René Noller möchte unter veränderten Rahmenbedingungen zurück zur alten Stärke
Der Rallye-Pilot aus Abstatt macht nach seinen Einsätzen in der European Rally Championship einen Schritt zurück, um zwei voranzukommen. Doch im Neuanfang steckt auch viel Altbekanntes.

Es wird ein Neustart auf vielen Ebenen werden, wenn Rallye-Pilot René Noller am Wochenende in Österreich wieder auf den Straßen der Steiermark um schnelle WP-Zeiten kämpfen wird. Der 21-Jährige hat ein sportlich durchwachsenes Jahr 2023 hinter sich, in dem der Abstatter an sportliche, finanzielle und technische Grenzen gestoßen ist. Nun möchte der Opel-Pilot im Mitropa Rally Cup zurück zu alter Stärke finden.
Kleiner geworden sind die Ambitionen allerdings nicht. Einfach nur mitfahren ist nichts für Noller. Das ist auch der Hauptgrund, warum es nach dem EM-Abenteuer nun wieder eine Nummer kleiner, im Mitropa Cup, um (Klassen-)Siege gehen wird. "Wir haben im letzten Jahr gemerkt, dass wir als Privat-Team und mit dem Budget, das wir zur Verfügung hatten, in der Europameisterschaft zum Beispiel gegen die Opel-Werksteams einfach nicht mithalten konnten", sagt Noller.
Nach zwei Ausfällen und einem von technischen Problemen überschatteten Start bei der Rally Liepaja in Lettland (46. Gesamtrang und Platz 13 in der ERC-Junior-Klasse) war es daher eine Entscheidung der (finanziellen) Vernunft, nach drei EM-Läufen die Reißleine zu ziehen und sich fortan auf nationale Veranstaltungen des DMSB Rallye Cup zu konzentrieren.
Asphalt-Strecken kommen Noller entgegen
Der auf Privat-Teams ausgelegte Mitropa Cup, dessen 2WD-Wertung für Fahrzeuge ohne Allradantrieb Noller 2022 gewinnen konnte und die er erneut für sich entscheiden möchte, ähnelt der ERC. "Das ist eine tolle Meisterschaft, mit vielen Rallyes, die sehr unterschiedliche Charakteristika haben", erklärt Noller, "und dort können wir mit unserem Budget Erfolg haben." Er hofft auf einen guten Wettkampf mit nationalen Top-Fahrern der jeweiligen Austragungsländer. Dass in der Serie nur auf Asphalt gefahren wird, dürfte dem Abstatter zupasskommen.
Neben den Mitropa-Starts wird Noller auch in der kleinen German Italian Rallye Trophy mitfahren, um auf Italiens Straßen weitere internationale Erfahrung zu sammeln. Bei der Wahl seines Gefährts vertraut er auf Bewährtes: Im Opel Corsa Rally4 sollen möglichst schnelle WP-Zeiten gefahren werden. "Ende März wird es einen neuen Corsa geben - auch in verändertem Design. Bis dahin starte ich aber noch mit dem alten."
Planungen mit mehreren Co-Piloten
Der wichtige Platz neben ihm wird wechselnd besetzt werden. "Es ist bei vielen internationalen Rallyes mit den langen Reisen nicht ganz einfach, einen Beifahrer zu finden, der immer Zeit hat", weiß Noller. Daher setzt er auf verschiedene Co-Piloten. Bei der Rebenland Rallye wird Marco Glasen die Aufgabe übernehmen, danach sind auch Einsätze mit Marcus Poschner und Tim Rauber geplant, mit denen Noller in der Vergangenheit bereits einzelne Rallyes gefahren ist.
Nach einer reiseintensiven Saison wartet auf René Noller schließlich noch ein Highlight zum Saisonabschluss. Im Förderkader der ADAC Stiftung Sport und des Deutschen Motor Sport Bundes (DMSB) steht der 21-Jährige nach zwei Jahren zwar nicht mehr, doch der DMSB nominierte den Abstatter dennoch für den Nationalkader, der Deutschland bei den FIA Motorsport Games im Oktober im spanischen Valencia vertreten wird.
Termine des Mitropa Rally Cup 2024
16. März: Rebenland Rallye (Österreich)
6. April: Lavanttal Rallye (Italien)
27. April: Rallye Elba (Italien)
25. Mai: Rally Velenje (Slowenien)
15. Juni: Mecsek Rallye (Ungarn)
13. Juli: Rally del Casentino (Italien)
7. September: Rally Kumrovec (Kroatien)
29. September: Rally Nova Gorica (Slowenien)
26. Oktober: Rallye du Valais (Schweiz)