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Entwicklung mit Fehlern: Sport-Union Neckarsulm zeigt Licht und Schatten

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Die Sport-Union Neckarsulm hat gegen den TSV Wolfschlugen im ersten Testspiel der Saisonvorbereitung vor heimischer Kulisse gute Momente, doch phasenweise fehlt dem Bundesligisten noch die Cleverness.

Sinah Hagen (beim Wurf) übernahm im Test gegen den TSV Wolfschlugen zu Beginn die Rolle der Spielmacherin. Die 27-Jährige zeigte dabei gute Ansätze.
Sinah Hagen (beim Wurf) übernahm im Test gegen den TSV Wolfschlugen zu Beginn die Rolle der Spielmacherin. Die 27-Jährige zeigte dabei gute Ansätze.  Foto: Berger, Mario

Zweimal ging am Donnerstagabend ein Raunen durch die Pichterichhalle. Zum ersten Mal nach 40 Sekunden beim Stand von 0:0, nachdem Neckarsulms Vasiliki Gkatziou ihrer Gegenspielerin den allerersten Ball sorglos in die Arme gepasst hatte. Zum zweiten Mal dann nach 56 Minuten. Da hatte Neuzugang Angunn Gudmestad einen Tempogegenstoß frech mit rechts hinter dem Rücken an ihrer linken Hüfte vorbei zum 41:18 ins Tor befördert.

Mit diesen beiden Spielszenen war das erste Testspiel von Handball-Bundesligist Sport-Union Neckarsulm vor heimischer Kulisse gegen Drittligist TSV Wolfschlugen sogleich recht treffend beschrieben. Die Gäste waren beim Neckarsulmer 44:19 (21:8)-Erfolg ein dankbarer Gegner - weil sie nicht die allerhöchste Hürde darstellten, den Erstligisten in einzelnen Phasen aber hin und wieder doch vor Probleme stellten.

Sichtbarer Fortschritt im Vergleich zum Vorjahr

"Man sieht, dass es uns noch etwas an Cleverness fehlt, wir waren noch nicht so souverän", fasste Trainer Thomas Zeitz den Abend zusammen, sagte aber auch: "Gut gefallen hat mir, dass wir in der Abwehr in den verschiedenen Konstellationen mehr als nur einen Ball bewusst gewonnen haben. Da wollen wir in dieser Saison aktiver werden."

Unverkennbar war, dass die Mannschaft im Langzeitvergleich mehr als einen Schritt nach vorne gemacht hat. Fast auf den Tag genau vor einem Jahr hatte die Sport-Union den TSV Wolfschlugen in Obersulm mit 39:25 (16:11) bezwungen, Thomas Zeitz ob der Art und Weise des eigenen Spiels aber leicht frustriert zurückgelassen.

Viele Wechsel lassen noch keine Start-Sieben erahnen

Das war diesmal anders, auch wenn der Chef-Trainer zwei Wochen vor dem Pflichtspielauftakt im DHB-Pokal beim 1. FSV Mainz 05 noch Arbeit vor sich hat - und auch selbst sieht.

"Wenn wir mal ins Rollen kommen, dann ist das fünf Minuten lang schon ganz ordentlich, aber es sind noch zu viele einfache Fehler drin. Wir haben viel zu viel Bälle verloren und teilweise blöde Fehler gemacht. Aber um das zu erkennen, ist genau so ein Spiel ja da", sagte der 50-Jährige, der auf eine bunt gemischte Aufstellung und viele Wechsel setzte, die noch keine Hinweise auf eine mögliche Start-Formation lieferten.


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Linksaußen- und Rückraum-Akteurinnen setzen Akzente

Neben der recht guten Abwehrarbeit, wusste die Sport-Union in Umschaltsituationen zu gefallen. Mehr als ein Dutzend Treffer fiel durch Tempogegenstöße, die konsequent verwertet wurden. Rabea Pollakowski und Alessia Riner machten dabei über links mächtig Betrieb.

Angunn Gudmestad zeigte wuchtige Würfe, bekam aber auch wenig Gegenwehr. Die Kombination der schnellen Sinah Hagen im Zentrum mit Lilli Holste im rechten Rückraum sah in der Anfangsphase ebenfalls vielversprechend aus.

Wenige Lösungen im Unterzahl-Spiel

Größter Kritikpunkt war jedoch das fehlende Spielverständnis in Unterzahl. Der TSV Wolfschlugen presste in diesen Phasen extrem früh, teils direkt an der Mittellinie, und eroberte so mehrmals innerhalb weniger Sekunden den Ball. Selbst Gäste-Trainer Simon Hablizel war im Nachgang überrascht, wie einfach dies seinen Spielerinnen gefallen war. "Du kannst dabei nicht fünf oder sechs Bälle verlieren", kritisierte Thomas Zeitz, "aber wir sind auch erst in der sechsten gemeinsamen Woche".

Das nächste Testspiel findet bereits diesen Samstag gegen Zweitligist TG Nürtingen statt. Gespielt wird ab 18 Uhr - jedoch nicht wie zunächst angekündigt am Pichterich, sondern in der Ballei. Der Eintrittspreis von 5 Euro bleibt unverändert.


Sport-Union Neckarsulm: Ivancok; Fossum, Orowicz - Gkatziou (3), Holste (3), Hinkelmann (3/1), Andrysková (1), Hagen (4), Pollakowski (5); Gudmestad (7), Bruggeman (2), Holtman (1), van der Linden (1), Riner (8), Smits (6/1), Kaiser.

Erfolgreichste Werferinnen TSV Wolfschlugen: Maike Wohnus (5), Franziska Kaupp (4/3).

Siebenmeter: Sport-Union Neckarsulm: 2/2; TSV Wolfschlugen: 3/4.

Zeitstrafen: 3/2.

Zuschauer: 100.

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