Preissenkungen bei Lidl, Aldi und Co.: Jetzt ziehen auch kleinere Händler nach
Der Lebensmittelmarkt ist umkämpft. Mit einer neuen Preissenkungs-Offensive haben die Discounter Lidl und Aldi den Druck auf ihre Konkurrenten erhöht - wer schon jetzt alles nachzieht.
Am Wochenende verkündeten die Discounter Lidl und Aldi quasi unmittelbar nacheinander, ihre Preise für hunderte Produkte senken zu wollen - nicht als kurze Werbeaktion, sondern dauerhaft. Lidl begründete die Entscheidung, mit der „anhaltend herausfordernden wirtschaftlichen Lage in Deutschland“.
Die Discounter wollen zeigen: Man steht den Kunden zur Seite.
Nach Aldi und Lidl: Kaufland, Rewe und Edeka ziehen bei Preissenkungen nach
Es war erwartbar, dass eine Reaktion der anderen Lebensmittelhändler nicht lange auf sich warten lassen würde. Und so kam es auch, der Konkurrenzkampf ist damit wohl neu entfacht: Bereits Sonntag erklärte eine Sprecherin der Schwarz-Gruppe gegenüber „Bild“, man werde die Preise von Kaufland (ebenfalls Teil der Schwarz-Gruppe) „innerhalb weniger Stunden anpassen“. Damit nicht genug.
Kurze Zeit später erklärte ein Sprecher der Rewe-Gruppe, man werde bei Rewe und Penny die Preise über alle Warengruppen hinweg bei vergleichbaren Artikeln senken. „Denn wir haben den Anspruch, unser Tiefstpreis-Versprechen zu halten“, heißt es vonseiten der Rewe-Gruppe in einer Mitteilung.
Ähnlich äußert sich der fränkische Discounter „Norma“, in einer Mitteilung erklärt das Unternehmen, „die nochmal reduzierten Lebensmittelpreise gibt es beim Discounter ab sofort“. Laut Informationen der „Bild“ wollen auch Edeka und Netto entsprechend ihre Preise anpassen.
Auch kleinere Lebensmittelhändler folgen den Preissenkungen
Aber nicht nur die Großen machen mit, auch kleinere ziehen nach. So beispielsweise der Online-Supermarkt und Hofladen Knuspr, der regionale und frische Produkte digital an die Kunden bringen will.
Seit Montag gelten bei Knuspr in allen Warengruppen bei vergleichbaren Artikeln „deutlich reduzierte Preise - die umfassendste Preissenkung, seit der Gründung des Unternehmens“, heißt es in einer Mitteilung. „Die derzeitigen Preissenkungen großer Handelsketten sind ein deutliches Signal für die enorme Wettbewerbskraft im deutschen Lebensmitteleinzelhandel“, sagt Olin Novák, Geschäftsführer von Knuspr.
Kritik an Preissenkungen: Belastung für Produzenten und Lieferanten
Möglich sind diese Preissenkungen laut Lidl durch „langfristige, faire Vereinbarungen mit Lieferanten und hohe Abnahmemengen“. Doch auch, wenn günstigere Preise die Kunden kurzfristig entlastet, warnen Kritiker. Der Preiskampf könnte für Hersteller, Lieferanten und kleinere Handelsketten durchaus zum Problem werden, sogar zur existenziellen Bedrohung.