XXL-Rotation beim VfB Stuttgart: Die Gewinner und Verlierer aus dem Mainz-Spiel
Drei Wettbewerbe spielt der VfB Stuttgart derzeit: Bundesliga, DFB-Pokal, Europa League. Die Rotation in der Startelf ist die Folge der Belastungssteuerung. Es gibt Gewinner und Verlierer.
Sebastian Hoeneß hatte im Bundesliga-Spiel gegen den FSV Mainz 05 (2:1) eine faustdicke Überraschung im Gepäck. Die XXL-Rotation war zwar abzusehen, dass aber im Vergleich zum Europa-League-Spiel bei Fenerbahce Istanbul alle zehn Feldspieler ausgetauscht werden, verwunderte dann doch.
Chabot, Mittelstädt, Stiller. El Khannouss und wie sie heißen – alle auf der Bank. Der VfB Stuttgart startet mit einer "B-Elf" wurde gemunkelt. Doch diese B-Elf zeigte, dass die Schwaben inzwischen einen breiten Kader haben und viel Konkurrenzkampf. Klar ist aber auch: Bei einer solchen Rotation gibt es immer Gewinner und Verlierer.
XXL-Rotation hat Gewinner beim VfB Stuttgart – Führich schießt sich aus der Krise
Zu den Gewinnern gehört unter anderem Dan-Axel Zagadou. Der Abwehr-Hüne feierte seinen ersten Startelf-Einsatz nach rund 13 Monaten. Zuletzt plagten Zagadou schwere Verletzungen und auch gegen den FSV Mainz 05 schien etwas zu zwicken. Zagadou wurde ausgewechselt, machte bis dahin aber eine gute Partie. Gleiches gilt für Chris Führich.
Im Sommer bekam er die Nummer zehn beim VfB Stuttgart, saß dann wochenlang zunächst auf der Bank. Beim Sieg gegen den FSV Mainz durfte Führich von Beginn an ran und zahlte es mit einem engagierten Einsatz zurück – und mit einem Traumtor zum Ausgleich. Generell wuselte Führich auffällig über den Platz und war präsent.
Die ganz großen Gewinner, auch wenn zumindest einer das von sich weist, sind allerdings Trainer Sebastian Hoeneß und der VfB Stuttgart. Oft war in den sozialen Medien zu lesen, dass Hoeneß taktisch nicht reagieren würde oder zu spät wechselt. Nun wechselte er schon vor Spielbeginn gleich zehnmal – und hatte Erfolg. Das macht auch den VfB im Ganzen zu einem Gewinner, denn in den vergangenen Jahren wurde der Kader systematisch umgebaut und erweitert. Jetzt ist die Breite da. Mit einer Ausnahme: Ein Stürmer fehlt noch. Dennoch hat die vermeintliche B-Elf gezeigt, dass sie bundesligatauglich ist.
Die Verlierer beim VfB Stuttgart: Keitel trotz XXL-Rotation außen vor
Doch wo Gewinner sind, gibt es auch Verlierer. Das gilt auch für die XXL-Rotation beim VfB Stuttgart. Zehn Wechsel in der Startelf im Vergleich zum Istanbul-Spiel, aber es hätten auch neun sein können. Denn Kapitän Atakan Karazor stand zuletzt selten von Beginn an auf dem Feld. Trotzdem fiel auch er dem Wechsel-Wahnsinn zum Opfer. Spielt er im DFB-Pokal am Mittwoch in Mainz, rutscht er aus der Verlierer-Liste raus.
Anders sieht es bei zwei weiteren VfB-Akteuren aus. Lazar Jovanovic hat zwar eine Art Welpenschutz, da er jung ist und keinerlei Bundesliga-Erfahrung zum VfB Stuttgart gebracht hat. Aber der Sommer-Neuzugang erhält auch selten die Chance, zu zeigen, was er kann. Kurzeinsätze stehen zu Buche. Gegen den FSV Mainz 05 nicht einmal das. Jovanovic war nicht im Kader.
Der andere VfB-Verlierer der XXL-Rotation ist Yannik Keitel. Er hat bislang nicht das gezeigt, was man sich beim VfB Stuttgart wohl erwartet hatte. Statt in der Bundesliga aufzulaufen, spielte Keitel in Liga drei bei der U21. Dort wurde er nach 70 Minuten ausgewechselt. Währenddessen saßen Angelo Stiller und Atakan Karazor in der Bundesliga auf der Bank. Doch Keitel schaffte es nicht in die Hoeneß-Rotation. Damit steht der Mittelfeldmann jedoch nicht allein da, denn zuletzt wurde noch über eine mögliche Rückkehr von Silas Katompa Mvumpa gesprochen. Doch auch der Offensivspieler schaffte es nicht in den Kader. Das könnte auch an seiner längeren Verletzungspause liegen – oder aber daran, dass andere Spieler vor ihm stehen.


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