Stimme+
Stuttgart/Region
Hinzugefügt. Zur Merkliste Lesezeichen setzen

Landtag holt Expertenrat zur Rückkehr des Wolfes ein

   | 
Lesezeit  1 Min
Erfolgreich kopiert!

Die Rückkehr des Wolfes nach Baden-Württemberg beschäftigt heute Nachmittag den Landtag. Zwei Ausschüsse wollen das Thema in einer öffentlichen Anhörung in Stuttgart diskutieren. Unterdessen warnt Agrarminister Hauk vor «Problemwölfen» im Südwesten.

Von dpa und unserer Redaktion
Ein Wolf steht in Springe. Foto: Julian Stratenschulte/Archiv
Ein Wolf steht in Springe. Foto: Julian Stratenschulte/Archiv

Zu der Anhörung im Landtag sind Experten eingeladen - unter anderem vom Bundesamt für Naturschutz, dem Landesjagdverband und dem Landesschafzuchtverband. Einzelne Wölfe waren in den vergangenen Monaten in Baden-Württemberg aufgetaucht.

Während Naturschützer die Ankunft des seltenen und besonders geschützten Raubtieres bejubeln, sind insbesondere Schafzüchter besorgt. Am 7. Oktober hatte ein Wolf in Widdern-Unterkessach drei Lämmer gerissen.

Minister Hauk warnt vor „Problemwölfen“ im Südwesten

Baden-Württembergs Agrarminister Peter Hauk (CDU) hat sich erneut dafür ausgesprochen, Wölfe zu erschießen, die Weidetiere angreifen. Im SWR sagte er, der Wolf dürfe die Artenvielfalt im Land nicht bedrohen. Gerade Schäfer und Rinderhalter würden stark zur Artenvielfalt und Biodiversität beitragen, da sie Grünflächen offenhielten. Würden Nutztiere durch Wölfe in Schrecken versetzt, könnte das Landwirte davon abhalten, überhaupt noch Weidetiere zu halten, warnte Hauk.

Das berge die Gefahr, dass die Beweidung in manchen Gebieten zurückgehe. Im Zuge dessen, so der Minister, könnten viele Tierarten verschwinden. In der Güterabwägung zwischen diesen Arten und dem Wolf sei ihm daher „die Offenhaltung der Kulturlandschaft wichtiger als eine Art, die dann halt auch noch vorkommt.“ 

Auch interessant: Landestierschutzbeauftragte lehnt Tötung von Wölfen ab 

Wenn sich „Problemwölfe“ ergäben, die nur noch Nutztiere rissen, weil diese leichter zu erreichen seien als Wildtiere, dann müsse man einschreiten. „Da hilft nur noch der Abschuss oder die Falle“, sagte Hauk im SWR. Mit dem Wolf müsse man planvoller als bisher umgehen.

Nach dem Vorfall bei Widdern hatte Hauk gefordert, den Wolfsbestand zu regulieren, „das heißt auch bejagen oder Fallen stellen“. Die Grünen setzen auf Herdenschutzhunde und den Dialog zwischen Nutztierhaltern, Naturschützern und Politik.

 


 

Wie gefährlich ist der Wolf?

Der Wolf, der in Widdern Lämmer gerissen hat, löst ganz unterschiedliche Reaktionen aus: von Freude über die Rückkehr der Tiere bis zu Ablehnung. Sind Wölfe für Menschen gefährlich? Wie können Nutztiere geschützt werden? >> Hier haben wir Antworten auf wichtige Fragen zusammengetragen.

 

Weitere Artikel zum Thema

 

 

Nach oben  Nach oben