Transfer-Krimi um Konstantelias: Skandal-Savvidis blockiert VfB-Wunschspieler
Der Wechsel von Gianni Konstantelias zum VfB Stuttgart wird zum Transfer-Krimi. Das Hin und Her um den Wunschspieler des VfB ist kaum zu übertreffen. Ein Überblick über die Geschehnisse.
Giannis Konstantelias kommt. Er kommt nicht. Er ist auf dem Weg zum VfB Stuttgart. Er dreht um. Der Transfer des griechischen Mittelfeldspielers wird zur Posse, die sogar den möglichen Woltemade-Wechsel in den Schatten stellt. Beim VfB-Star geht es um unterschiedliche Ansichten bei der Ablöseverhandlung. Im Fall Konstantelias sind Gesetzmäßigkeiten des Transfergeschäfts schon außer Kraft.
Der VfB Stuttgart und Konstantelias sind sich einig. Fabian Wohlgemuth und Sebastian Hoeneß haben ihren Wunschspieler überzeugt. Ein erstes Angebot des VfB lehnte PAOK Saloniki ab. Der VfB besserte nach und erfüllt nun die Forderungen aus Griechenland. Doch der Wechsel wackelt weiter. Doch was geschah in den letzten Tagen im Transfer-Krimi um Konstantelias – und wie geht weiter?
Konstantelias-Krimi: VfB Stuttgart erfüllt Ablöseforderung von PAOK Saloniki
Das Angebot des VfB Stuttgart ging zunächst über 15 Millionen Euro plus drei Millionen Bonuszahlungen. PAOK Saloniki forderte 20 Millionen Euro. Nun liegt das Angebot bei 18 Millionen Euro plus drei Millionen Euro Boni. Heißt: Das Komplettpaket erfüllt die Forderungen und liegt bei 21 Millionen Euro.
So weit, so gut. Es gab jedoch Gerüchte, dass PAOK Saloniki den Mittelfeldmann noch behalten will bis der Einzug in die Europa League geschafft ist. Konstantelias ist bei den Griechen nicht nur Leistungsträger, sondern Publikumsliebling und Superstar. Doch der 22-Jährige will den nächsten Schritt gehen und die Chance beim VfB Stuttgart wahrnehmen, in eine der großen Ligen zu wechseln.
Konstantelias will zum VfB Stuttgart – Gespräch mit Clubboss, Freigabe, Rückzug
Feiner Zug des VfB-Wunschspielers: Konstantelias soll selbst zu PAOK-Boss Ivan Savvidis gegangen sein und sich für einen Wechsel ausgesprochen haben. Mit Erfolg! Am Donnerstag gab es die Freigabe, der Wechsel zum VfB Stuttgart schien in trockenen Tüchern. Konstantelias verabschiedete sich von seinen Mitspielern, packte im Trainingslager in den Niederlanden die Koffer und fuhr zum Flughafen.
Zeitgleich eskalierte es in Griechenland. PAOK-Fans sollen laut Medienberichten die Geschäftsstelle terrorisiert haben. Die Leitungen glühten, Mitarbeiter von PAOK sollen bedroht worden sein, wie "Spox" schreibt. Die Folge: Konstantelias bekam den Anruf, dass sein Flug gestrichen sei. Er kehrte um.
Savvidis-Skandal bleibt unvergessen: PAOK-Boss mit Waffe auf dem Spielfeld
Eine Transfer-Posse, die so selten vorkommt – und im Zweifel wohl für den VfB Stuttgart und Konstantelias enden dürfte. So soll es eine schriftliche Einigung per E-Mail geben zwischen beiden Clubs. Der Deal steht demnach. Eine Kehrtwende ist kaum möglich, denn in FIFA-Präzedenzfällen hätte eine schriftliche Einigung wohl Bestand.

Problem bei der Geschichte: Besitzer und Investor Savvidis! Der Russe, dem PAOK Saloniki gehört, scheint nicht viel von Regeln und Gesetzen zu halten. Wohl unvergessen ist eine Szene aus dem Jahr 2018. Damals spielte sich im Derby zwischen PAOK Saloniki und AEK Athen auf dem Platz Unfassbares ab. Eine umstrittene Schiedsrichterentscheidung missfiel Savvidis, der den Platz mit einer Waffe am Gürtel stürmte.
Die FIFA forderte harte Konsequenzen vom griechischen Verband. Savvidis wurde für drei Jahre gesperrt und bekam eine Geldstrafe in Höhe von 100.000 Euro. Der Club bekam drei Punkte abgezogen und lag damit im Meisterschaftsrennen dann fünf Zähler hinter AEK Athen. Zudem wurde der Ligabetrieb seitens der Regierung für drei Wochen ausgesetzt. Savvidis wurde von der Polizei gesucht und tauchte ab. Er habe niemanden bedrohen wollen, ließ er mitteilen.
Schriftlicher Deal steht wohl – pocht der VfB Stuttgart im Fall Konstantelias auf sein Recht?
Nun der nächste Saloniki-Skandal. Ob Savvidis seinem Club damit einen Gefallen tut? Die Frage ist nur: Was macht der VfB Stuttgart? Pochen die Schwaben auf ihr Recht und den wohl schriftlich festgehaltenen Deal, könnte der Transferposse weiter eskalieren.
Möglich, dass sich die Wut der PAOK-Fans dann an Konstantelias entlädt. Möglich auch, dass eine FIFA-Entscheidung die Posse friedlich beendet. Wie lange ein solche Verfahren dauern würde, ist offen. Zu lesen ist derzeit, dass der VfB Stuttgart weiter von einer Einigung ausgeht. Es wird eine gemeinsame Lösung gesucht – und im Hintergrund wohl eine Alternative.
Denn Enzo Millot steht vor einem Wechsel zu Atletico Madrid, fehlte deshalb wohl auch beim Testspiel am Samstag. Dem VfB Stuttgart fehlt dann ein Spielmacher und Nachfolger. Neuzugang Noah Darvich ist noch nicht so weit und soll langsam herangeführt werden. Konstantelias hätte das Zeug dafür und mit seinem Vorsprechen beim Clubboss wohl auch schon die Herzen der VfB-Fans erobert. Ohne Zweifel werden die nächsten Tage entscheidend und spannend in der Transfer-Posse des VfB-Sommers.