Stadt Heilbronn richtet neue Anlaufstelle für Impfwillige ein
In der Kaiserstraße 40 entsteht eine weitere Möglichkeit, sich Impfen zu lassen. Der Impfbus ist aber weiterhin im Stadtgebiet unterwegs.

Zu Beginn der Impfkampagne versorgten die zentralen Impfzentren und die Kreisimpfzentren einen Großteil der Impfwilligen. Doch die Zentren sind seit Ende September geschlossen, die Arztpraxen stehen aktuell allein auf weiter Flur. Das Land will nun das Impfangebot wieder ausbauen - jeder der 44 Stadt- und Landkreise soll einen Impfstützpunkt erhalten. Doch weder das Landratsamt Heilbronn noch die SLK-Kliniken haben vonseiten des Sozialministeriums Vorgaben zur Umsetzung erhalten. Die Stadt Heilbronn ist einen Schritt voraus: Um den Zugang zu einer Impfung zu erleichtern, richtet sie derzeit auf eigene Initiative einen Impfpunkt an der Heilbronner Kaiserstraße 40 ein.
Betrieb mit niedergelassenen Ärzten und Mobilen Impfteams
Durchgeführt werden die Impfungen von niedergelassenen Ärzten und den Mobilen Impfteams des Landes, die an die SLK-Kliniken angeschlossen sind. Geplant ist ein Betrieb an fünf Tagen in der Woche. Start soll in der kommenden Woche sein. "Die Impfungen müssen schneller vorangehen. Deshalb haben wir uns entschieden, neben dem Impfbus Heilbronn eine weitere Anlaufstelle für Impfungen zu schaffen", erklärt Oberbürgermeister Harry Mergel.
"Insbesondere wollen wir Menschen erreichen, die eine Auffrisch-Impfung benötigen." Agnes Christner: "Es ist absehbar, dass die niedergelassenen Haus- und Facharztpraxen die Nachfrage nicht allein bewältigen können."
Erreichbarkeit und Barrierefreiheit als wichtige Kriterien
Das Gesundheitsministerium empfiehlt mittlerweile allen Personen, deren letzte Impfung mehr als sechs Monate zurückliegt, eine Auffrisch-Imfpung - auch Booster-Impfung genannt. "Es ist absehbar, dass die niedergelassenen Haus- und Facharztpraxen die Nachfrage nicht allein bewältigen können. Zudem gibt es viele Menschen, die keinen Hausarzt haben und denen es zu kompliziert ist, einen Termin zu vereinbaren", sagt Bürgermeisterin Agnes Christner.
Derzeit laufen die organisatorischen Vorbereitungen, um im Laufe der kommenden Woche an den Start gehen zu können, heißt es aus dem Rathaus. Für den Standort im ehemaligen Schuhgeschäft Sigrun Wöhr habe man sich aus mehreren Gründen entschieden, berichtet Claudia Küpper von der Pressestelle der Stadt.
"Der Impfpunkt ist gut mit der Stadtbahn, den Bussen und zu Fuß erreichbar. Außerdem ist der Impfpunkt barrierefrei. Für ältere Personen ist der Impfbus dahingehen oftmals etwas kompliziert." Dieser soll parallel zum Impfpunkt weiterhin im Stadtgebiet unterwegs sein. Allein in der vergangenen Woche hätten sich über 2500 Menschen dort impfen lassen. Geimpft werde mit Biontech, Johnson & Johnson sowie Moderna, so die Verwaltung.
Mit dem Impfpunkt im Heilbronner Zentrum ist die Stadt der Aufforderung des Landes, einen Impfstützpunkt einzurichten, zuvorgekommen. "Wir waren schon vorher am Thema dran, obwohl es eigentlich keine kommunale Aufgabe ist. Aber das ist in der Pandemie nebensächlich. Es geht darum, schneller voranzukommen", so Claudia Küpper.
Auch der Hohenlohekreis richtet Stationen ein
"Wir wollen gern unterstützen, uns fehlen allerdings gerade noch Randdaten vom Soziaministerium, um in die Umsetzung zu kommen", erklärt Lea Mosthaf, Pressesprecherin beim Landratsamt Heilbronn. Über eine Koordinatorin stehe der Landkreis in engem Austausch mit den Kommunen und den SLK-Kliniken.
In Hohenlohe gibt es ab Montag, 15. November, zwei feste Impfstationen: eine in der Gemeindehalle Nobelgusch in Pfedelbach sowie in der Notfallpraxis im ehemaligen Krankenhaus in Künzelsau. Organisiert wird das Angebot von Dr. Susanne Bublitz, der Pandemiebeauftragten der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg für den Hohenlohekreis, mit Unterstützung von Hausärzte aus dem Kreis.