Homeoffice bei Audi: Vorstandschef Döllner mit deutlicher Aussage
Viel oder wenig Präsenz im Büro? Audi setzt auf deutlich mehr Anwesenheit als vor Ort als in den vergangenen Jahren. CEO Gernot Döllner hat bei dem Thema einen klaren Standpunkt.
Immer mehr große Unternehmen machen die Rolle rückwärts beim Thema Homeoffice. Während es in der Pandemie und danach vielerorts sehr großzügige Regelungen gab, holen nun immer mehr Firmen ihre Beschäftigten wieder zurück ins Büro. Neue Regeln gelten nun unter anderem bei Bosch Engineering in Abstatt.
Audi-Betriebsvereinbarung hat Bestand: So viel Homeoffice ist möglich
Auch bei Audi wird das Thema immer wieder diskutiert. Nach Informationen der Heilbronner Stimme geben die Vorgesetzten einzelnen Geschäftsbereiche des Autobauers den Beschäftigten auf freiwilliger Basis gewisse Quoten vor. Demnach sollen Tarifangestellte je nach Tätigkeit und Bereich an drei bis vier Tagen pro Woche ins Büro kommen, Führungskräfte sollen nach Vorstellungen des Vorstands nach Möglichkeit durchgehend Präsenz zeigen. Audi bestätigt das Vorgehen auf Anfrage nicht.
Offiziell hat die Betriebsvereinbarung zum hybriden Arbeiten weiterhin Bestand, bestätigen Unternehmen und Betriebsrat. Demnach können die Audi-Beschäftigten in Absprache mit ihrer Führungskraft so viel mobil arbeiten, wie sie möchten. In den vergangenen Monaten habe sich die Präsenz im Büro an beiden deutschen Standorten kontinuierlich erhöht, teilt eine Sprecherin mit.
Audi-Chef über Homeoffice: „In persönlichen Interaktion entstehen bessere Ergebnisse“
Festgeschrieben ist die Quoten-Regelung indes nicht. „Wir haben eine gute, umsetzbare Regelung. Aber vor allem haben wir im Unternehmen gemeinsam mit dem Betriebsrat das Ziel, wieder mehr Anwesenheit im Büro hinzubekommen“, sagte Audi-Chef Gernot Döllner im Gespräch mit unserer Zeitung.
Bei Thema Homeoffice kommt der 56-Jährige auf die Studie Concept C zu sprechen: „Schauen Sie: Der Concept C soll für Aufbruch stehen. Und wir werden alle miteinander erfolgreich aufbrechen, wenn wir die Zukunft im Dialog und im Miteinander gestalten. Das treibt mich bei der Homeoffice-Thematik um: Ich bin der festen Überzeugung, dass in der persönlichen Interaktion bessere Ergebnisse entstehen.“ Das solle der Mittelpunkt der Diskussion sein. Döllner: „Ich bin sehr zufrieden mit der Entwicklung, die wir in den vergangenen Monaten hatten.“
Hybrides Arbeiten bei Audi war Thema bei Betriebsversammlung
Das Thema „hybrides Arbeiten“ war auch Diskussionspunkt bei der Audi-Betriebsversammlung im Juli in Neckarsulm. „Jetzt sind auch Sie, liebe Führungskräfte, gefragt: Motivieren Sie Ihre Mannschaft, leben Sie den Wandel vor“, hatte Gesamtbetriebsrat Rainer Feigenspan bei seiner Rede in Richtung der Team- und Abteilungsleiter gesagt. „Wir müssen uns wieder mehr vernetzen, den Audi-Spirit wieder spüren, der uns stark gemacht hat.“