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Neue Anlaufstellen für Impfwillige in Heilbronn und Hohenlohe

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Der Hohenlohekreis und die Stadt Heilbronn eröffnen mit der dortigen Ärzteschaft eigene Impfstationen. Für die geplanten Impfstützpunkte des Landes gibt es noch keine konkreten Infos zur Umsetzung.

Die Gemeindehalle Nobelgusch in Pfedelbach war am 26. Juni Schauplatz eines Impfmarathons. Gerhard Bräuninger aus Öhringen war einer der Impflinge.
Foto: Archiv/Reichert
Die Gemeindehalle Nobelgusch in Pfedelbach war am 26. Juni Schauplatz eines Impfmarathons. Gerhard Bräuninger aus Öhringen war einer der Impflinge. Foto: Archiv/Reichert  Foto: Reichert

Das Sozialministerium hat am Donnerstag lediglich angekündigt, dass in allen 44 Stadt- und Landkreisen "in den nächsten Wochen" feste Impfstützpunkte eingerichtet werden und die Zahl der mobilen Impfteams dafür deutlich aufgestockt werden soll. Doch weder das Landratsamt des Hohenlohekreises, noch die Zentrale des Landkreises Heilbronn haben bisher konkrete Vorgaben erhalten, wie dies umgesetzt werden soll. Unabhängig davon haben der Hohenlohekreis und die Stadt Heilbronn schon jetzt und auf eigene Faust Nägel mit Köpfen gemacht - im Schulterschluss mit der dortigen Ärzteschaft. Am Freitag haben sie ihre Pläne verkündet.

Angebote in Pfedelbach, Künzelsau und Heilbronn

Ab diesem Montag, 15. November, wird es in der Nobelgusch in Pfedelbach sowie in der Notfallpraxis im ehemaligen Krankenhaus in Künzelsau zwei feste Impfstationen geben. Organisiert wird das Angebot von Dr. Susanne Bublitz, der Pandemiebeauftragten der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg für den Hohenlohekreis, mit Unterstützung verschiedener Hausärzte aus dem Kreis. Die Stadt Heilbronn richtet derzeit einen Impfpunkt in der Kaiserstraße 40 ein. Verabreicht werden die Impfungen von niedergelassenen Ärzten und den Mobilen Impfteams des Landes, die an die SLK-Kliniken Heilbronn angeschlossen sind. Geplant ist ein Betrieb an fünf Tagen in der Woche. Start soll in dieser Woche sein.

 


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100 Impfungen in zwei Stunden sind drin

Montags, mittwochs und donnerstags von 18 bis 20 Uhr und samstags ab 9 Uhr wird ab diesem Montag in der Pfedelbacher Gemeindehalle geimpft.
Foto: Archiv/Hachenberg
Montags, mittwochs und donnerstags von 18 bis 20 Uhr und samstags ab 9 Uhr wird ab diesem Montag in der Pfedelbacher Gemeindehalle geimpft. Foto: Archiv/Hachenberg  Foto: Hachenberg

In Pfedelbach werde zunächst montags, mittwochs und donnerstags von 18 bis 20 Uhr und samstags ab 9 Uhr, sowie in Künzelsau dienstags und freitags von 18 bis 20 Uhr geimpft, meldet das Hohenloher Landratsamt. Möglich seien Erst- und Zweitimpfungen sowie Boosterimpfungen. "Wir können in zwei Stunden etwa 100 Impfungen verabreichen", sagt Susanne Bublitz. "Sollte die Nachfrage höher sein, werden wir das Angebot noch aufstocken." Termine könnten unter "www.impfterminmanagement.de/praxis/prx60994bfc19101/registrieren" vereinbart werden. Die Reservierung sei auch auf den Internetseiten www.gemeinschaftspraxis-pfedelbach.de, www.hohenlohekreis.de und www.corona-im-hok.de verlinkt. Impfungen ohne Termin seien möglich, könnten aber je nach Auslastung der Impfstation mit längerer Wartezeit verbunden sein.

Arztpraxen stehen allein auf weiter Flur

Die Hausarztpraxen arbeiten am Limit. War es für sie schon in den vergangenen Monaten schwer, neben dem Impfen den normalen Betrieb zu bewältigen, ist es in der Erkältungszeit fast unmöglich. Zu Beginn der Impfkampagne versorgten die Zentralen Impfzentren und die Kreisimpfzentren viele Impfwillige. Doch sie sind seit Ende September geschlossen, die Arztpraxen stehen allein auf weiter Flur.

Betrieb ist vorerst bis Januar geplant

Man wolle ein niederschwelliges Angebot für die Bürger im Kreis machen, vorrangig für die älteren, die ein höheres Erkrankungsrisiko hätten und deren Zweitimpfungen schon länger her sei, so Bublitz. "Außerdem wollen wir diejenigen erreichen, die keinen Hausarzt haben oder deren Hausarzt nicht über genügend Kapazitäten verfügt. Aber natürlich soll jeder geimpft werden können, der sich impfen lassen will." Der Betrieb ist vorerst bis Januar geplant. "Allerdings ist klar, dass wir so lange impfen, wie Bedarf besteht und dies personell möglich ist."

Landrat Neth fordert schnelles Gegensteuern

Dienstags und freitags von 18 bis 20 Uhr hat die Impfstation in der Notfallpraxis im ehemaligen Krankenhaus in Künzelsau geöffnet.
Foto: Archiv/Reichert
Dienstags und freitags von 18 bis 20 Uhr hat die Impfstation in der Notfallpraxis im ehemaligen Krankenhaus in Künzelsau geöffnet. Foto: Archiv/Reichert  Foto: Reichert

Landrat Matthias Neth sagt: "Obwohl wir als Kreis offiziell nicht an der Impfkampagne des Landes beteiligt sind, unterstützen wir die Pandemiebeauftragte, wo immer es erforderlich ist" - etwa durch die Ausstattung der Liegenschaften oder die Finanzierung der Terminkoordinierung. "Die Infektionszahlen sind dramatisch." Umso wichtiger sei, dass sich mehr Menschen impfen lassen. Und: "Die Hygiene- und Abstandsregeln sollten immer eingehalten werden. Zum Schutz von Ungeimpften ist auch eine 2G-Regelung bei Veranstaltungen anzuraten." Neth fordert ein schnelles Gegensteuern der Politik: "Wir brauchen ein auf die aktuelle Lage abgestimmtes Regelwerk von Bund und Land, das der aktuellen Lage Rechnung trägt - und das schnell, sonst steuern wir auf eine Überforderung der Intensivstationen und einen erneuten Lockdown zu."

 

Änderung

Wie viele Ungeimpfte und Geimpfte sind unter den Neuinfizierten? Die Landratsämter in Hohenlohe und Heilbronn können diese Frage nicht mehr beantworten, weil nach Vorgabe des Sozialministeriums nicht mehr jeder positive Corona-Fall von den Gesundheitsämtern telefonisch kontaktiert wird. Nur noch bei gefährdeten Gruppen und Ausbruchsherden ist dies der Fall. DieLandratsämter können also nur noch Teilinformationen zum Impfstatus geben, die wenig aussagekräftig sind. 

 
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