Gleich fünf Solarparks sollen in Neuenstein gebaut werden
Sonnige Zeiten für die Photovoltaik: In den kommenden Monaten und Jahren werden im Stadtgebiet fast ein halbes Dutzend Anlagen in der Größe zwischen 0,6 und 5,2 Hektar entstehen. Weitere können folgen: Im Herbst endet die nächste Bewerbungs-Runde der Investoren.

Anders als manch andere Kommune im Hohenlohekreis beweist Neuenstein in puncto Solarenergie einen durchaus progressiven Ansatz: Anstelle die Ausweisung von Flächen zu blockieren oder ebendiese durch einen rigiden Kriterienkatalog im Voraus zu limitieren, geht die Stadt einen anderen Weg - und hat unlängst beschlossen, dass künftig alle Projektierer ihre Pläne zu einer ergebnisoffenen Prüfung einreichen können und über die entsprechenden Vorhaben in einer zentralen Sitzung des Gemeinderats entschieden wird.
Obgleich die erste Runde nun schon recht kurzfristig und früh im laufenden Jahr angesetzt wurde, haben fünf Interessenten ihre Unterlagen eingereicht. Im Rahmen der jüngsten Sitzung hatten die örtlichen Kommunalpolitiker somit über fünf Solarpark-Projekte in der Größe zwischen 0,6 und 5,2 Hektar zu entscheiden. Eine durchaus neue und bislang "einmalige" Situation, wie auch Bürgermeister Karl Michael Nicklas in seinen einführenden Worten ans Plenum erinnerte.
Firmen, Grundstücksbesitzer und Landwirte als Projektierer
Konkret geht es um folgende fünf Anlagen: Der Autoteile-Hersteller Magna will an seinem Standort im Norden des Stadtgebiets, unweit der beiden Supermärkte von Rewe und Penny, auf eigenem Gelände einen 1,5-Hektar-Park mit 1,5 Megawatt Peak (MWp) Leistung errichten. Der erzeugte Strom soll vom Unternehmen anschließend nach eigenen Angaben "überwiegend am Standort selbst" verbraucht werden.
Ob man im Zuge der Entscheidung die Firma nicht bewegen könne, auch auf ihren Dachflächen Solarmodule zu installieren, wollte Klemens Treffert (Aktive Bürger) wissen. Darauf habe das jetzige Votum keinen Einfluss, erklärte Verwaltungschef Nicklas - man könne das Ansinnen "aber natürlich vorschlagen". Einstimmig gaben die Räte sodann ihr prinzipielles Einverständnis zum Projekt: Ein sogenannter vorhabenbezogener Bebauungsplan kann nun aufgestellt werden.
Die zweite Freiflächen-Anlage soll auf Neureuter Gemarkung umgesetzt werden: Hier plant der Grundstückseigentümer einen Solarpark von 3,5 Hektar Größe und 2,5 MWp Leistung. Der sogenannte Netzverknüpfungspunkt, wo die gewonnene Energie eingespeist wird, liegt im Nahbereich. Die Ackerzahlen, die den landwirtschaftlichen Bodenwert repräsentieren, liegen im Areal zwischen 39 und 61. Bei zwei Gegenstimmen wurde auch diesem Vorhaben der Weg geebnet.
Der dritte avisierte Solarpark liegt auf Kirchensaller Territorium - an der Ortsausfahrt Richtung Neufels: 2,5 Hektar und 1,2 MWp lauten hier die technischen Eckdaten. "Eine Netz-Zusage gibt es dafür noch nicht, aber sie ist beantragt", informierte der Verwaltungschef, ehe ebenfalls einstimmig das "Go!" aus dem Ratsrund erteilt wurde.
Nächste zentrale Entscheidungs-Sitzung folgt
Projekt vier: Das befindet sich wiederum auf Neureuter Gebiet und strebt 5,2 Hektar Fläche sowie fünf Megawatt Kapazität an. Die Ackerzahlen liegen hier zwischen 40 und 59. Eingespeist wird die Energie direkt in die benachbarte 20-Kilovolt-Stromleitung. Zwei Gegenstimmen sowie eine Enthaltung lautete die Beschlusslage diesbezüglich.
0,65 Hektar an Fläche soll die fünfte Anlage messen und sich beim 400-Einwohner-Teilörtchen Kleinhirschbach befinden. Die Ackerzahlen rangieren hier zwischen 41 und 46; der Verknüpfungspunkt ist indessen bereits auf Forchtenberger Territorium angesiedelt. Diesbezüglich gebe es durchaus bis zur Realisierung noch das ein oder andere Detail zu klären, befand Karl Michael Nicklas.
Mit einer Gegenstimme schickten die Neuensteiner Kommunalpolitiker aber auch dieses Ansinnen grundsätzlich auf den Weg zur Genehmigung. Es ist sicher nicht das Letzte: Denn bereits im Herbst wird sich der Gemeinderat erneut mit gesammelten Anträgen für Solarpark-Projekte beschäftigen.