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Klage gegen Lidl in Heilbronn – Werbung mit „größter Preissenkung“ hat Folgen
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Mit der „größten Preissenkung seiner Geschichte“ hat der Discounter Lidl vor kurzem geworben. Nach Kritik an der Aktion folgt nun eine Klage. Zuständig ist das Landgericht Heilbronn.
Von red/dpa
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Lidl muss sich auf eine Klage vorbereiten. Die Klageschrift liegt der Deutschen Presse-Agentur (dpa) vor. Darin heißt es, die Angebotswerbung sei wettbewerbswidrig und führe Verbraucher in die Irre. Die Verbraucherzentrale Hamburg, die den Discounter verklagt, will erreichen, dass das in Neckarsulm ansässige Unternehmen nicht mehr mit dem Slogan „Sofort dauerhaft 500 Produkte günstiger“ werben darf.
Zuständig ist wegen Lidls Firmensitz das Landgericht Heilbronn. Das Unternehmen wollte sich auf Nachfrage nicht äußern. Die Klage sei nicht bekannt.
Lidl-Klage in Heilbronn: Kritik an Werbeslogan über Rabattaktion
Lidl hatte Ende Mai angekündigt, mehr als 500 Einzelartikel im Sortiment dauerhaft im Preis zu senken. Der Lebensmittelhändler warb mit der „größten Preissenkung seiner Geschichte“. Einzelne Artikel würden um bis zu 35 Prozent reduziert. Welche Produkte genau günstiger werden sollten, ließ Lidl jedoch offen.
Weitere Klage gegen Discounter: Lidl-App in der Kritik
Im April hat der Verbraucherzentrale Bundesverband eine Unterlassungsklage gegen die Lidl-Plus-App eingereicht. Der Grund: Der Discounter informiere die Nutzer zu wenig darüber, dass sie für Rabatte mit ihren Daten zahlen. Eine Entscheidung soll es im September geben.
Armin Valet, Lebensmittel-Experte von der Verbraucherzentrale Hamburg, kritisiert das: „Es ist völlig unklar, welche Produkte im Preis sofort dauerhaft reduziert wurden. Wer mit so konkreten Zahlen und Versprechen wirbt, muss sie auch belegen.“ Eine vollständige Liste liege aber nicht vor. Die beworbenen Preisreduzierungen glichen die enormen Preissteigerungen der vergangenen Jahre bei Weitem nicht aus. Die Kunden seien auf klare und verlässliche Informationen angewiesen.
Lidl-Werbung laut Experte „unglücklich“ – Rabattaktion folgt Klage
Zuvor war die Werbeaktion bereits kritisiert worden – auch von Handelsexperten wie Stephan Rüschen. Der Professor der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Heilbronn nannte die Lidl-Werbung „unglücklich“. Er hatte in einer Filiale nachgezählt und war dabei nur auf etwa 300 Artikel gekommen. Der Spareffekt sei deutlich geringer als Verbraucher annahmen, wenn sie die Werbebotschaft hören, sagte Rüschen.
Lidl wies diese Vorwürfe zurück. Das Unternehmen erklärte, die Zahl 500 beziehe sich auf die Anzahl der in Deutschland reduzierten Einzelartikel. Die Aktion umfasse sowohl bundesweite als auch regionale Preisanpassungen. Die Verbraucherschützer monieren, dass diese Angaben für Kunden ausschließlich in einer Fußnote zu finden seien. Außerdem gab es Kritik, dass die Preissenkungen nur den Druck auf Lieferanten steigern würden.
Sparen mit Lidl-Rabattaktion? Vergleichsapp wertet Preise aus
Die Preisvergleichsapp Smhaggle konnte bei Lidl gerade einmal gut 270 reduzierte Produkte identifizieren. Laut einer Auswertung von mehr als 640.000 Kassenbons sparen Kunden durch die Rabattaktion kaum nennenswert. Viele Artikel sind bei Lidl demnach nur einige Cent günstiger geworden. Lediglich bei jedem achten Artikel war der Rabatt höher als 20 Prozent. Da die herabgesetzten Produkte bloß einen Teil des Sortiments ausmachen, beläuft sich die durchschnittliche Ersparnis pro Einkauf laut Smhaggle nur auf etwa zwei Prozent.
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