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Neue Initiative für IC-Halt in Heilbronn: Wie stehen diesmal die Chancen?

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Parteiübergreifend kämpfen Politiker seit vielen Jahren dafür, dass in Heilbronn nicht nur Züge des Regionalverkehrs halten, sondern auch IC oder sogar ICE. Das Resultat bisher ist ernüchternd. Jetzt gibt es einen weiteren Versuch.

 Foto: Alexander Hettich (links) / Mario Berger (rechts)

Der letzte harte Schlag in dieser schier unendlichen Geschichte: Beim Deutschlandtakt, mit dem die Deutsche Bahn alle Zentren in kurzen Abschnitten verbinden will, spielt Heilbronn keine Rolle. "Auf der Deutschlandtakt-Karte war die Legende dort, wo Heilbronn liegt", bringt Bahnexperte Gerhard Schnaitmann die Misere aus Sicht der Region auf den Punkt.

Fazit: Der Fernverkehr ist so weit entfernt wie selten. Angesichts der "Größe und Bedeutung der Stadt" könne das nicht sein, findet auch Matthias Gastel. Der Nürtinger Abgeordnete und bahnpolitische Sprecher der grünen Bundestagsfraktion hat im laufenden Beteiligungsverfahren zum Deutschlandtakt einen ganzen Katalog im Bundesverkehrsministerium hinterlegt.


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Forderung: Mehr Oberzentren wie Heilbronn an den Fernverkehr anschließen

Eine Forderung: Mehr Großstädte müssen von IC und ICE bedient werden. Heilbronn nennt er an prominenter Stelle und erinnert: "Im Koalitionsvertrag ist festgehalten, dass mehr Oberzentren Fernverkehrsanschlüsse erhalten sollen." Die Erfolgsaussichten? Unklar. "Es ist auf jeden Fall der richtige Moment", glaubt Gastel. Es werde ein Update des Deutschlandtaktes geben.

Auch Gerhard Schnaitmann ist überzeugt, "dass die Region ihre Argumente immer wieder vorbringen muss". Der Tübinger war lange als Fahrplanersteller im Land tätig und gilt immer noch als bestens informiert über alle Bahnvorhaben. Die Region, kritisiert er, "hat den ganzen Prozess mit dem Deutschlandtakt verschlafen".

Marode Infrastruktur der Frankenbahn rund um Heilbronn auf Vordermann bringen

Allerdings wurden regionale Politiker jeder Couleur nie müde, gebetsmühlenartig den Fernverkehrsanschluss für Heilbronn zu fordern. Zuletzt taten das anlässlich der Veröffentlichung einer Frankenbahnstudie neben OB-Mergel die Bundestagsabgeordneten Alexander Throm (CDU), Josip Juratovic (SPD) und Michael Link (FDP). Besagte Studie ist auch Gegenstand der Initiative von Matthias Gastel.

Plakat der Deutschen Bahn am Heilbronner Hauptbahnhof. "Hier geht alles" − außer Fernverkehr. Dass sich das ändert, ist nicht absehbar.
Plakat der Deutschen Bahn am Heilbronner Hauptbahnhof. "Hier geht alles" − außer Fernverkehr. Dass sich das ändert, ist nicht absehbar.  Foto: Hettich, Alexander

Der Abgeordnete will wissen, wie der Bund sich einbringen will, um die marode Infrastruktur der Frankenbahn zwischen Stuttgart, Heilbronn und Würzburg auf Vordermann zu bringen. Das vergangenen Sommer veröffentlichte Gutachten listet eine Vielzahl von Maßnahmen auf, denen eins gemein ist: Sie sollen den verspätungsanfälligen Bahnverkehr auf der Strecke stabilisieren, führen aber nicht zu nennenswerten Fahrzeitgewinnen. Will man die Züge wirklich flotter fahren lassen, bedeutet das Streckenneubauten, die richtig ins Geld gingen.

Wenig Fortschritte nach Studie zur Frankenbahn

Die Studie und Konsequenzen daraus waren Gegenstand des sogenannten Frankenbahn-Gipfels Anfang Mai. In Möckmühl kamen Vertreter von Bund, Land und Kommunen in einer öffentlichen Runde zusammen. Das Ergebnis war nach Einschätzung vieler Beobachter enttäuschend, während das veranstaltende Landratsamt Heilbronn das Format als Erfolg verbucht.

Nach Ansicht von Hans-Martin Sauter geht es zu langsam voran. "Schweigen im Walde", so schildert der Vertreter des Mobi-Netzwerks Heilbronn-Franken seine Eindrücke. Das Netzwerk, das sich für den Nahverkehr in der Region engagiert, hat 18 Abgeordnete aus der Region angeschrieben. Bislang hat weniger als die Hälfte geantwortet und die Unterstützung für Verbesserungen auf der Frankenbahn zugesichert. Matthias Gastel rechnet mit Antwort aus Berlin auf seine Fragen "in den kommenden Wochen".

 Foto: Alexander Hettich (links) / Mario Berger (rechts)
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