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Mutmaßliche Drogenbande auf der Heilbronner Anklagebank

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Sieben Angeklagte sollen im großen Stil Drogen ins Heilbronner Gefängnis eingeschmuggelt und dafür einen Justizvollzugbeamten bestochen haben. Dafür müssen sie sich seit Donnerstag vor dem Landgericht verantworten.

Sieben Angeklagte sollen Drogen ins Heilbronner Gefängnis eingeschmuggelt und dafür einen Justizvollzugbeamten bestochen haben.
Sieben Angeklagte sollen Drogen ins Heilbronner Gefängnis eingeschmuggelt und dafür einen Justizvollzugbeamten bestochen haben.  Foto: Ralf Seidel

Seit Donnerstagmittag verhandelt das Landgericht Heilbronn gegen eine mutmaßliche Drogenbande in einem der aufwändigsten Drogenprozesse der vergangenen Jahre in Heilbronn. Die Staatsanwaltschaft wirft den sieben Angeklagten vor, eine Bande gegründet und gewerbsmäßig mit Betäubungsmitteln gehandelt zu haben. Unter anderem sollen die Beschuldigten von Januar 2021 bis September vergangenen Jahres mehrfach Substanzen wie Subutex in das Heilbronner Gefängnis geschmuggelt haben.


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Für den Prozess hat die erste große Strafkammer 24 Verhandlungstage angesetzt. 65 Zeugen werden gehört. Laut Anklage sollen die Beschuldigten – sechs Männer und eine Frau – einen Justizvollzugsbeamten im Heilbronner Gefängnis bestochen haben. Er soll neben Betäubungsmitteln auch Dopingpräparate und Elektrogeräte ins Gefängnis geschmuggelt haben. Die hierarchisch strukturierte Bande soll sowohl aus Gefangenen als auch aus Mitgliedern, die in Freiheit gelebt haben, bestanden haben.

 


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Die Gewinnspanne aus den Drogenverkäufen an Gefangene der JVA Heilbronn soll um das Zehnfache des Einkaufspreises gelegen haben. Aufgrund der hohen Gewinne sollen dem bestochenen Justizvollzugsbeamten für seine Botengänge jeweils 1000 Euro und mehr bezahlt worden sein.

Für die Drogengeschäfte soll die Gruppe eigens ein Girokonto angelegt und ein Postfach eingerichtet haben. Zahlungen sollen auch über Western Union abgewickelt worden sein. Weil im Gefängnis kein Geldverkehr erlaubt ist, sollen in Freiheit lebende Angehörige der Gefangenen für die Betäubungsmittel bezahlt haben.

 


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