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Audi-Werk Neckarsulm kämpft um weiteres E-Auto 

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Der Audi-Standort Neckarsulm ist dank der Verbrennermodelle A5 und A6 aktuell noch gut ausgelastet. Es fehlt aber nach wie vor die Zusage für ein volumenstarkes E-Auto.


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Dem Audi-Standort Neckarsulm droht zum Anfang des nächsten Jahrzehnts eine Auslastungslücke. Aktuell fährt das Werk in Neckarsulm bei den neuen Modellen A5 und A6 drei Schichten und wird in diesem Jahr etwa 200.000 Fahrzeuge fertigen.

Wie die Heilbronner Stimme recherchiert hat, geht man bei Audi intern allerdings davon aus, dass die Nachfrage für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor zum Ende des Jahrzehnts hin deutlich nachlassen wird. Daher kämpfen die Verantwortlichen am Standort um ein volumenstarkes E-Auto. Die Zeit drängt, da die beiden vollelektrischen Nachfolger für das Topmodell A8 erst in den 2030er Jahren auf den Markt kommen werden. Als Starttermin war ursprünglich einmal 2027 vorgesehen.

Ein Fotos des aktuellen Audi A6 E-Tron. Die zweite Generation des E-Autos sollte eigentlich zu Beginn des nächsten Jahrzehnts in Neckarsulm gebaut werden, nun erhält aber wohl Ingolstadt den Zuschlag.
Ein Fotos des aktuellen Audi A6 E-Tron. Die zweite Generation des E-Autos sollte eigentlich zu Beginn des nächsten Jahrzehnts in Neckarsulm gebaut werden, nun erhält aber wohl Ingolstadt den Zuschlag.  Foto: Audi

Audi-Standort Neckarsulm droht Auslastungslücke: Was passiert, wenn der A6 E-Tron weiterhin in Ingolstadt bleibt?

Hinzu kommt, dass die Entscheidung, die zweite Generation des A6 E-Tron ab 2030 in Neckarsulm zu bauen, nun hinfällig sein könnte. Im Zuge der Zukunftsvereinbarung aus dem Frühjahr wurde festgeschrieben, dass eine Belegung von A4 E-Tron und A6 E-Tron ab etwa 2030 am Standort Ingolstadt geplant ist – „unter der Voraussetzung, dass die strategische Kapazitätslücke am Standort Neckarsulm aufgefüllt werden kann“.

Mit welchen Fahrzeugen das der Fall sein soll, ist bisher offen. Von den geplanten Modellanläufen in den nächsten Jahren kommt eigentlich nur die zweite Generation Elektro-SUV Q4 E-Tron infrage. Das aktuelle Modell wird im VW-Werk Zwickau gebaut. 


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Zusagen müssen bei Audi und im gesamten VW-Konzern endlich wieder etwas wert sein


Entscheidung zur Werkbelegung fällt bald bei VW in Wolfsburg

Bei Audi gibt man sich zu dem Thema zugeknöpft. „Wir arbeiten systematisch daran, im Rahmen der nächsten Planungsrunden festzulegen, welche Fahrzeuge in Zukunft in Neckarsulm gefertigt werden“, sagte Vorstandschef Gernot Döllner im Gespräch mit unserer Zeitung. „Dabei werden wir genau festschreiben, wie die Transformation des Standorts in Richtung Elektromobilität aussehen wird.“

Die nächste Planungsrunde des VW-Konzerns, in der große Investitionen und die Werkbelegung festgeschrieben wird, findet dem Vernehmen nach nächste Woche in Wolfsburg statt. Im Vorfeld haben nun auch die Arbeitnehmervertreter vergangene Woche noch einmal Druck bei der Betriebsversammlung in Neckarsulm aufgebaut. „Momentan fahren wir drei Schichten in A13. Darüber freuen wir uns“, sagte Betriebsrat Robin Lörcher in seiner Rede. „Dennoch fordern wir als Betriebsrat eine langfristig stabilere Auslastung für die Folgejahre.“ Lörcher forderte endlich Klartext seitens des Vorstands. 


E-Tron GT aus Heilbronn kein Ausweg: Nachfrage stark rückläufig

Einziges Elektroauto von Audi aus der Region ist aktuell der E-Tron GT, der am Standort Böllinger Höfe in Heilbronn produziert wird. Die Nachfrage für den sportlichen Stromer hat stark nachgelassen, er wird nur noch in einer Schicht gefertigt. In zwei Jahren folgt dort der nächste Stromer: 2027 startet in Heilbronn ein vollelektrischer Sportwagen, der aktuell unter dem Projektnamen C-Sport entwickelt wird. Der Zweisitzer wird aber ebenfalls kein Volumenmodell sein.

Ursprünglich wollte Audi nächstes Jahr, spätestes 2027, eine Batteriefertigung in den Böllinger Höfen in Heilbronn ansiedeln. Da sich die Stromer für die Oberklasse und ein volumenstarkes E-Modell nach hinten schieben, geht wohl auch die Akku-Fertigung später in Betrieb als zunächst geplant.

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