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Angriff auf Habeck-Fähre: Bauernverband muss Mitglieder zur Ordnung rufen

  
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Gewalt darf niemals ein Mittel des politischen Diskurses sein. Das muss die Führung des Bauernverbands nach den versuchten Übergriffen auf Wirtschafsminister Robert Habeck (Grüne) in aller Deutlichkeit klar machen.

  
Wütende Bauern verhinderten, dass Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) an der Nordseeküste eine Fähre verließ.
Wütende Bauern verhinderten, dass Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) an der Nordseeküste eine Fähre verließ.  Foto: picture alliance /dpa/Carsten Rehder/Christian Knieps

Die Szenen, die sich in der Nacht am Fähranleger in Schlüttsiel abgespielt haben, sind erschütternd und erinnern an die unsäglichen Auswüchse der Corona-Proteste. Da wird ein Minister, der sich mit seiner Familie im privaten Urlaub befindet, am Verlassen einer Fähre gehindert. Chaoten zünden Feuerwerkskörper, ein wütender Mob aus mehreren Dutzend Menschen versucht gar, die Fähre zu stürmen.

Mit legitimem Protest, dem harten Austausch von Argumenten in einem demokratischen Staat, hat das nichts zu tun. Hier ist etwas völlig aus dem Ruder gelaufen, emotionalisierte Menschen hatten sich nicht mehr im Griff.


Angriff auf Habeck-Fähre: Debatte sollte durch Gewalt ersetzt werden

Debatte sollte offenbar durch Gewalt ersetzt werden, denn mit seinem Gesprächsangebot an die Menschen drang Habeck nicht durch. Nicht auszudenken, was geschehen wäre, wenn die Polizei die Lage nicht unter Kontrolle gebracht hätte.


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Für die angekündigten Bauernproteste in der kommenden Woche lässt das nichts Gutes ahnen. Es ist dringend geboten, dass die Standesorganisationen der Bauern sich in aller Deutlichkeit von derartigen Umtrieben distanzieren, ihre Mitglieder zur Ordnung rufen.

Nicht im Interesse der Bauern, dass ihr Anliegen gekapert wird 

Die Führung des Verbands muss klar machen, dass sie gewalttätige Eskalationen als Teil ihrer Lobbyarbeit nicht duldet. Ansonsten schadet sie ihrem eigenen Anliegen. Es kann unmöglich im Interesse der Bauern sein, dass sie mit der Front aus Rechten und Querdenkern assoziiert werden, die seit Tagen versucht, die Proteste zu kapern. 

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Kommentare

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Vinzenz Kummer am 05.01.2024 19:59 Uhr

Vorneweg - nichts rechtfertigt Gewalt, aber ist es verwunderlich wenn einigen der Hut hochgeht? Hier geht es um Existenzen , um landwirtschaftliche Unternehmen oftmals seit Generationen geführt , denen von der Regierung permanent Knüppel zwischen die Füsse geworfen werden und deren Arbeit für das Land nicht geschätzt wird. Während in Frankreich z. Bsp. die land. Maschinen mit billigem Heizöl betrieben werden dürfen oder in anderen Ländern man sich um Verordungen wenig kümmert versucht hier eine ahnungslose und talentfreie Regierung nach Energie, Fzgbau die nächste Branche zu zerstören. So blöd kann man doch gar nicht sein - es sei denn es steckt Absicht dahinter und lebt in seiner eigenen Traumwelt. Die Ahnungslosigkeit und Planlosigkeit mit der die Ampel vorgeht zeigt sich nun darin, dass man nun wenige Tage später wieder Erleichterungen zugesteht. Was ist das für eine Politik ? Mal dreht mal hier mal dreht mal da - Strategie ist das sicher nicht. Jeder Wähler sollte sich zukünftig wirklich mal Gedanken machen wo er sein Kreuz macht und Qualität, Qualifikation, Erfahrung der Politiker mit einbeziehen. Wie habe ich letzt gelesen " will man in Deutschland Haare schneiden muss man eine Gesellen oder Meisterprüfung vorweisen - regieren kann man/ darf man in diesem Land aber ohne jedliche Berufsausbildung oder abgeschlossenes Studium.
Eine Regierung, die gegen das eigene Land und arbeitende Bevölkerung Politik macht braucht sich über solche Zustände nicht wundern.

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