Noller übernimmt Spitze im Mitropa-Klassement
Rallye-Pilot René Noller trotzt in der Toskana Kurven, Temperaturen und einem Beifahrerwechsel. Gesamtrang 18, Klassensieg und bester Fahrer unter 25 Jahren sind das Resultat.

Die toskanischen Bergstraßen bleiben ein gutes Pflaster für René Noller. Bei der 42. Rally Internazionale del Casentino fuhr der Abstatter in seinem Opel Corsa Rally4 einen hervorragenden zweiten Platz in der Mitropa-Klasse heraus. Nach Rang drei im Vorjahr bewies der 20-Jährige erneut das richtige Feingefühl für die anspruchsvollen Asphalt-Kurven mit ihren zahlreichen Bodenwellen. "Es hat wirklich von Anfang an alles richtig gut funktioniert", sagte Noller am Tag danach.
Temperaturen von fast 40 Grad als Herausforderung
Rund um die kleine Stadt Bibbiena, zwischen Arezzo, Florenz und Rimini gelegen, war Noller von der ersten Wertungsprüfung an in der Spitzengruppe der Mitropa-Wertung und auf Tuchfühlung mit den einheimischen Fahrern. Die Temperaturen von fast 40 Grad waren dabei nicht nur für ihn und Beifahrerin Natalie Solbach-Schmidt, sondern auch für seinen Opel Corsa eine Herausforderung. Doch anders als vor zwei Wochen, als bei der Mittelrhein-Rallye nach einem Fahrfehler schon auf der ersten WP Schluss war, hielt sich Noller diesmal über die etwas mehr als 104 Kilometer schadlos. "Diese sehr wellige, kurvenreiche Strecke liegt mir", resümierte Noller mit einem Schmunzeln. "So ein Streckenprofil gibt's in Deutschland in dieser Form natürlich nicht."
37 von 121 Startern erreichen das Ziel nicht
Neben dem zweiten Rang in der Mitropa-Wertung, in der sich Noller nur Albert von Thurn und Taxis und dem Österreicher Bernhard Ettel in ihrem allradangetriebenen Rally2-Skoda Fabia evo geschlagen geben musste, konnte sich bei 121 Startern - von denen 37 das Ziel gar nicht erreichten - auch Gesamtrang 18 durchaus sehen lassen. Die Mitropa-2WD-Klasse, in der Fahrzeuge ohne Allradantrieb gewertet werden, gewann Noller ebenso wie die Wertung für Starter unter 25 Jahren.
Durch den zweiten Platz im sechsten von neun Wertungsläufen des Mitropa Rally Cups übernimmt der Abstatter zudem die Spitze in der Gesamtwertung. Und auch im Gesamtklassement der 2WD-Wertung führt er inzwischen fast uneinholbar. Auch ohne WP- oder Klassensiege fährt der HJS DRC-Förderpilot bislang konstant Top-Drei-Platzierungen ein und leistet sich darüber hinaus kaum Fahrfehler und Ausfälle.
Noller bildet gutes Gespann mit Beifahrerin Natalie Solbach-Schmidt
Das lag in der Toskana auch an Beifahrerin Natalie Solbach-Schmidt. Noller fuhr das erste Mal nach dem Aufschrieb der 36-Jährigen, die bisher mit Stefan Göttig bei den Mitropa-Rallyes in einem Skoda Fabia R5 an den Start gegangen war. "Sie hat es perfekt gemacht", resümierte Noller. Als Profi-Beifahrerin sei es für Solbach-Schmidt ohnehin recht einfach, nach der Streckenbesichtigung das Gesehene schnell umsetzen, erklärt Noller. "Sie weiß dann auch, wann ich wie welche Streckenabschnitte angesagt haben möchte." So wurde in Abwesenheit des beruflich verhinderten Stefan Kopczyk, mit dem Noller eigentlich bei der Rally del Casentino hatte an den Start gehen wollen, das Wochenende in Italien zu einem überaus erfolgreichen.
International ist René Noller nun erst zu Herbstbeginn wieder im Einsatz: Vom 22. bis 24. September wartet die 10. Rally Nova Gorica in Slowenien mit dem drittletzten Mitropa-Lauf der Saison.