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Die Krux der Neckarsulmer Bundesliga-Saison

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Handball-Bundesligist Sport-Union Neckarsulm bekommt bemerkenswert viel Lob für bemerkenswert wenig Ertrag. Für einen Platz in den Playoffs wären zwei Heim-Punkte gegen den VfL Oldenburg eine enorme Hilfe.

Der VfL Oldenburg war für die Sport-Union Neckarsulm und Annefleur Bruggeman zuletzt stets ein unangenehmer Gegner. Der bisher letzte Sieg der Neckarsulmerinnen datiert aus dem Mai 2022.
Der VfL Oldenburg war für die Sport-Union Neckarsulm und Annefleur Bruggeman zuletzt stets ein unangenehmer Gegner. Der bisher letzte Sieg der Neckarsulmerinnen datiert aus dem Mai 2022.  Foto: Seidel, Ralf

Henk Groener, Miriam Hirsch, Jakob Vestergaard und Heike Ahlgrimm sind im deutschen Handball-Zirkus allesamt nicht als planlose Sprücheklopfer oder Aufschneider bekannt. Im Gegenteil. Unabhängig voneinander haben die vier Trainer der Sport-Union Neckarsulm in den vergangenen Wochen viel Positives attestiert. Das Sieben-gegen-Sechs, die Leistung der Torhüterinnen, das Kämpferische und der spielerische Vortrag – das sei alles schon sehr bemerkenswert, so der Grundtenor des Trainer-Quartetts.

„Es ist nicht einfach gegen Neckarsulm, wir haben es letzte Saison schon gesehen und auch jetzt wieder sehr viel über die Mannschaft gesprochen“, sagte etwa Jakob Vestergaard, Trainer der HB Ludwigsburg, vor rund zwei Wochen, als seine Mannschaft gerade durch einen 30:21-Erfolg beide Punkte aus der Ballei entführt hatte. Damit war sie zuletzt nicht allein.

Missverhältnis zwischen Aufwand und Ertrag

Borussia Dortmund behielt nach hartem Kampf die Oberhand, die TuS Metzingen nutzte alle Schwächephasen, HB Ludwigsburg spielte am Ende die eigene Erfahrung aus und die HSG Bensheim/Auerbach wusste zunächst selbst nicht so recht, wie sie nach einer schwachen Anfangsphase überhaupt hatte gewinnen können.


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In den nach-weihnachtlichen Auftritten der Sport-Union Neckarsulm haben sich zuletzt gewisse Muster herauskristallisiert: Gut angefangen, schlecht aufgehört, am Ende viel Lob bekommen – aber eben immer ohne Punkte dagestanden. Es ist die Krux des Handball-Bundesligisten, dass Aufwand und Ertrag noch immer im krassen Missverhältnis zueinander stehen. Und nun ist am Samstag (18 Uhr) der VfL Oldenburg zu Gast im Unterland.

Kehrt Torschützenkönigin Toni-Luisa Reinemann zurück?

Oft gespielt, selten gewonnen lautet die Bilanz der jüngeren Vergangenheit aus Neckarsulmer Sicht. „Wir bleiben aber ambitioniert und wollen die Punkte am Samstag behalten“, sagt Sport-Union-Trainer Thomas Zeitz im Vorfeld der Begegnung. „Wenn wir Achter werden wollen, brauchen wir solche Punkte – und wenn wir 60 Minuten dagegenhalten, haben wir sicherlich eine Chance“, sagt der 51-Jährige weiter.

Ob es der Sport-Union hilft, dass der VfL mit zwei Niederlagen im Gepäck nach Neckarsulm reist? Vielleicht. Sicherlich hilft es nicht, das beim Gegner wohl wieder mit Toni-Luisa Reinemann zu rechnen ist. Die Torschützenkönigin der Vorsaison war angeschlagen und zuletzt Mitte November für die Huntestädterinnen aufgelaufen. „Das war gut für Göppingen und ist jetzt schlecht für uns“, sagt Zeitz mit Blick auf den 25:23-Erfolg von Neckarsulms Mitkonkurrent gegen Oldenburg, der der erste war, der von Reinemanns Ausfall „profitiert“ hatte.

