Blume soll als Porsche-Chef abgelöst werden.
Oliver Blume soll als Porsche-Chef abgelöst werden.  Foto: dpa/Montage: Stimme.de

Diese Zeit ist nun gekommen. Das hat Porsche am Morgen in einer Adhoc-Meldung bekannt. „Das Präsidium des Aufsichtsrats der Dr. Ing. h.c. F. Porsche Aktiengesellschaft („Porsche“) hat heute den Aufsichtsratsvorsitzenden beauftragt, Gespräche mit Herrn Dr. Oliver Blume, dem Vorstandsvorsitzenden von Porsche, über ein  einvernehmliches vorzeitiges Ausscheiden aus dem Vorstand von Porsche zu führen. Als möglicher Nachfolger im Amt des Vorstandsvorsitzenden steht Herr Dr. Michael Leiters zur Verfügung, der Chief Executive Officer von McLaren Automotive Limited war. Mit Herrn Dr. Leiters werden Verhandlungen aufgenommen. Herr Dr. Blume würde das Amt des Vorstandsvorsitzenden der Volkswagen AG fortführen“, heißt es in der Meldung.

Der designierte Porsche-Chef Michael Leiters war zuletzt CEO von McLaren. Bei Porsche war er bereits 13 Jahre seiner Karriere tätig.
Der designierte Porsche-Chef Michael Leiters war zuletzt CEO von McLaren. Bei Porsche war er bereits 13 Jahre seiner Karriere tätig.  Foto: McLaren Automotive

Porsche: Wechsel an der Spitze soll wohl bereits zum 1. Dezember erfolgen

Am Rande der Betriebsversammlung von Audi am Donnerstag in Neckarsulm hat die Heilbronner Stimme aus Kreisen des Vorstands und Aufsichtsrats erfahren, dass der Wechsel Porsche wohl schon zum 1. Dezember erfolgen könnte.

Der potenzielle Nachfolger Michael Leiters ist bei Porsche kein Unbekannter. Von 2003 bis 2006 war er Assistent des damaligen Porsche-Chefs Wendelin Wiedeking. Danach hatte er bei der VW-Tochter mehrere Positionen in der Technischen Entwicklung inne, unter anderem als Projektmanager für den Cayenne Hybrid und und der Gesamtfahrzeug-Entwicklung. 2014 wechselte Leiters als Technik-Chef zu Ferrari. Von Juli 2022 bis April 2025 war er CEO von McLaren.

Porsche: Autobauer steckt wegen China und den USA tief in der Krise

Porsche steckt seit einiger Zeit tief in der Krise. In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres hat der Sportwagenbauer weltweit 212.509 Fahrzeuge ausgeliefert, das sind sechs Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Besonders schwach lief das Geschäft in China (minus 26 Prozent). Auch in Deutschland gab die Zahl der Auslieferungen um 16 Prozent auf knapp 22.500 Autos nach. Ein Lichtblick war hingegen der US-Markt mit einem Plus von fünf Prozent auf 64.446 Fahrzeuge. Allerdings dürften die US-Zölle das Finanzergebnis schmälern, da Porsche keine eigene Produktion in den Staaten betreibt. Zudem kämpft die VW-Tochter mit dem schleppenden Hochlauf der Elektromobilität, weswegen Verbrenner-Modelle nach Angaben von Noch-Chef Blume "bis weit in die 20er-Jahre weiterlaufen" sollen.

Porsche: Wie viele Stellen fallen weg bei dem Sportwagenbauer?

Bei Porsche verhandeln Unternehmen und Betriebsrat unterdessen bereits über ein zweites Sparprogramm. Was es alles beinhaltet, ist bislang noch unklar, es werde aber „tiefe Einschnitte“ geben, wie es vom Vorstandsteam verlautet. Bereits im Frühjahr hatte die VW-Tochter angekündigt, am Stammsitz in Zuffenhausen und im Entwicklungszentrum in Weissach rund 1900 Stellen abzubauen. Aus Unternehmenskreisen ist nun allerdings zu hören, dass die 1900 Stellen längst nicht ausreichen, Zahlen von 4000 bis 5000 gefährdeten Jobs machen intern die Runde.

Aktuell sind betriebsbedingte Kündigungen bei Porsche bis Ende Juli 2030 ausgeschlossen. Der Betriebsrat würde die Beschäftigungssicherung gerne verlängern im Gegenzug für den geplanten Job-Abbau, der vornehmlich über Altersteilzeit- und Vorruhestandsregelungen abgewickelt werden soll. Allerdings regt sich im Vorstand dem Vernehmen nach wohl Widerstand. Das Unternehmen selbst äußert sich zu den Vorgängen nur knapp: „Die Gespräche führen wir respektvoll, auf Augenhöhe und vertraulich. Das Ergebnis kommunizieren wir zu gegebener Zeit“, teilte eine Sprecherin auf Anfrage mit.

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