150 Studenten sollen in das Wollhaus in Heilbronn einziehen: Das sind die Pläne
Ein Investor schafft mit der Dieter-Schwarz-Stiftung zusammen Wohnraum auf den ehemaligen Verwaltungsflächen des Wollhauses in Heilbronn. Die Studenten sollen noch in diesem Jahr einziehen.
In die Belegung des Wollhauses in Heilbronn ist Bewegung gekommen. Eigentümer Neufeld Immobilien aus Oedheim baut derzeit Wohnungen für 150 Studenten in dem Komplex. Entsprechende Informationen der Heilbronner Stimme bestätigte Neufeld. Die Dieter-Schwarz-Stiftung ist offenbar in die Pläne involviert. Wie die Kooperation aussieht, ist unklar.
Studenten sollen in das Wollhaus in Heilbronn einziehen
Die künftigen Mieter sind Studenten des Bildungscampus. Durch ein Immobiliennetzwerk in der Region Heilbronn sei der Kontakt mit der Dieter-Schwarz-Stiftung gewachsen, erklärt Neufeld. Der Oedheimer kaufte seit 2019 alle Flächen im Wollhaus auf. Vor vier Jahren ersteigerte er den letzten Teil für drei Millionen Euro.
Über die Dieter-Schwarz-Stiftung werden damit zum ersten Mal Studenten mitten in der Innenstadt untergebracht. Der Grund hierfür sei, dass „durch die steigenden Studierendenzahlen in Heilbronn es selbstverständlich wichtig ist, auch bezahlbaren Wohnraum für die Studierenden zur Verfügung zu stellen", teilt die Stiftung schriftlich mit.
Darüber hinaus wollte sie sich nicht äußern. Derzeit lernen etwa 7500 Studentinnen und Studenten in den Einrichtungen des Heilbronner Bildungscampus. Die Zahl der Studenten soll sich perspektivisch auf mindestens 15.000 verdoppeln.
Umbauarbeiten im Wollhaus: Studenten sollen noch 2024 einziehen
„Die gesamte Ebene umfasst etwa 2430 Quadratmeter", teilt Neufeld mit Hinblick auf die neu geschaffenen Wohnungen mit. Seither hatte es dort im Wollhaus keine Wohnungen gegeben. Die Studenten sollen noch dieses Jahr einziehen. Bei den derzeit stattfindenden Arbeiten handle es sich nicht um Sanierungsarbeiten, sondern um kleinere Umbauarbeiten, erklärt der Investor. Sie seien auf das Wesentliche beschränkt, mit dem Ziel, möglichst günstige Angebote für Studierende zu schaffen.
„Kostengünstiger Wohnraum für Studierende" soll entstehen – Größe und Preis der Wohnungen sind nicht bekannt
Aus welchen Institutionen die Studenten kommen, sei bislang noch nicht bekannt. Ebenso macht der Investor keine Angaben zur Miethöhe. „Es geht um kostengünstigen Wohnraum für Studierende", teilt Neufeld mit. Wie groß die einzelnen Wohneinheiten werden und wie viele Wohnungen es nach den Umbauarbeiten werden, ist unklar.
Die Wohnungen entstehen auf der ehemaligen Kaufhof-Verwaltungsfläche, erklärt Neufeld. Diese befinde sich über den früheren Verkaufsflächen. Dabei handle es sich um eine vorübergehende Lösung, die mit dem Zeitplan der Neukonzeption des Wollhaus-Umbaus abgestimmt sei, betont er.
Die sieht Wohnen, Handel, eine Markthalle, Gastronomie und ein Hotel vor. Bei der Präsentation der Pläne im Juli 2023 war die Rede von einer Investitionssumme in Höhe von 100 Millionen Euro. Die Einweihung ist für das Jahr 2028 geplant. Das Stuttgarter Architekturbüro Blocher Partners hat das Konzept entworfen, der Entwurf wurde begeistert gefeiert.
Für das geplante Hotel habe es bereits Angebote von Betreibern gegeben, teilte Neufeld im April dieses Jahres mit. Demnächst soll im ersten Obergeschoss ein Einzelhandelsunternehmen, das preisgünstige Bekleidungsartikel, Haushalts-, Spiel und Schreibwaren spezialisiert hat, einziehen.
Gerücht um geplante Flüchtlingsunterkunft im Wollhaus zurückgewiesen
Im vergangenen Jahr hat nach einer kurzen Zwischennutzung der Stadt im Erdgeschoss der ehemaligen Kaufhof-Fläche ein Sonderpostenmarkt eröffnet. Über die Qualität der Einzelhändler im Wollhaus wird immer wieder Kritik laut. Neufeld betont, dass jede belegte Fläche besser wäre als Leerstand, um den Standort auch in der Interimsphase zu stärken. Das Gerücht, das Wollhaus könnte als Flüchtlingsunterkunft genutzt werden, hatte Neufeld im August mit Verweis auf fehlende Flächen zurückgewiesen.