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Neue Rutsche und Co.: Sanierungen und Neuerungen im Eichbottbad 

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Im Eichbottbad in Leingarten braucht das Kinderbecken eine neue Beschichtung, außerdem sollen eine neue Rutsche und ein Sanitärbereich her. 

Im Freibadareal des Eichbottbads in Leingarten stehen Sanierungen an.
Im Freibadareal des Eichbottbads in Leingarten stehen Sanierungen an.  Foto: Berger\, Mario

Im Eichbottbad in Leingarten kommen Kinder manchmal mit blau gefärbten Füßen aus dem Wasser. Grund dafür ist die poröse Farbbeschichtung des Kinderbeckens im Freibadareal, bei der immer wieder Partikel abblättern, erklärt Bauamtsleiter Ralf Eschelbach. Die blauen Kinderfüße seien ein Phänomen, das auch in anderen Bädern auftrete, betont Bürgermeister Ralf Steinbrenner. Um das Problem künftig zu vermeiden, soll in diesem Jahr die Beschichtung erneuert werden. 

Sanierung des Kinderbeckens im Freibad Eichbottbad in Leingarten

Auskleidung In seiner jüngsten Sitzung beriet der Gemeinderat über zwei Alternativen, langlebigeren Kunststoff oder blaue Fliesen, ohne jedoch zu einer Entscheidung zu kommen. Im Gremium herrscht vereinzelt die Sorge, dass der Boden durch eine Beschichtung aus Kunststoff zu glatt würde und damit zu Verletzungen und Unfällen führen könnte. Zumal, wie Eschelbach auf Nachfrage erklärt, der Belag nur eine kurze Lebensdauer hat und nach zwei bis drei Jahren wieder eine neue Auskleidung nötig sein könnte. Fliesen stellen daher die nachhaltigere, jedoch deutlich teurere Option dar. Nach Einschätzung von Fachfirmen lägen die Kosten für Kunststoff bei 9000 Euro, für Fliesen bei 28 000 Euro. Zusätzlich muss der Grundablassschieber, der für die Leerung des Beckens nötig ist, erneuert werden. 

Nach Schätzung von Eschelbach ist das in die Jahre gekommene Becken mittlerweile mehr als 25 Jahre alt, hat jedoch nichts von seiner Attraktivität eingebüßt. In den vergangenen Jahren seien bereits verschiedene Sanierungs- und Unterhaltungsmaßnahmen erfolgt.

Gemeinderat Leingarten plant neue WCs und Umkleiden im Eichbottbad 

Im Sommer, wenn Hochsaison ist, habe das Eichbottbad am Tag bis zu 2000 Besucher, sagt Eschelbach. Besonders zur Schließzeit kommen die Sanitär- und Umkleideanlagen schnell an ihre Kapazitätsgrenze. Sie wurden im Zuge des Neubaus 2021 zentral im Hallenbad untergebracht. Ergänzend dazu gibt es im Familienbereich des Freibadareals ein Toilettenhäuschen und mobile Umkleidekabinen. Um den Andrang der Badegäste etwas zu entzerren, plant die Stadt Leingarten den Bau einer zusätzlichen Anlage mit vier Unisextoiletten und Umkleiden auf dem Freibadareal. Das beschloss der Gemeinderat mit knapper Mehrheit. Besonders für Familien mit Kindern und Personen mit Handicap würden die kurzen Wege eine Entlastung bedeuten. 

Mit dem Entschluss weicht die Stadtverwaltung von der ursprünglichen Idee ab, einen Dreier-Komplex aus Umkleide, Toilette und Dusche zu bauen. Bei Nina Adelhelm von der Freien Wählervereinigung (FWV) sorgt das für Irritation. „Da fehlen die Duschen“, erklärt sie. Ein ergänzendes Sanitärangebot biete für Familien nur dann einen Mehrwert, wenn Toilette, Dusche und Umkleide kombiniert wären. Ohne Dusche stelle das Projekt nur eine „halblebige Lösung dar“.

Laut Bauamtsleiter Ralf Eschelbach machen die Duschen jedoch einen signifikanten Kostenunterschied aus. Auch ein anderer Standort, etwa am Eingang statt im Familienteil, würde daran nichts verändern. „Der Duschbereich ist der teuerste, das hat unter anderem mit der Wassergewinnung zu tun“, erklärt Bürgermeister Steinbrenner. Denkbar sei noch der Einbau einer einzelnen Dusche, wenn genug Platz vorhanden ist, schlägt Eschelbach vor. Eine Kompromisslösung, die das Bauamt nun prüft.

Erbschaft ermöglicht neue Wasserrutsche im Eichbottbad

Auch die Wasserrutsche am Nichtschwimmerbecken will die Stadt erneuern. Diese ist in die Jahre gekommen, zudem ist die steile Leiter für kleinere Kinder schwer zu bewältigen. „Das war schon immer ein kritisches Thema“, sagt Ralf Eschelbach. Besonders wenn sich auf der steilen Leiter eine Schlange bildet.

Also soll ein Ersatz her: eine neue Rutsche aus Edelstahl mit einer Starthöhe von vier Metern und 24 Metern Länge. Ermöglicht wird das durch eine Erbschaft der Gemeinde. „Dadurch können wir, in diesen schweren finanziellen Zeiten, für unsere Kinder investieren“, sagt Bürgermeister Steinbrenner. Einstimmig wird der Beschluss bewilligt. Die Rutsche soll in der Badesaison 2026 in Betrieb gehen. 

Kosten

Für die Sanierung des Kinderbeckens sind insgesamt 35 000 Euro im Haushaltsplan 2025 veranschlagt. Voraussichtlich im Juni soll das Becken dann in Betrieb genommen werden. Für den neuen Sanitärbereich sind rund 100 000 Euro veranschlagt. Die Umsetzung soll bis zur Saison 2026 erfolgen.

Die Kosten für die neue Wasserrutsche belaufen sich auf rund 200 000 Euro. 80 000 Euro können bezuschusst werden, dank dem Bürger Otto Hackl, der der Stadt Geld vermacht hat – unter der Bedingung, dass es den Kindern zugute kommt. 

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