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Weindorf, Lichterfest und Co.: Sind Heilbronner Events Konkurrenz für private Veranstalter?

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2025 kollidiert das Lichterfest mit dem Seefest. Kritik an der HMG wird laut, dass deren Events für private Veranstalter zur Konkurrenz werden. Stadt Heilbronn und Stadtmarketing äußern sich.


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Der Terminkalender der Stadt ist prall gefüllt. Das mag Bewohner der Region Heilbronn eine schöne Auswahl bieten, an manchen Stellen sorgt das aber für Probleme. Am 3. März veröffentlicht der Betreiber der Gartenlaube, dass das von ihnen organisierte Böckinger Seefest 2025 nicht stattfinden wird. Der Grund: Das Lichterfest, veranstaltet von der Heilbronn Marketing GmbH (HMG), findet in diesem Jahr ebenfalls über Fronleichnam statt.

Fans des traditionsreichen Seefestes zeigen sich enttäuscht. Einige werfen der HMG vor, erst dem Blacksheep-Festival und nun dem Seefest Konkurrenz zu machen. Was sagen der HMG-Chef und die Stadt Heilbronn zu diesem Vorwurf?

Nach Seefest-Absage: Gibt es Konkurrenz zwischen Heilbronner Veranstaltungen?

„Dass wir in Konkurrenz treten, ist das Letzte, das ich will“, erklärt Steffen Schoch, Geschäftsführer des Stadtmarketings, kurz nach der Absage des Seefestes auf Stimme-Nachfrage. Er sehe die Entwicklung positiv, Heilbronn werde mit mehr Events zur Großstadt. Auch die Stadt bedauert die Absage des Seefestes „außerordentlich“.

Veranstalter wie die Gartenlaube und die Carneval Gesellschaft Heilbronn (CGH), die seit fast 20 Jahren keinen Umzug mehr durch die Stadt organisieren, äußern gegenüber der Heilbronner Stimme, dass sie sich mehr Unterstützung von der Stadt wünschen. Beide beklagen, dass besonders die Kosten für Sicherheit in den vergangenen Jahren explodiert sind. „Ein Verein kann das nicht mehr stemmen“, so der CGH-Vize Michael Deininger. 

Hohe Kosten für Veranstalter – so werden Weindorf, Lichterfest und Co. in Heilbronn finanziert

Auch HMG-Chef Schoch beobachtet, „dass die Herausforderungen für uns Veranstalter größer werden“. Allein die Preise für die Veranstaltungstechnik seien enorm gestiegen. Hatte vor der Corona-Pandemie eine Bühne noch 10.000 Euro gekostet, werde laut Schoch heute das Doppelte fällig. Es gibt allerdings einen Unterschied: Private Veranstalter müssen Gewinn machen – oder wenigstens ihre Kosten decken.

Anders ist das beim Stadtmarketing. Was ist dran an Gerüchten, dass HMG-Veranstaltungen deutlich rote Zahlen geschrieben haben, was im Nachgang vom Gemeinderat abgesegnet wurde? Auf Stimme-Nachfrage hält Schoch diesen Fall für „durchaus möglich“. Es gebe auch Veranstaltungen, „die die Stadt braucht, die aber wirtschaftlich nicht realisierbar sind“. Auf der anderen Seite dürfe die HMG keine Events umsetzen, die von privaten Veranstaltern möglich wären.

Rote Zahlen bei Heilbronner Weindorf, Lichterfest und Co.? 

Die Stadt Heilbronn gibt ebenfalls zu, dass die Aufgaben der HMG „generell keine schwarzen Zahlen“ schreiben. Der Gemeinderat bewillige jedoch keine einzelnen Veranstaltungen, nur städtische Zuschüsse. Für Vereine und private Veranstalter gebe es ebenfalls Fördermittel. Außerdem bieten die zuständigen Ämter Unterstützung bei der Verkehrsregelung, Erlaubnis zur Sondernutzung, Hygiene- sowie Sicherheitskonzepten.

Diese Ämter stehen der HMG ebenfalls zur Verfügung. Die Leistungen, so stellt Schoch klar, bezahle aber auch das Stadtmarketing aus eigener Tasche. Für alle Aufgaben der HMG werde mit der Stadt Heilbronn ein Haushalt festgelegt. Schoch bezeichnet es als seinen persönlichen Ehrgeiz, mit diesem Geld zurechtzukommen. Viele Kosten seien aber auch durch Standgebühren abgedeckt, mittlerweile könne aber nicht mehr alles auf die Standbetreiber umgelegt werden. 

Sicherheit auf Veranstaltung: Herausforderung auch für Heilbronner Feste

Das Sicherheitskonzept, das auch ein Grund ist, weshalb die Heilbronner Carneval Gesellschaft keinen Umzug durch die Stadt veranstaltet, mache auch der HMG finanziell zu schaffen. Entweder brauche es dann zusätzliches Geld von der Stadt, „oder es ist halt eine Band oder eine Bühne weg“. Dafür gebe es einen Poller mehr.

Um alle Veranstalter, sowohl die HMG als auch private Betreiber, zu entlasten, schlägt Schoch vor, gemeinsam „an einen runden Tisch zu kommen“. Vielleicht gebe es Möglichkeiten, gerade beim Thema Sicherheit von zentraler Stelle Unterstützung zu bekommen, stellt er in Aussicht. Auch die Terminprobleme könnten nicht mehr von langer Dauer sein. Denn der HMG-Chef hat nicht nur Ideen für das Lichterfest, er äußert auch Überlegungen, das Weindorf früher zu veranstalten.


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Kommentare

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Susanne Lampe am 09.03.2025 07:43 Uhr

Das Heilbronner Lichterfest war alles, aber sicher kein Lichterfest. Da war die Bezeichnung Lichterfest eher irreführend und im Ergebnis enttäuschend. Musikfestival wäre da eher zutreffend gewesen.
Im Sinne eines Lichterfestes, war dessen Präsentation eher enttäuschend, bis hin sogar peinlich.

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