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Bremse bremst René Noller bei ERC-Lauf in Lettland aus

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Erst schnell, dann verregnet, später mit technischen Problemen: Rallye-Pilot René Noller aus Abstatt wird beim zweiten Lauf der European Rally Championship vielfach gefordert.

René Noller hat seine Spuren im lettischen Gelände hinterlassen. Am Sonntag konnte der Abstatter jedoch nicht wie gewünscht mit Vollgas fahren.
René Noller hat seine Spuren im lettischen Gelände hinterlassen. Am Sonntag konnte der Abstatter jedoch nicht wie gewünscht mit Vollgas fahren.  Foto: privat

Ganz rund war es für Rallye-Pilot René Noller beim zweiten Europameisterschaftslauf in Lettland zwar nicht gelaufen, aber unter dem Strich eben doch schon deutlich besser als noch zum Saison-Auftakt vor vier Wochen in Polen. Am vergangenen Wochenende benötigte Noller zwar von allen 13 gewerteten Fahrern in der Nachwuchswertung ERC Junior die meiste Zeit für die rund 185 extrem schnellen Schotter-Kilometer im Baltikum, kam aber trotz technischer Probleme ins Ziel und sammelte damit seine ersten drei Zähler für das ERC-Junior-Klassement.

Dementsprechend fiel sein Wochenend-Fazit recht ordentlich aus: "Wir haben viele neue Erfahrungen bei extrem schwierigen Bedingungen gesammelt", resümierte Noller nach zehn Wertungsprüfungen (WP), von denen die zweite in Tukums aus Sicherheitsgründen abgesagt worden war.

Viertschnellste Zeit im Shakedown

Der EM-Lauf in Lettland, der im nächsten Jahr zu einem Weltmeisterschaftslauf aufgewertet wird, gilt als einer der anspruchsvollsten im diesjährigen Kalender. Und nachdem der 21-jährige Abstatter und seine Co-Pilotin Natalie Solbach-Schmidt (37) mit ihrem Peugeot 208 Rally4 in Polen verunfallt und nicht ins Ziel gekommen waren, gelang der Start in Lettland prächtig.

Fahrer René Noller (hinten) und Co-Pilotin Natalie Solbach-Schmidt (vorne) mit ihrem Peugeot 208 Rally4 beim Pre-Start in Liepaja.
Fahrer René Noller (hinten) und Co-Pilotin Natalie Solbach-Schmidt (vorne) mit ihrem Peugeot 208 Rally4 beim Pre-Start in Liepaja.  Foto: privat

"Das Gefühl im Peugeot war zunächst richtig gut", sagte Noller über die Pre-Tests und den rund sechs Kilometer langen Shakedown am Freitag, bei dem der Abstatter mit der viertschnellsten Zeit der 17 gestarteten Junior-ERC-Fahrer aufhorchen ließ.

Verändertes Set-up kommt nicht mehr zum Tragen

Während der beiden Etappen am Samstag und Sonntag, die erst sehr staubig und später sehr verregnet waren, tat sich der Peugeot-Pilot auf den "für mich ungewohnt" rutschigen Straßen dann allerdings schwer. Nach dem ersten Tag lag das Duo auf dem zehnten Rang in der Klasse, nachdem es vor allem auf der vierten Wertungsprüfung in Ivande wertvolle Zeit liegengelassen hatte.

Auch am zweiten Tag fand Noller bei weiterhin verregneten Prüfungen nicht richtig zu seinem Rhythmus. "Ich hatte wenig Vertrauen in das Auto; leider passten die Fahrwerkeinstellungen für diese Bedingungen nicht." Im letzten Service vor den beiden abschließenden Wertungsprüfungen arbeitete Nollers OPV-Team schließlich noch einmal am Set-up, doch der 21-Jährige konnte davon nicht mehr profitieren.


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Noller kann in den letzten Prüfungen nicht mehr angreifen

Nachdem auf dem geröllhaltigen Untergrund ein Stein die Bremsleitung seines Peugeots getroffen hatte, verlor dieser die komplette Bremsflüssigkeit und Noller musste das Fahrzeug ohne Bremsmöglichkeit ins Ziel pilotieren. Auch die 19 abschließenden Power-Stage-Kilometer fuhr er ohne Bremse, verlor dabei aber mehr als dreieinhalb Minuten auf die Spitze und fiel ans Ende des Feldes zurück.

"Leider funktionierte die Bremse weder vorne noch hinten, also konnte ich nur langsam durchrollen, um überhaupt ins Ziel zu kommen", schilderte René Noller ein wenig desillusioniert das Ende seines Lettland-Abstechers.

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