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Geheimnis gelüftet: So sehen die neuen Pläne für das Heilbronner Wollhaus aus

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Investor Arthur Neufeld präsentiert dem Gemeinderat erstmals sein Konzept zum Wollhaus-Umbau. Wie die Pläne im Detail aussehen und wann die Eröffnung geplant ist.

Die Firma Neufeld, Eigentümerin eines Großteils der Wollhaus-Flächen und das Stuttgarter Architekturbüro Blocher Partners, präsentierten ihre Pläne für die Umgestaltung.
Die Firma Neufeld, Eigentümerin eines Großteils der Wollhaus-Flächen und das Stuttgarter Architekturbüro Blocher Partners, präsentierten ihre Pläne für die Umgestaltung.  Foto: Neufeld Immobilien GmbH

Das Geheimnis um das Wollhaus ist gelüftet. Investor Arthur Neufeld hat mit seinem Team ein ambitioniertes Konzept präsentiert. Wohnungen, Büros, Markthalle, Fitness, Restaurant, Grünflächen und ein Hotel: Der Komplex im Heilbronner Stadtzentrum soll künftig alles bieten, was urbanes Leben braucht, gebaut unter nachhaltigen Gesichtspunkten.

Das Wollhaus werde den Stadtraum maßgeblich verbessern und die Frequenz erhöhen, sagt Architekt Benjamin Blocher. Damit werde es der zentralen Herausforderung gerecht, die Innenstadt attraktiver zu machen, ist Oberbürgermeister Harry Mergel überzeugt. Ab 2026 soll gebaut werden, 2028 ist die Einweihung geplant. "Es wird nie wieder so sein, wie es ist", verspricht Projektberater Klaus Striebich. Mit einer Investitionssumme von mehr als 100 Millionen Euro soll es das bisher größte Projekt der Oedheimer Neufeld Immobilien GmbH werden.

 


 

Was der Wollhaus-Umbau kosten soll

Der Weg von der Problemimmobilie zum Vorzeigeobjekt führt nicht über den lange von der Stadt favorisierten Abriss, sondern über eine Sanierung. Das Gebäude mit seinen Ecken und Kanten habe auch Qualitäten, so Striebich. Die wolle man nutzen. Der Turm, in dem Büros untergebracht werden sollen, wird aufgestockt. Das wäre schon beim Neubau 1975 möglich gewesen, wurde aber nicht umgesetzt. Vier Stockwerke höher soll der prägende Hochbau am Ende sein und in der obersten Etage Gastronomie beherbergen. Die Statik des Turms bleibt erhalten, die Fassade wird erneuert. Der Architekt bezeichnet die Sanierung als Transformation, die auch in Zukunft eine Weiterentwicklung ermöglichen soll.

Die ehemalige Kaufhof-Fläche, die einer dunklen Trutzburg gleicht, soll dank einer Kuppel lichtdurchflutet werden mit neu gestalteten Eingängen. Im Erdgeschoss ist eine Markthalle angedacht. Darüber wird ebenfalls aufgestockt - mit einem Hotel. Das soll keine Konkurrenz zu bestehenden Häusern in der Stadt sein, sondern Ergänzung. Die Marktabfrage im Vorfeld sei insgesamt ausgesprochen positiv gelaufen, sagt Striebich.

 


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Wollhaus: An dieser Stelle soll es einen Abbruch geben

Zwischen Turm und dem Hotelquader wird es den einzigen Abbruch am Wollhaus geben, um einen Innenhof zu schaffen, an den sich in Richtung Fleiner Straße terrassenförmig Wohnungen anschließen. Die sollen in "signifikanter Zahl" entstehen, sagt Striebich. 70 bis 90 könnten es werden, "je mehr desto besser". Dazwischen viel Grün, das öffentlich zugänglich sein wird. Architekt Blocher spricht von einer "Lunge der Innenstadt", er plant außerdem mit Photovoltaik.

Das Konzept baue auf den Überlegungen der Stadt auf, sagt Blocher. Anfang des Jahres hat die Verwaltung eine Projektgruppe gegründet und Ideen zu Papier gebracht, die mit den Architekten besprochen wurden. "Ich habe selten erlebt, dass eine Stadt so vorausdenkt", erklärt Benjamin Blocher. Die Vorarbeit sei beispiellos, der Austausch konstruktiv. Seit 2012 begleitet die Stadt das Projekt. Er habe schon ein gutes Gefühl gehabt, als Neufeld 2019 ins Spiel kam, erklärt Oberbürgermeister Mergel, der von der künftigen Strahlkraft des Wollhauses überzeugt ist: "Das Projekt ist beispielhaft."


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Wettbewerb für die Gestaltung der Wollhaus-Umgebung

Von einer große Chance spricht Baubürgermeister Andreas Ringle. Auch die Umgebung wird sich maßgeblich verändern. Der Platz am Fleinertor wird sich ebenso verändern wie die Gassen um das Wollhaus. Für die Gestaltung des Verkehrsknotenpunkts rund um den Busbahnhof will die Verwaltung einen Wettbewerb ausschreiben. Grundlage dafür ist das Gutachten eines Stuttgarter Verkehrsplaners. Das Ergebnis des Wettbewerbs soll Anfang 2024 präsentiert werden. "Wir wollen uns keine Chance für die Zukunft verbauen", sagt Ringle.

Bis zum Baustart 2026 würde Investor Arthur Neufeld den Standort gerne mit einer Zwischennutzung stärken. Das Potenzial sei vorhanden, aber es sei schwer, Partner dafür zu finden, erklärt er. OB Mergel betont, eine Nutzung sei legitim, sollte aber eine Bereicherung sein.


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