Konstanz ist bei Rallye-Pilot René Noller der Schlüssel zum Erfolg
Abstatter Motorsportler blickt nach einem dritten Platz bei der Rally Internazionale del Casentino auf eine gelungene erste Saisonhälfte im Mitropa Rally Cup zurück und sieht gute Chancen auf einen weiteren Titelgewinn.

René Nollers Bilanz fällt positiv aus. Nicht nur auf die 44. Rally Internazionale del Casentino in der Toskana am vergangenen Wochenende, sondern auch auf die gesamte erste Saisonhälfte im Mitropa Rally Cup blickt der 22-Jährige "sehr zufrieden" zurück.
Der Opel-Pilot aus Abstatt, der vor der Saison mit der Rückkehr von der (Junior) ERC in den Mitropa Cup auf dem Papier einen kleinen Schritt zurück gemacht hatte, hat sportlich wieder einen nach vorne getan. "Bis auf den blöden kleinen Überschlag im Lavanttal hatten wir bislang eine gute Saison mit konstanten Ergebnissen", bilanziert Noller.
Bestes Mitropa-Ergebnis des Jahres
Beim sechsten Mitropa-Cup-Lauf des Jahres rund um die toskanische Stadt Bibbiena wurde Noller gemeinsam mit Co-Pilot Stephan Schneeweiß (40) Dritter in der Mitropa-Wertung sowie in der U25-Klasse.
Für den Anlagenmechaniker für Sanitär- und Heizungstechnik, der bei vier der fünf vorangegangenen Läufe des Mitropa Cups gestartet, zweimal Fünfter und einmal Sechster geworden war, bedeutete dies das beste Resultat des Jahres. Im Gesamtklassement reichte seine Zeit von 1:11:31,1 Stunden über rund 104 Asphalt-Kilometer zu Rang 33 und Platz fünf (von 19 Startern) in der Rally4-Klasse.
"Man muss nicht immer der Schnellste sein, sondern der, der konstant gute Punkte für die Meisterschaft holt", weiß Noller, der lediglich Anfang April nach dem unglücklichen Überschlag bei der angesprochenen Lavanttal Rallye in Österreich keine Zähler hatte einfahren können.
Noller in der Pole Position, aber Skulj bleibt in Schlagdistanz
Das Highlight in Italien sei die achte und finale "Talla"-Wertungsprüfung in der Nacht auf Sonntag gewesen, auf der Noller über rund 30 Kilometer seinen Podestplatz erkämpft hatte. "Die Wertungsprüfungen in Italien haben wunderschöne Bergstraßen, sind aber auch immer sehr anspruchsvoll mit ihren aneinandergereihten Kurven."
Drei Veranstaltungen vor dem Saisonende liegt Noller nun mit 165 Punkten an der Spitze der 2WD-Mitropa-Wertung, sein ärgster Verfolger Mark Skulj aus Slowenien hat 128 Zähler auf dem Konto, jedoch auch eine Rallye weniger absolviert. "Ob Mark die restlichen drei Läufe fährt, weiß ich nicht. Aber ich denke, die Chancen auf die Titel der 2WD- und Junior-Wertung sind gut", sagt Noller.
Gute Erinnerungen an den Mitropa Cup 2022
Nachdem er die Mecsek Rallye in Ungarn Mitte Juni aus organisatorischen und finanziellen Gründen ausgelassen hatte, steht vom 5. bis 7. September die Rally Kumrovec in Kroatien wieder ganz dick in seinem Kalender. "Verbessern könnten wir in Zukunft noch speziell das Setup", sagt René Noller und hat dabei vor allem die Einstellung des Fahrwerks im Blick. In Italien habe er mit sehr viel untersteuern zu kämpfen gehabt, was "natürlich nicht optimal" gewesen sei.
Trotz dessen ist er nach seinem dritten Platz auf Erfolgskurs. 2022 hatte er im Mitropa Cup mit seinem 210-PS-starken Opel Corsa Rally4 in der 2WD-Wertung für Fahrzeuge ohne Allradantrieb erstmals triumphiert - in diesem Jahr soll Titel Nummer zwei folgen.