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Krise bei Konzernen
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Stellenabbau bei Bosch, Thyssenkrupp und Co.: Wo im Raum Heilbronn Jobs wegfallen

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Große Konzerne wie Bosch und Thyssenkrupp wollen Stellen streichen. Auch bei Firmen in Heilbronn-Franken verlieren Mitarbeiter ihre Jobs – in welchem Umfang?

Thyssen-Krupp betreibt außer in Heilbronn auch einen größeren Standort in Weinsberg auf dem Gelände der früheren Firmen KW Weinsberg und Drauz Prototyping.
Thyssen-Krupp betreibt außer in Heilbronn auch einen größeren Standort in Weinsberg auf dem Gelände der früheren Firmen KW Weinsberg und Drauz Prototyping.  Foto: Mugler\, Dennis

Die 75 größten Unternehmen in Heilbronn-Franken haben in den vergangenen zwölf Monaten exakt 2234 zusätzliche Stellen geschaffen. Das geht aus der Tabelle der größten Arbeitgeber hervor, die soeben in der Wirtschaftsstimme veröffentlicht wurde.

Allerdings entfiel der Arbeitsplatzzuwachs im Wesentlichen auf einzelne Branchen: Viele neue Jobs entstanden im Gesundheits- und Sozialwesen sowie im Maschinenbau und bei der Schwarz-Gruppe. Dafür haben vor allem die Automotive-Branche und ihre Dienstleister Stellen gestrichen.

Bosch will Jobs auch in Abstatt abbauen – Stellenabbau bei weiteren Firmen

Dass diese Entwicklung anhalten dürfte, belegen die Ankündigungen der vergangenen Wochen. So will Bosch Arbeitsplätze unter anderem in Abstatt abbauen, wo bereits innerhalb der vergangenen zwölf Monate etwa 100 Stellen weggefallen sind.

Wie Jonas Berhe, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Heilbronn-Neckarsulm, außerdem berichtet, haben zwei weitere Unternehmen Stellenabbau in kleinem Umfang angekündigt, die betroffenen Betriebsräte hätten aber noch keine näheren Informationen.

Verhandlungen über Stellenabbau bei Thyssenkrupp Body Solutions 

Bei Thyssen-Krupp Body Solutions, einer Automotive-Sparte des Stahlkonzerns, der bis 2030 tausende Stellen streichen will, sollen nächste Woche Verhandlungen über Stellenkürzungen starten. Mehr als 400 Arbeitsplätze stehen zur Disposition, sie sollen aber im Wesentlichen im saarländischen Lockweiler wegfallen. In Heilbronn seien einzelne Stellen in der Verwaltung betroffen. Genaueres sei aber noch nicht mitgeteilt worden, sagte Berhe.

Zudem laufen in einem Unternehmen im südlichen Landkreis Heilbronn Verhandlungen, hier sollen 100 Arbeitsplätze, vorwiegend An- und Ungelernte, wegfallen, hieß es bei der jüngsten Delegiertenkonferenz der Gewerkschaft.

Stellenabbau bei Iwis und Illig 

Stellenstreichungen sind auch bei dem insolventen Kunststoffverarbeiter Iwis Mechatronics vorgesehen, der Maschinenbauer Illig musste sich für die Übernahme durch einen Investor von 200 Beschäftigten trennen. Geschlossen wurde der Metallbearbeiter Hofstetter, wo nach der dritten Insolvenz in vier Jahren nur noch 40 Beschäftigte übrig waren. Vor der Schließung steht außerdem die Papierfabrik von Texon bei Möckmühl, hier fallen 80 Arbeitsplätze weg.

Daneben hat sich im Zuge der Tabelle der größten Arbeitgeber gezeigt, dass innerhalb eines Jahres 135 Stellen bei EBM-Papst, 81 beim Autozulieferer Magna, 80 bei der Jagsthausener Jung-Gruppe, 50 bei Hornschuch in Weißbach, 163 bei Franz Binder, bereits 165 bei Thyssen-Krupp in der Region, 127 beim Audio-Spezialisten Beyerdynamic, 27 bei Kaco in Kirchardt sowie 50 beim Hohenloher Blechbearbeiter LTI weggefallen sind.

Unbekannt ist die Anzahl der weggebrochenen Jobs in der Zeitarbeit, deren Probleme zu Jahresbeginn durch die Insolvenz der Zeitarbeitsfirma Bera bereits sichtbar wurden. Die großen regionalen Anbieter wie Franz & Wach, Temperso und Tempton zählen sämtlich nicht mehr zu den 75 größten Arbeitgebern, auch der Versanddienstleister Ideal Group ist aus der Liste herausgefallen. 

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