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Audi mit neuer Homeoffice-Strategie in Neckarsulm

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Audi hat nach wie vor die flexibelste Homeoffice-Regelung im gesamten VW-Konzern. Trotz der geltenden Betriebsvereinbarung setzt der Autobauer auf mehr Präsenz in der Firma.


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Immer mehr große Unternehmen machen die Rolle rückwärts beim Thema Homeoffice. Während es in der Pandemie und danach sehr großzügige Regelungen gab, holen nun immer mehr Firmen ihre Beschäftigten wieder zurück ins Büro. Neue Regeln gelten nun unter anderem bei Bosch Engineering in Abstatt.

Homeoffice gehört zu einem von vielen Themen, die Audi-Chef Gernot Döllner schon lange ein Dorn im Auge sind. Schon seit einiger Zeit geben die einzelnen Geschäftsbereiche des Autobauers nach Informationen der Stimme den Beschäftigten auf freiwilliger Basis gewisse Quoten vor.

Demnach sollen Tarifangestellte an drei bis vier Tagen ins Büro kommen, Führungskräfte sollen grundsätzlich Präsenz zeigen. Audi bestätigt das Vorgehen auf Anfrage nicht.

Audi setzt beim Thema Homeoffice auf mehr Präsenz

Offiziell hat die Betriebsvereinbarung zum hybriden Arbeiten weiterhin Bestand, bestätigen Unternehmen und Betriebsrat. Demnach können die Audi-Beschäftigten in Absprache mit ihrer Führungskraft so viel mobil arbeiten, wie sie möchten. Grundsätzlich setzt Audi aber auf mehr Präsenz.

„Hybrides Arbeiten heißt für uns, eine ausgewogene und richtige Balance von Präsenzarbeit und digitaler Zusammenarbeit zu finden“, sagt eine Audi-Sprecherin auf Anfrage. „Gleichzeitig ersetzt mobiles Arbeiten nicht den persönlichen Kontakt.“

Audi: Präsenz im Büro habe sich in Neckarsulm und Ingolstadt kontinuierlich erhöht

Angesichts der herausfordernden Marktsituation und der aktuellen Anläufe neuer Modelle erfordere die ressortübergreifende Fahrzeugentwicklung sowie das Seriengeschäft eine schnelle und enge Abstimmung, intensive Kommunikation und Teamarbeit. Für ein starkes Audi-Team sei deshalb überall im Unternehmen mehr Präsenz erforderlich.

„Führungskräfte haben in dieser Zeit dabei eine Vorbildfunktion. Es gilt, dass Beschäftigte und Führungskräfte im gemeinsamen Dialog das richtige Maß an Anwesenheit und Flexibilität finden“, so die Sprecherin. „In den vergangenen Monaten hat sich die Präsenz im Büro an beiden Standorten kontinuierlich erhöht.“

Audi zu Homeoffice: In der Pandemie sind Teile der Belegschaft teils weit weggezogen

„Wir müssen uns da schon an die eigene Nase fassen. Es kann nicht sein, dass ein Ingenieur wochenlang nicht mehr im Büro anwesend ist und nur noch über Teams mit seinen Kollegen kommuniziert“, sagt ein Teamleiter aus der Technischen Entwicklung.

Probleme kämen nun vor allem auf jene Kolleginnen und Kollegen zu, die während der Pandemie aus der Umgebung der beiden deutschen Standorte Neckarsulm und Ingolstadt weggezogen sind.

„Ich kenne einige, die ihren Lebensmittelpunkt nach Hamburg, Berlin oder Barcelona verlegt haben“, erzählt eine Sachbearbeiterin aus dem Personalbereich. „Da dachten einige, dass alles so bleibt wie in der Pandemie.“

Audi: Moderne Arbeitsplätze sollen Rückkehr ins Büro attraktiv machen

Um das Zusammenspiel zwischen Homeoffice und Präsenz im Büro zu optimieren und auch die Rückkehr ins Büro attraktiver zu machen, hat Audi vor zwei Jahren das Projekt „Better Normal“ ins Leben gerufen. Kern dabei sind neu gestaltete, moderne Arbeitsplätze, die sich frei buchen lassen.

Vor Ort gibt es eine Mischung aus Kreativräumen, Lounges und Plätzen für konzentrierte Einzelarbeit. Damit schaffe man ein flexibles Umfeld und biete jedem genau die Möglichkeit, die er aktuell für seine Arbeit benötigt, heißt es von Audi.

Für Meetings lassen sich kleinere und größere Räume anmieten – manche sind geschlossen, andere offen, aber dafür mit Akustikwänden versehen, die Schall schlucken.

„Hybrides Arbeiten“ bei Audi war auch Thema bei Betriebsversammlung in Neckarsulm 

Das Thema „hybrides Arbeiten“ war auch Diskussionspunkt bei der Audi-Betriebsversammlung im Juli in Neckarsulm. „Jetzt sind auch Sie, liebe Führungskräfte, gefragt: Motivieren Sie Ihre Mannschaft, leben Sie den Wandel vor“, hatte Gesamtbetriebsrat Rainer Feigenspan bei seiner Rede in Richtung der Team- und Abteilungsleiter gesagt. „Wir müssen uns wieder mehr vernetzen, den Audi-Spirit wieder spüren, der uns stark gemacht hat.“

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Kommentare

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am 22.08.2025 08:29 Uhr

Es würde ein Blick auf die europäische und die internationale Konkurrenz lohnen, die gerade die deutschen Autobauer und Industrie ins Aus schießt. Und der Staat sollte es bei den viel zu hohen Sozialabgaben auch mal tun. Deutschland belohnt die faulen und bestraft die fleißigen und lähmt und vertreibt auch mit seiner unersättlichen Gier diejenigen die bereit wären für mehr Netto auch mehr zu arbeiten.

Und die verhätschelten Arbeitnehmer sollten sich in dieser Situation auch einmal fragen wieso z. B. VW einen Krankenstand von über 10% hat. Es hat sich herausgestellt, dass für so manche Mitarbeiter das Homeoffice immense negative Auswirkungen auf die Leistung und den Teamgeist hat.

Vor Allem für Arbeitnehmer und Beamte die ihren Lohn aus Steuergeldern und Zwangsabgaben erhalten sollte eine Anwesenheitspflicht und bürgerfreundlich geregelte Arbeitszeiten am Standort des Arbeitgebers gelten. Deutschland schafft sich ab, wenn wir nicht endlich lernen und sehen, dass wir uns nicht mehr auf den Lorbeeren unserer vorangegangenen Generationen ausruhen können, die ohne Homeoffice, Work-Life Balance, Kuschelecken und Benefits für unseren nun rapide erodierenden Wohlstand gesorgt haben.

Wir haben über 5 Millionen Menschen die auch ohne Arbeit leben. Es wäre mehr als gerecht, wenn es der Staat schaffen würde einen großen Teil derjenigen davon von der Couch zu bekommen die arbeiten können aber nicht wollen und nun müssten, da es keine Kohle mehr für nothing gibt. Es gäbe genug Arbeit in diesem Land.

Jürgen Mosthaf

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