Ideales Wetter und familiäre Atmosphäre: So war das Würth-Open-Air 2025
10.000 Karten für das Würth-Open-Air in Künzelsau waren verkauft worden. Auf dem Gelände feierten die Menschen ausgelassen und in entspannter Atmosphäre.
Wochen und Monate haben Organisatoren und Besucher auf den Abend des Würth-Open-Airs in Künzelsau hingefiebert. Seit fast zwei Wochen wird auf dem Gelände aufgebaut – unter anderem ein 50 Meter hohes Riesenrad. Das einzig Unplanbare war das Wetter - und auch das spielte letztlich mit. Und als Zoe Wees ein flammendes Plädoyer über Selbstakzeptanz hält, blitzt die Sonne hinter den Wolken hervor und versteckt sich im Laufe des musikalischen Abends mehr und mehr hinter dem imposanten Riesenrad, eine sanfte Brise sorgt auch in den vorderen Reihen vor der Bühne für Abkühlung.
Feste Größen in der Musikbranche
Um kurz vor 17 Uhr war Einlass und pünktlich um diese Zeit kamen bereits die ersten Besucher auf das Gelände. Um 18 Uhr startete das Festival mit der deutschen Singer-Songwriterin Zoe Wees, ihr folgte der Bassist Lee Rocker.
Höhenangst überwinden: Viele Besucher steuern zunächst Riesenrad an
Premiere feiert in diesem Jahr beim Würth-Open-Air das 50 Meter hohe Riesenrad.
„Wir haben es gleich zu Anfang angesteuert, um eine Runde zu drehen“, erzählt Myriam Grözinger, die nun mit der ganzen Großfamilie das Fest erstmal bei gutem Essen genießt und dem Vorprogramm lauscht. Tochter, Mann und Schwester, alle sind mitgekommen, das Würth-Open-Air sei eine Art Familienevent schon seit Jahren, erzählt die Öhringerin weiter.
Für einen Ausblick über die Heimat lohnt es sich die Höhenangst zu überwinden. Tabita Prochnau freut sich auf den Ausblick vom Riesenrad, auch wenn sie zugibt: „Eigentlich habe ich Höhenangst, aber ich mache es jetzt trotzdem.“ Mit den Klängen von Zoe Wees steigt sie schließlich hoch über Gaisbach. „Vielleicht sehen wir auch bis nach Hause“, überlegt Katja Messerschmidt. Sie ist mit Freunden aus Künzelsau-Amrichshausen zum Open-Air gekommen - und alle wagen sich in die Höhe. Immerhin habe man nicht immer die Gelegenheit, mit einem Riesenrad über die Heimat zu blicken. Im Vorfeld des Open-Airs gab es auch kritische Stimmen zum Riesenrad. „Ich kann das nicht nachvollzeihen, ich finde es cool und schließlich hat jeder was davon“, findet Stefanie Rüdenauer.
Was zieht Besucher zum Würth-Open-Air?
Stimmung, Musik oder Freunde treffen? Warum es Menschen zum Open-Air zieht, ist ganz verschieden. Vier Schwestern aus dem Jagsttal genießen die Zeit unter sich. Leicht tänzelnd bewegen sie sich im gleichen roten T-Shirt übers Gelände und loben vor allem das gesamte Ambiente. „Es ist alles super organisiert hier und vor allem toll für Familien“, findet Sigi Tesar aus Osterburken.
Tradition
Einfach mal gemütlich zurücklehnen und genießen: Die Gruppe um Wolfgang und Martina Brück aus Waldenburg hat es sich unweit der Bühne auf dem Boden gemütlich gemacht. Im Hintergrund ist inzwischen Lee Rocker auf die Bühne gekommen. Der gemeinsame Besuch des Open-Airs der Familie Brück mit den Freunden aus Neumarkt in der Oberpfalz und Ansbach hat Tradition - seit 20 Jahren. Und in dieser Zeit haben sie schon manches erlebt. „2008 war ich schwanger mit meinem Sohn hier, jetzt ist er auch mitgekommen“, erzählt eine Freundin aus Neumarkt. Musik spielt eine große Rolle bei ihnen. Deshalb freuen sie sich vor allem auf Bryan Adams. „Boney M oder Susi Quadro, die waren auch damals cool“, erinnert sich Wolfgang Brück.
Viele Getränkestände sorgen für Entspannung
Ein Stück Richtung Carmen-Würth-Forum duftet es nach Pommes, manche Besucher holen sich zum Nachtisch ein Bauernhofeis. Die Stimmung auch unter den Helfern ist entspannt. Lange Schlangen? Fehlanzeige. Alexandra Trumpp, die bei den Getränken arbeitet, zählt: „Es gibt vier Getränkestationen pro Gang, da verteilt sich der Ansturm ganz gut.“ Ausschenken und Musik hören, „das ist doch mega“, freut sie sich, auch wenn der Tag noch bis Mitternacht dauert.
Kein Ansturm auf Rotes Kreuz
Erleichtert war vor allem Patrick Braun, Einsatzleiter beim Roten Kreuz, über den Wetterbericht. Ich bin froh, dass es recht mild ist. Sein Fazit kurz nachdem der Hauptakt auf die Bühne gekommen ist, fällt deshalb positiv aus. „20 Versorgungen, hauptsächlich kleinere Blessuren, oder mal eine Schnittwunde, das ist völlig normal“, meint er. Für alle Fälle stehen 42 Kräfte bereit.
Bei Bryan Adams wird es eng vor der Bühne
Gespannt auf den Hauptakt warten Thomas und Daniela Fuchs aus Schwäbisch Gmünd. Die weite Reise haben sie extra wegen Bryan Adams auf sich genommen. Kurz vor seinem Auftritt sitzen sie noch Richtung Carmen Würth Forum. Aber nachher werde ganz vorne getanzt, verrät Daniela Fuchs. Und da sind sie nicht die Einzigen.