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Studie zur Sommerzone: Kritik von Händlern, Passanten äußern sich überwiegend positiv

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Parkplätze raus, Grüninseln und Pflanzenkübel rein: Die Stadt hat die sogenannte Sommerzone in Turm- und Lohtorstraße wissenschaftlich untersuchen lassen. Dabei kommt die Sommerzone gar nicht so schlecht weg, wie sie einige Händler beurteilen.

Mal belebt, mal verwaist: Die Sommerzone mit weniger Parkplätzen und mehr Grün in der Heilbronner Lohtorstraße. Foto: Archiv
Mal belebt, mal verwaist: Die Sommerzone mit weniger Parkplätzen und mehr Grün in der Heilbronner Lohtorstraße. Foto: Archiv  Foto: Seidel Ralf

"Es wird deutlich, dass es Veränderungen braucht und dass sie von den Menschen gewünscht sind." So fasste Baubürgermeister Andreas Ringle die Evaluierung der Sommerzonen zusammen, die das Rathaus bei der Ludwigsburger Gesellschaft GMA in Auftrag gegeben hatte. Das Ergebnis kurz zusammengefasst: Passanten fanden es überwiegend gut, dass parkende Autos in Lohtor- und Turmstraße durch Sitzgelegenheiten, Pflanzen oder Bücherregale ausgetauscht wurden. Händler, von denen einige zuletzt heftige Kritik am Konzept geübt hatten, nahmen an der Umfrage nur spärlich teil. Bei den Gewerbetreibenden, die sich äußerten, gab es positive, aber auch viele negative Stimmen. 

Befragt wurden rund 400 Passanten auf der Straße und mehr als 900 Teilnehmer per Online-Befragung. In der Turmstraße äußerten sich 61, in der Lohtorstraße 69 Prozent positiv zu der Aktion. In der Summe fanden drei Viertel die Sommerzone gut oder es war ihnen egal. Die Fraktion "Sommerzone braucht es nicht" stellte etwa ein Viertel. Etwa ein Drittel der Befragten sagte, sie besuchten die beiden Straßen häufiger, seit das Straßenbild grüner geworden ist. Rund 70 Prozent wünschen sich eine "sommerzonen-ähnliche Nutzung" auch für die Zukunft. 

 

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Umfrage zur Sommerzone in Heilbronn: Händler machen nur spärlich mit 

Von 60 angefragten Gewerbetreibenden, die ihr Geschäft an den beiden Straßen oder in der näheren Umgebung haben, äußerten sich nur 19. "Es gibt zwei Lager", stellte Markus Wagner von GMA fest. Von den wenigen Teilnehmern äußerten sich viele positiv zum Straßenbild. Fast alle stellten einen negativen Effekt fest, was die Erreichbarkeit mit dem Auto und die Parkmöglichkeiten angeht. Hieran entzündete sich auch die Kritik der 27 Händler, die sich im Juli mit einer Petition an die Stadtverwaltung gewandt hatten.  

"Seit Installation der Sommerzone mit gleichzeitigem Baubeginn und Schließung der Kaiserstraße sind die Kundenströme abrupt abgebrochen", hieß es darin. Die Verwaltungsspitze lud Einzelhändler daraufhin zu einem Gespräch ins Rathaus. Dabei habe sich ein "sehr differenziertes Bild" ergeben, wie OB Harry Mergel bei Vorstellung der Studie rückblickend feststellte.

 


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Auch das zeigte die Studie: Bei den betroffenen Händlern ist der Anteil der Stammkunden mit bis zu 75 Prozent sehr hoch. Im selben Bereich bewegt sich der Anteil derer, die mit dem Auto kommen. Diese Geschäfte profitieren also nicht in großem Umfang von mehr Laufkundschaft, wie sie Sommerzonen bringen können. Die Passantenfrequenz ist 2022 und 2023 mit den Sommerzonen gegenüber 2021 gestiegen, hat die GMA ermittelt. Allerdings sind die Jahre bedingt vergleichbar, 2021 war Corona-Jahr mit monatelangen Lockdowns. Bei allen weiteren Schritten will die Stadt die Bürger eng einbinden.

Aber wie geht es genau weiter? "Es ist nicht unser Ziel, jeden Sommer eine Sommerzone zu machen", betonte Baubürgermeister Ringle. "Der Umbau ist das Ziel." Für die dauerhafte Umgestaltung von Turmstraße und Zehntgasse liegen bereits Wettbewerbsergebnisse vor. Ob die bestehende Sommerzone in Lohtor- und Turmstraße  abgebaut wird, ob sie bleibt und in welcher Form – das sei noch nicht entschieden, betonte OB Mergel: "Es wird keinen Schnellschuss geben."

 

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Kommentare

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Raphael Benner am 06.10.2023 05:47 Uhr

wer die Umfrage bezahlt, der gibt das Ergebnis vor. Eine Umfrage, bei der man unendlich oft abstimmen kann, ist das Papier nicht wert, auf die es gedruckt wurde

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Raphael Benner am 29.09.2023 12:07 Uhr

wer die Umfrage bezahlt, der gibt das Ergebnis vor. Eine Umfrage, bei der man unendlich oft abstimmen kann, ist das Papier nicht wert, auf die es gedruckt wurde

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