Termin für Bürgermeisterwahl in Leingarten steht – Steinbrenner kandidiert erneut
Der amtierende Bürgermeister von Leingarten, Ralf Steinbrenner, bewirbt sich für seine vierte Amtszeit. Die Wahl findet am 8. März 2026 statt – gemeinsam mit der Landtagswahl.

Am 8. März 2026 stehen wichtige Wahlen an: Neben der Landtagswahl wählen die Bürger in Leingarten auch einen neuen Bürgermeister. Amtsinhaber Ralf Steinbrenner, dessen dritte Amtszeit Anfang Juni endet, tritt erneut zur Wahl an.
Bürgermeisterwahl 2026 in Leingarten: Ralf Steinbrenner tritt erneut an
„Ich halte den Zeitpunkt für gekommen, mich zu erklären“, äußert sich Ralf Steinbrenner gegenüber der Heilbronner Stimme. Seit seinem Amtsantritt im Jahr 2001 habe er gemeinsam mit dem Gemeinderat „viel für die Bevölkerung erreicht“, so der Rathauschef. Als Beispiele nennt er unter anderem: fünf neue Kitas, drei Ärztehäuser, sechs Kreisverkehre, das neue Hallenbad, ein neues Feuerwehrhaus, den Rathausneubau, die Lärmschutzwand an der B293 und vieles mehr.
„Eine tolle und motivierte Mitarbeiterschaft sowie ein vertrauensvolles Verhältnis zum Gemeinderat haben dies ermöglicht – und so gehe ich auch heute noch jeden Tag gerne zur Arbeit“, sagt Steinbrenner, der stolz auf die Infrastruktur der Stadt und das ehrenamtliche Engagement – etwa beim Stadtfest Käsritt – blickt. „Ich bin gesund, voll motiviert, habe viele Ideen und möchte nicht schon mit 54 Jahren die Pensionskasse der Stadt belasten“, fügt er mit einem Augenzwinkern hinzu.
„Verantwortung auch in schwierigem Umfeld übernehmen, etwas bewegen sowie Probleme nicht verdrängen, sondern benennen und bestmöglich lösen – das sind meine beruflichen Triebfedern“, wirbt Steinbrenner für eine weitere Amtszeit. Seine Mitarbeitenden würden ihn für sein pragmatisches Handeln, Erfahrung, Weitblick und gute Vernetzung schätzen, sagt er.
24 Jahre Bürgermeister Steinbrenner: Andere Kandidaturen und Großbau als Kritikpunkte
Aus dem Gemeinderat werden neben vielen positiven Aspekten auch kritische Stimmen laut, die sich auf Ralf Steinbrenners 24-jährige Amtszeit beziehen. Ein zentraler Kritikpunkt betrifft den Bau des 83.000 Quadratmeter großen Firmengebäudes des chinesischen Autoglasherstellers Fuyao im Gewerbegebiet – ein Projekt, das Steinbrenner nachdrücklich unterstützte. Gleichzeitig soll dadurch eine Vielzahl ortsansässiger Firmen und Interessierter beim Zugang zu Bauplätzen benachteiligt worden sein.
Zudem sorgten seine Bewerbungen auf andere Führungsämter für Unmut – sowohl in der Bevölkerung als auch im Gemeinderat. Ein Stadtrat berichtet, es sei ihm dabei wiederholt „mangelnde Transparenz“ vorgeworfen worden.
Steinbrenner bewarb sich 2009 um das Amt des Oberbürgermeisters in Bretten und 2010 – kurz nach seiner ersten Wiederwahl – um das Amt des Ersten Bürgermeisters in Sindelfingen. Beide Bewerbungen zog er nach öffentlicher Kritik zurück. 2021 kandidierte er für das Amt des Landrats, unterlag jedoch knapp.
Bürgermeisterwahl in Leingarten am 8. März 2026: Gleichzeitig mit Landtagswahl
Am Freitag, 24. Oktober, wird der Gemeinderat den 8. März 2026 offiziell als Wahltermin festlegen und die Stellenausschreibung für das Bürgermeisteramt beschließen, wie Thomas Landesvatter, stellvertretender Bürgermeister, mitteilt. Er wird die Sitzung leiten, da sich Steinbrenner im Urlaub befindet. „Herr Steinbrenner kam vor zwei Wochen mit dem Vorschlag auf uns zu, die Bürgermeisterwahl mit der Landtagswahl zusammenzulegen“, so Landesvatter. Dies spare der Stadt rund 20.000 Euro. „Wahlhelfer organisieren und Wahllokale aufbauen, ist ein enormer Aufwand.“ Zudem erhöhe eine gemeinsame Wahl auch die Beteiligung. Ohne die Zusammenlegung hätte die Bürgermeisterwahl spätestens Ende April stattfinden müssen.
Von öffentlichem Interesse am Bürgermeisterposten in Leingarten ist bislang nichts bekannt. „Da müssen wir abwarten, wenn die Ausschreibung veröffentlicht ist“, erklärt Landesvatter.
Bei der vergangenen Bürgermeisterwahl gewann Ralf Steinbrenner (parteilos) mit 87,5 Prozent der Stimmen, deutlich vor Friedhild Anni Miller aus Sindelfingen (8,2 Prozent). Auf Sonstige entfielen 4,3 Prozent. Bevor er Bürgermeister in Leingarten wurde, war Steinbrenner hauptamtlicher Ortsvorsteher in Kirchheim unter Teck und Ordnungsamtsleiter in Untergruppenbach.