Ralf Steinbrenner bewirbt sich in Sindelfingen
Leingarten - Nur kurze Zeit nach seiner Wiederwahl als Leingartener Bürgermeister zeigt Ralf Steinbrenner Interesse an dem Posten des Ersten Bürgermeisters in Sindelfingen. Steinbrenner hatte 2009 bereits in Bretten kandidiert.
Da hatte die Sindelfinger Verwaltung die Stelle seit zwei Tagen offiziell ausgeschrieben. Aus Kreisen des Sindelfinger Gemeinderats wurde jetzt bekannt, dass sich Steinbrenner bereits drei Wochen später am 30. März den Fraktionsvertretern von CDU und Freien Wählern vorgestellt habe. Wenige Tage vorher hatte der zweifache Familienvater im Interview mit unserer Zeitung erklärt: "Ich suche keine Stelle."
Bretten
Dabei hatte er bereits im Herbst 2009 bei der OB-Wahl in Bretten kandidiert, nach dem ersten Wahlgang die Kandidatur jedoch zurückgezogen, um sich "mit aller Kraft" seinen Aufgaben im Leintal zu widmen. Die Wähler dort haben ihren Bürgermeister bei der Wahl vor sechs Wochen jedoch mit geringer Wahlbeteiligung abgestraft: Nur 30 Prozent gingen zur Urne, fast zehn Prozent der gültigen Stimmen entfielen auf andere Bewerber. Der Amtsinhaber kündigte am Wahlabend an, zu überlegen "wie man künftig agiert".
Bewerbungsfrist
Die Bewerbungsfrist in der 60.600 Einwohner-Stadt ist bereits am 12. April abgelaufen. Bis zu diesem Zeitpunkt haben 20 Bewerber ihren Hut in den Ring geworfen, bestätigt Martina Guizetti, Pressesprecherin der Großen Kreisstadt, Namen nennt sie allerdings nicht. Vom 19. bis zum 30. April wird eine Kommission eine Vorauswahl treffen. Gewählt wird der Erste Bürgermeister, der die Bereiche Finanzen, Öffentliche Ordnung, Kultur, Schulen und Sport zu verantworten hat, am 18. Mai vom Gemeinderat. Nach Informationen der "Sindelfinger Zeitung" bewerben sich auch der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Sindelfinger Gemeinderat, Hans Grau, und der Landesgeschäftsführer des CDU-Wirtschaftsrats Baden-Württemberg, Bernhard Feßler, um den Posten.
Der bisherige Amtsinhaber Helmut Riegger (CDU) wurde im Dezember vergangenen Jahres Landrat in Calw. Er hinterlässt nach dramatischen Einbrüchen der Gewerbesteuer im Jahr 2009 50,7 Millionen Euro Schulden im Haushalt.