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A5- und A6-Fertigung
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Neue Audi-Modelle sorgen für Zusatzschichten in Neckarsulm

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Die neuen Audi-Modelle A5 und A6 sorgen für Zusatzschichten und deutlich mehr Auslastung im Werk am Standort Neckarsulm. Dafür hat der Autobauer viel in seine Anlagen investiert.


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Bei Audi sind Absatz und Gewinn im vergangenen Jahr deutlich gesunken. Im laufenden Jahr bleibt eine Trendwende bisher aus. Im ersten Quartal hat die Marke mit den vier Ringen weltweit 383.401 Fahrzeuge ausgeliefert – das ist ein Minus von 3,4 Prozent. Besonders deutlich fiel der Rückgang im größten Einzelmarkt China mit minus sieben Prozent auf 144.471 Einheiten aus.

Die Markengruppe Progressive des VW-Konzerns, also der Verbund aus Audi, Lamborghini, Bentley und Ducati, hat von Januar bis März einen Gewinn von 630 Millionen Euro erwirtschaftet. Das ist ein Minus von 14,4 Prozent gegenüber dem ohnehin schon schwachen Vorjahresquartal.

Audi peilt Absatz zwischen 1,7 und 1,8 Millionen Autos fürs Gesamtjahr an

Fürs Gesamtjahr peilt Audi einen Absatz von 1,7 bis 1,8 Millionen Einheiten an. Beim Umsatz rechnet Audi für 2025 nach eigenen Angaben in einer Größenordnung von 67,5 bis 72,5 Milliarden Euro, die Rendite soll sieben und neun Prozent betragen. Der operative Gewinn würde damit rechnerisch im Bereich von 4,7 bis 6,5 Milliarden Euro liegen.

Nach Recherchen der Heilbronner Stimme plant das Unternehmen für 2025 intern mit einem Absatz von rund 1,77 Millionen Fahrzeugen – das wäre ein Wachstum von rund sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr. Seit 2024 läuft die größte Modelloffensive in der Unternehmensgeschichte, die bis zum Ende des Jahres insgesamt 20 neue Fahrzeuge bringt.

Audi Neckarsulm: Bis zu den Sommerferien sind Sonderschichten geplant

Für das Audi-Werk in Neckarsulm geht es wieder bergauf: Dank der beiden neuen Modelle A5 und A6 fertigt der Standort des Autobauers in der Region wieder in drei vollen Schichten. Um der Nachfrage für die Neuheiten gerecht zu werden, wird bis Ende Juli sogar in Sonderschichten an Wochenenden produziert.

In der Montagehalle A13, in der A5 und A6 vom Band laufen, baut die Mannschaft um Neckarsulms Werkleiter Fred Schulze nach Angaben von Audi aktuell so viele Fahrzeuge wie nie zuvor.

Produktionszahlen sind in den vergangenen Jahren deutlich gesunken

Das dürfte nach den vergangenen Jahren Balsam für die Seele der rund 15.500 Audi-Beschäftigten in der Region sein. In den Jahren 2011 bis 2016 lag die Produktionszahl für den Standort Neckarsulm – inklusive der „Außenstelle“ Böllinger Höfe in Heilbronn – stets um die 260.000 Fahrzeuge, teils sogar mehr. Seit 2017 sind die Zahlen stetig unter die Marke von 200.000 Einheiten gesunken. 2023 sind 161.569 Autos gebaut worden. Im vergangenen Jahr sank die Zahl noch einmal um 16 Prozent auf einen Tiefstand von 135.307 gefertigten Fahrzeugen.

Nun aber die Trendwende. Genaue Zahlen nennt Audi nicht, aber unseren Recherchen zufolge laufen in Neckarsulm von allen Modellen (A5, A6, A7 und A8) aktuell täglich um die 1000 Fahrzeuge von den Bändern. Im Gesamtjahr peilt der Standort nach Informationen der Heilbronner Stimme zufolge um die 220.000 Autos an.

Ein Blick in die Fertigung der beiden neuen Modelle A5 und A6 in Neckarsulm. Audi hat kräftig in die Anlagen investiert.
Ein Blick in die Fertigung der beiden neuen Modelle A5 und A6 in Neckarsulm. Audi hat kräftig in die Anlagen investiert.  Foto: Audi

Audi-Werkleiter Fred Schulze: „Das ist das Ergebnis hervorragender Teamarbeit“

„2024 und 2025 haben wir am Audi Standort Neckarsulm die höchste Anlaufdichte unserer Werksgeschichte erfolgreich gestemmt – das ist das Ergebnis hervorragender Teamarbeit“, sagt Werkleiter Fred Schulze. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Standort sind stolz darauf, dass die neuen Modelle bei unseren Kundinnen und Kunden gut ankommen.“

Aktuell profitiere man von der guten Vorarbeit durch den Anlauf des A5 im vergangenen Jahr. Nun gelte es, alle Derivate des A6 in perfekter Qualität zu den Kundinnen und Kunden zu bringen.

Audi Neckarsulm: Dreistelligen Millionenbetrag in den Standort investiert

Für die Fertigung der neuen Modelle und andere Bereiche hat Audi in den vergangenen Jahren einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag in den Standort Neckarsulm investiert und die Belegschaft umfassend geschult. Auf einer Fläche von etwa 16 Fußballfeldern arbeiten zum Beispiel im Karosseriebau etwa 1300 Beschäftigte, zudem kommen 2900 Roboter zum Einsatz.

Erstmals im VW-Konzern werden bei einer Baureihe alle Anbauteile inklusive Kotflügel verschiedener Karosserievarianten vollautomatisiert angebaut. Neu ist auch, dass für die Qualitätskontrolle keine Karosserien aus dem laufenden Prozess geholt werden müssen – an zwei Stationen sind jeweils vier Roboter mit aufwendiger Messtechnik im Einsatz, um die Maßhaltigkeit der Bauteile zu überwachen.

Karosserie eintauchen und dann
drehen: Die neue Tauchlackierung ist platzsparender und gründlicher als bisher. Zudem spart das Verfahren Energie ein.
Karosserie eintauchen und dann drehen: Die neue Tauchlackierung ist platzsparender und gründlicher als bisher. Zudem spart das Verfahren Energie ein.  Foto: Audi

Audi Neckarsulm: Lackiererei gehört zu den modernsten der gesamten Branche

Dank der Erneuerung der Lackiererei setzt der Audi-Standort Neckarsulm energie- und ressourcensparende Technologien ein. Seit der Fertigstellung zählt sie zu den modernsten und umweltfreundlichsten Anlagen in der gesamten Autobranche. Zahlreiche optimierte Prozesse würden den Energieverbrauch signifikant senken, so Werkleiter Schulze.

Die Fahrzeuge durchlaufen einen neuen Lackierprozess. Dabei wird der sogenannte Füller durch die integrierte Lackierung mittels eines Vorzonenlacks ersetzt. Vorteil: Die bisherige separate Trocknung des Füllers entfällt, womit sich der Energieverbrauch signifikant reduziert. Pro Fahrzeug lassen sich so bis zu 140 kWh einsparen.

Ein weiteres Beispiel ist die sogenannte kathodische Tauchlackierung zur Korrosionsvermeidung. Dabei wird die Karosserie jetzt in einem Rotationsverfahren kopfüber in das Becken getaucht und gedreht. Das ist platzsparender und gründlicher als bisher.

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