Urteil im Kochendorfer Doppelmord-Prozess: Gericht spricht Angeklagten schuldig

Nach viermonatiger Verhandlung hat die erste Schwurgerichtskammer des Heilbronner Landgerichts am Mittwoch (26.11.) das Urteil im Kochendorfer Doppelmordprozess gesprochen. Die Richter befanden den 53-jährigen Angeklagten unter anderem des zweifachen Mordes, zweifachen versuchten Mordes und besonders schwerer Körperverletzung für schuldig.

Das Landgericht Heilbronn verhängte lebenslange Haft und stellte die besondere Schwere der Schuld fest. Eine Freilassung nach 15 Jahren ist damit in der Regel ausgeschlossen. 

Todesschütze floh aus der Kochendorfer Zahnradfabrik Hänel 

Nach Auffassung der Richter hat der dreifache Familienvater aus Seckach am 7. Januar 2025 um 17.43 Uhr im Pausenraum der Bad Friedrichshaller Zahnradfabrik Hänel zwei seiner Kollegen erschossen und einen weiteren schwer verletzt. Er bleibt voraussichtlich für immer blind.

Ein vierter Mitarbeiter, der sich ebenfalls im Pausenraum aufgehalten hatte, konnte noch rechtzeitig in die Fertigungshalle flüchten. Dort warnte er seine Kollegen. Der Todesschütze floh daraufhin aus der Fabrik.

Kochendorfer Doppelmord-Prozess: Verteidigung hatte auf Freispruch plädiert

Die Staatsanwaltschaft Heilbronn und die Vertreter der Nebenkläger hatten in ihren Plädoyers lebenslange Haft für den deutschen Staatsangehörigen gefordert. Die Verteidiger plädierten auf Freispruch. Ihrer Meinung nach reichten die Indizien für eine Verurteilung nicht aus. Außerdem habe sich ihr Mandant während der Tatzeit in einer psychotischen Phase befunden und sei nicht schuldfähig. 

Der Angeklagte selbst hatte seine Anwälte erklären lassen, dass er keine Erinnerung an den Tatzeitraum habe.

Den ausführlichen Bericht zum Urteil im Doppelmord-Prozess hat die Heilbronner Stimme mittlerweile veröffentlicht.

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