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Aus nach Kommunikationsfehler: Nollers ERC-Saisonauftakt findet vorzeitiges Ende

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Schnelle Wertungsprüfungen auf anspruchsvollen Untergründen hatten 61 Startern beim ERC-Lauf in Polen viel fahrerisches Können abverlangt. Für René Noller aus Abstatt war der Saisonauftakt jedoch nach einem Unfall auf WP7 beendet.

René Noller und Natalie Solbach-Schmidt hatten in Polen mit teils extrem tiefen Spurrillen zu kämpfen, fuhren bis zu ihrem Unfall aber gute WP-Zeiten.
René Noller und Natalie Solbach-Schmidt hatten in Polen mit teils extrem tiefen Spurrillen zu kämpfen, fuhren bis zu ihrem Unfall aber gute WP-Zeiten.  Foto: privat

Der Aufschrieb stimmte, doch ein Kommunikationsfehler zwischen Fahrer René Noller und seiner Co-Pilotin Natalie Solbach-Schmidt sorgte am zweiten Tag der Rallye Polen für ein vorzeitiges Ende von Nollers erstem Saison-Lauf in der European Rally Championship (ERC).

Der 20-jährige Abstatter verunfallte mit seinem Peugeot 208 Rally4 auf der siebten Wertungsprüfung, nachdem das Duo sich zuvor Wertungsprüfung (WP) für WP vorgearbeitet und aussichtsreich auf Rang fünf in der ERC4-Junior-Klasse gelegen hatte. "Es ist ein bisschen blöd gelaufen. Aber es ist nichts passiert, uns geht es gut", sagte Noller, nachdem die rechte Seite seines Peugeots dies nicht unbedingt erahnen lassen konnte.

Richtig aufgeschrieben, falsch gehört: Rallye endet in Linkskurve

Auf einer der sehr schnellen Wertungsprüfungen über Feld- und mit teils extrem tiefen Spurrillen ausgefahrene Waldwege war Noller bei der Einfahrt in eine Linkskurve zu schnell gewesen. "Wir hatten den Kurvenradius im Aufschrieb langsamer aufgeschrieben, als ich ihn dann während der WP gehört habe", schilderte Noller den Moment kurz vor dem Unfall. So kam sein 210-PS-Fronttriebler statt im Ziel im polnischen Unterholz zum Stehen.

"Bis dahin sind wir aber sauber und ohne Risiko gefahren und konnten trotzdem sehr gut mithalten", sagte René Noller. "Es ist ein bisschen blöd, dass wir den dritten Tag nicht mehr fahren konnten, um weitere Erfahrung auf dem losen Untergrund sammeln zu können."

Weil alle Wertungsprüfungen zweimal zu absolvieren waren, hatten sich die ohnehin tiefen Waldböden spätestens beim zweiten Durchgang durch Spurrillen, Steine und Wurzeln stark verändert. Das wurde zahlreichen Fahrern zum Verhängnis - 21 der 61 Starter erreichten das Ziel nicht.


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Noller ist nach Anlaufzeit schnell auf Touren

Zum Auftakt der Rallye am Freitag hatte ein parallel zu absolvierender Rundkurs in der Mikolajki-Arena über eine Distanz von 2,5 Kilometer für ein Ambiente ähnlich dem Race of Champions gesorgt. Noller benötigte in Masuren auf dem tiefen Untergrund etwas Anlaufzeit, konnte dann aber mit weniger als einer halben Sekunde Zeitverlust pro Kilometer auf die schnellsten Fahrer gut mithalten. "Es hat mich selbst ein bisschen gewundert, dass wir so schnell zurechtgekommen sind und es so gut geklappt hat", sagte Noller schmunzelnd. "Denn in der Junior-ERC ist niemand dabei, der wirklich langsam ist."

Nach oben zeigte der Daumen bei Fahrer René Noller in Polen nur bis zur siebten Wertungsprüfung. Dann verunfallte er mit Co-Pilotin Natalie Solbach-Schmidt nach einem Kommunikationsfehler.
Nach oben zeigte der Daumen bei Fahrer René Noller in Polen nur bis zur siebten Wertungsprüfung. Dann verunfallte er mit Co-Pilotin Natalie Solbach-Schmidt nach einem Kommunikationsfehler.

Den Gesamtsieg bei der 79. Rallye Polen feierten die Letten Martins Sesks und Renars Francis (Skoda Fabia RS Rally2). In Nollers ERC4-Junior-Klasse für Fahrer unter 28 Jahren waren Ola Nore und Rune Eilertsen aus Norwegen im Renault Clio Rally4 beim ersten Wertungslauf der Saison mit über einer Minute Vorsprung am schnellsten.

Zusätzlicher Test in Ungarn geplant

Bis zum zweiten EM-Lauf im lettischen Liepaja (17./18. Juni) wird Nollers slowenisches Team OPV den Peugeot 208 nun wieder herrichten. "Das Fahrzeug ist natürlich mit einer Motorsportversicherung versichert", sagt Noller, "aber die Selbstbeteiligung bleibt. Ohne Unfall wäre es auf jeden Fall günstiger gewesen."

Eine Woche vor dem Abstecher ins Baltikum will der Abstatter auch noch einen im Frühjahr wegen schlechten Wetters abgesagten Schotter-Test in Ungarn nachholen. "Da können wir dann als Vorbereitung auf Lettland auch noch einmal einige Fahrwerk-Einstellungen ausprobieren."


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