Porsche verliert Marktanteile – extrem schwacher Absatz in China und Deutschland
Porsche hat im ersten Halbjahr 2025 weniger Fahrzeuge ausgeliefert als im selben Zeitraum im Jahr 2024. Absatz-Probleme bestehen vor allem in China.
Porsche steckt in einem schwierigen Jahr: Bereits im ersten Quartal sind Absatz, Umsatz und Gewinn gesunken. Zudem plant die VW-Tochter, am Stammsitz in Zuffenhausen und in seinem Entwicklungszentrum in Weissach rund 1900 Stellen abzubauen. Betriebsbedingte Kündigungen sind angesichts der Beschäftigungssicherung bis 2030 ausgeschlossen.
Elf-Jahres-Tief bei Porsche: Absatzprobleme in China halten an
Was den Absatz angeht, fällt auch der Blick aufs erste Halbjahr negativ aus: Von Januar bis Juni hat Porsche weltweit 146.391 Fahrzeuge an Kundinnen und Kunden ausgeliefert. Das sind sechs Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Dafür stieg der Anteil der elektrifizierten Modelle auf 36,1 Prozent.

Weiterhin große Probleme hat Porsche in China. Im Reich der Mitte sank die Zahl der Auslieferungen um 28 Prozent auf 21.302 Einheiten. Das ist der schlechteste Wert seit elf Jahren. Auch in Deutschland musste der Sportwagenbauer in Minus von 23 Prozent auf knapp 16.000 Fahrzeuge hinnehmen. Im Rest Europas sank der Absatz um acht Prozent auf etwas mehr als 35.000 Einheiten.
Porsche: SUV-Modell Macan ist die beliebteste Baureihe im ersten Halbjahr
Stärkster Einzelmarkt in den USA waren im ersten Halbjahr die USA mit 43.577 Autos – ein Plus von zehn Prozent. Das Unternehmen hatte vor Inkrafttreten der Importzölle auf Autos im ersten Halbjahr noch viele Modelle in die USA gebracht. Als weiteren Grund für den Anstieg nennt Porsche eine bessere Warenverfügbarkeit. Da Porsche in den USA keine Produktionsstätte hat, treffen die Zölle den Hersteller besonders hart. Allein im April und Mai musste Porsche nach Angaben von Finanzvorstand Jochen Breckner dafür 100 Millionen Euro aufwenden.
Das stärkste Wachstum unter den sechs Modellreihen von Porsche verzeichnete der Macan mit plus 15 Prozent auf 45.137 Fahrzeuge - 60 Prozent davon entfielen auf die Elektro-Version. „Der vollelektrische Macan trägt entscheidend zu unserer Elektrifizierungsquote bei. Insgesamt ist es uns gelungen, das Absatzvolumen über die Vertriebsregionen stabil und ausgewogen zu halten, trotz der andauernden geopolitischen Herausforderungen“, sagt Matthias Becker, Vorstand für Vertrieb und Marketing der Porsche AG.
Porsche: Ausblick für Gesamtjahr 2025 bleibt düster
Die Finanzergebnisse für das erste Halbjahr gibt Porsche am 30. Juli bekannt. Aber bereits nach dem ersten Quartal hatte der Hersteller eine Gewinnwarnung herausgegeben für das Gesamtjahr. Die Umsatzrendite soll nur noch zwischen 6,5 und 8,5 Prozent liegen statt bei zehn bis zwölf Prozent, erklärte Porsche per Pflichtmitteilung. Den Umsatz taxiert die Volkswagen-Tochter jetzt ein bis zwei Milliarden Euro niedriger auf 37 bis 38 Milliarden Euro. Im schlechtesten Fall ergibt sich aus den beiden unteren Werten der Prognosespanne ein Betriebsgewinn von nur noch 2,4 Milliarden Euro – nach 5,6 Milliarden Euro und einer Marge von 14 Prozent im Vorjahr.

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