Zeitz muss gegen den VfL Oldenburg auf beide Kreisläuferinnen verzichten

Ohne die 23-jährige Nationalspielerin fehlen dem VfL Oldenburg die einfachen Treffer aus dem Rückraum. „Vorher lagen sie immer bei ungefähr 30 Toren, zuletzt ist der Schnitt runtergegangen“, sagt Zeitz. Spielmacherin Merle Lampe und Paulina Golla trugen letztlich die Hauptlast, doch vier Schultern sind eben schwächer als sechs.

Lasten wird in den nächsten Wochen auch Annefleur Bruggeman tragen müssen. Denn Kim Hinkelmann wird mit ihrer Patellasehnen-Entzündung wohl noch bis Mitte Februar ausfallen und Stefanie Kaiser hat sich in Bensheim einen Muskelfaserriss zugezogen.


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Eingeschlagener Weg wird fortgesetzt, „nur Punkte müssen natürlich her“

Ohne Innenblock und nominelle Kreisläuferinnen muss die polyvalente Niederländerin (mal wieder) einspringen. Ob am Kreis oder als vierte Spielerin im Rückraum wird sich zeigen; da sind Spielerin und Trainer offen, können und wollen damit beim Gegner auch Verwirrung stiften und so aus dem vermeintlichen Nachteil vielleicht sogar einen Vorteil machen.

An seinen Spielideen wird Thomas Zeitz auch gegen den VfL festhalten. „Wir hoffen, dass unser grundsätzlicher Weg mit den damit verbundenen handballerischen Schritten – unabhängig von den Ergebnissen – genauso weitergeht. Nur Punkte müssen natürlich her“, sagt der Trainer. Viel Lob hat er für diesen Weg von seinen Trainerkollegen bereits bekommen, viele Punkte brachte er hingegen noch nicht.


Ein Ticket, zwei Spiele – Doppelspieltag in der Ballei

In einer tabellarisch deutlich komfortableren Position als die Frauen ist derzeit die Männer-Mannschaft der Sport-Union Neckarsulm in der Verbandsliga Württemberg. Als Tabellen-Fünfter hat die Mannschaft von Trainer Jonas Heilmann in der Zwölfer-Liga nur zwei Zähler Rückstand auf Spitzenreiter TSV Bönnigheim und den Blick durchaus nach oben gerichtet.

Zum Start in die Verbandsliga-Rückrunde veranstaltet die Sport-Union am Samstag einen Doppelspieltag in der Ballei. Auf die Frauen in der Bundesliga (18 Uhr, VfL Oldenburg) folgt ab 20.30 Uhr das Duell der Männer gegen den SV Fellbach. „Ein gelungener Start ins neue Jahr ist für uns enorm wichtig. Nach der intensiven Vorbereitung wollen wir ein klares Zeichen setzen und uns weiter in der oberen Tabellenhälfte festsetzen“, sagt Heilmann.

Seine Mannschaft kommt mit einer Serie von fünf Spielen ohne Niederlage aus der Winterpause und möchte daran gegen den Tabellen-Siebten, bei dem die Sport-Union eine gewisse defensive Anfälligkeit ausgemacht hat, anknüpfen. Die Erinnerungen an den SVF sind nach dem starken 36:23-Erfolg im Hinspiel in jedem Fall positiv.

Eine Eintrittskarte für das Bundesliga-Spiel der Frauen gegen den VfL Oldenburg beinhaltet den kostenlosen Eintritt für die direkt im Anschluss stattfindende Verbandsliga-Partie der Männer. Eine gesonderte Abendkasse für das zweite Spiel wird es in der Ballei allerdings ebenfalls geben. 

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