Stimme+
Berlin
Lesezeichen setzen Merken

Wer das Ländle in Berlin vertritt

   | 
Lesezeit  3 Min
Erfolgreich kopiert!

Fast doppelt so viele Männer wie Frauen ziehen für Baden-Württemberg in den Bundestag. Bei der Verteilung der Geschlechter und beim Alter gibt es in den unterschiedlichen Parteien viele Unterschiede.

Deutschland hat gewählt. Welche Regierung das Land künftig führen wird, ist derzeit zwar noch offen. Fest steht aber bereits, welche Abgeordneten in den neu gewählten Bundestag einziehen werden.

Insgesamt werden 102 Abgeordnete von sechs Parteien die baden-württembergische Bevölkerung in Berlin vertreten. Die CDU schickt die meisten Abgeordneten in den Bundestag, nämlich 33. Danach folgen die SPD (22 Abgeordnete), die Grünen (18), FDP (16) und die AfD (10). Von der Linkspartei sind drei Abgeordnete in den Bundestag gewählt worden.

 

Externer Inhalt

Dieser externe Inhalt wird von einem Drittanbieter bereit gestellt. Aufgrund einer möglichen Datenübermittlung wird dieser Inhalt nicht dargestellt. Mehr Informationen finden Sie hierzu in der Datenschutzerklärung.

 

CDU schickt fast nur Männer in den Bundestag

Auffallend ist das Geschlechterverhältnis der gewählten Abgeordneten. Ohnehin wird der Frauenanteil im 20. Deutschen Bundestag bei nur 34,7 Prozent liegen - während Frauen 50,6 Prozent der deutschen Bevölkerung ausmachen. Auch unter den baden-württembergischen Abgeordneten sind die Geschlechter ungleich verteilt: 66 Männer und 26 Frauen aus dem Land werden künftig im Bundestag sitzen.

Besonders hoch ist der Männeranteil in der CDU, sie schickt 26 männliche und 7 weibliche Abgeordnete nach Berlin. Die FDP ist mit 13 Männern und 3 Frauen dabei, die AfD mit 8 Männer und 2 Frauen.


Mehr zum Thema

Stimme+
Heilbronn/Berlin
Lesezeichen setzen

Bundestagswahl 21: Ergebnis, Sitzverteilung, Erststimmen, Zweitstimmen und Koalitionsrechner


SPD, Grüne und Linke besetzen Listen paritätisch

Während von der SPD genauso viele Männer wie Frauen (je 11) gewählt wurden, ziehen für die Grünen 11 Frauen und 7 Männer ein. Das liegt daran, dass SPD, Grüne und Linke quotierte Landeslisten vorschreiben: Alle Listenplätze müssen abwechselnd mit Männern und Frauen besetzt werden. Die übrigen Parteien machen dazu keine gesonderten Vorgaben.

Dabei hat die Zusammenstellung der Landeslisten einen maßgeblichen Einfluss darauf, wie sich das Parlament zusammensetzt: Nur 299 Abgeordnete werden direkt von der Bevölkerung über die Erststimme gewählt, 436 Abgeordnete ziehen gemäß dem Zweitstimmenergebnis über die Landeslisten ein, die von den Parteimitgliedern besetzt werden.

Insgesamt ist der Frauenanteil im Bundestag bei den Grünen am höchsten mit 58 Prozent. Danach folgen die Linke mit 54 Prozent und die SPD mit 42 Prozent. Bei der FDP sind 24 Prozent der Abgeordneten Frauen, bei der Union sind es 23 Prozent und bei der AfD 13 Prozent.


Mehr zum Thema

Stimme+
Heilbronn
Lesezeichen setzen

Wahlkreis Heilbronn: Verschiebung im Mittelfeld


Grüne stellen mit Zoe Mayer und Chantal Kopf die jüngsten Abgeordneten - die CDU den ältesten

Auch bei der Altersverteilung gibt es teils deutliche Unterschiede. Die beiden jüngsten Abgeordneten aus Baden-Württemberg sind die Freiburger Kandidatin Chantal Kopf und die Karlsruherin Zoe Mayer. Beide sind 26 Jahre alt und haben in ihrem Wahlkreis das Direktmandat gewonnen. Die jüngste Abgeordnete im neuen Bundestag ist aber die Hamburgerin und Grünen-Politikerin Emilia Fester mit 23 Jahren.

Die beiden ältesten Abgeordneten aus dem Südwesten sind die SPD-Politikerin Heike Baehrens (66 Jahre) und der CDU-Politiker und langjährige Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble mit 79 Jahren. Damit ist Schäuble jedoch nicht der älteste Parlamentarier: An der Spitze stehen der 80-jährige AfD-Abgeordnete Alexander Gauland und der wenige Monate jüngere Albrecht Glaser (AfD).


Mehr zum Thema

Ein Mann wirft seinen Stimmzettel in die Wahlurne.
Stimme+
Hohenlohe
Lesezeichen setzen

Wie sich der einst tiefschwarze Hohenlohekreis immer weiter aufhellt


Wolfgang Schäuble dürfte Alterspräsident werden

So gut wie sicher ist Schäuble aber das Amt des Alterspräsidenten. Der Alterspräsident ist seit 2017 der dienstälteste Abgeordnete. Das trifft auf Schäuble zu, der seit 48 Jahren Mitglied des Bundestags ist.

Stimmt er zu, wird er die erste Sitzung nach der Wahl am 26. Oktober begleiten und die Wahl des Bundestagspräsidenten vorbereiten, der dann die Arbeit aufnimmt. Das Amt des Bundestagspräsidenten steht der größten Fraktion zu, der SPD.


Mehr zum Thema

Im Wahllokal im Gymnasium in Lauffen konnte der Nachwuchs den Eltern bei der Wahl über die Schulter schauen
Foto: Veigel
Stimme+
Neckar-Zaber
Lesezeichen setzen

Abgeordnete aus dem Wahlkreis Neckar-Zaber ziehen gerupft ins Parlament


Neuer Bundestag ist deutlich jünger

Während die Grünen die meisten Abgeordneten unter 30 Jahre aus Baden-Württemberg nach Berlin schicken, stellt die SPD die meisten Abgeordneten über 60 Jahre. Bei der FDP sind die meisten Gewählten zwischen 31 und 60 Jahre alt, bei der AfD liegt der Schwerpunkt zwischen 41 und 60 Jahren.

Insgesamt sinkt der Altersdurchschnitt im Bundestag nach dieser Wahl allerdings deutlich: Während nach 2017 nur 15 Prozent der Abgeordneten jünger als 40 Jahre waren, sind es nun rund 30 Prozent.

In den Fraktionen von Grünen und SPD sitzen die meisten Neulinge: 67 Grünen-Abgeordnete (57 Prozent) sind neu im Bundestag. Von den SPD-Abgeordneten hat die Hälfte (104 Abgeordnete, 50 Prozent) noch keine Bundestagserfahrung. Bei FDP und AfD sind je 30 Prozent erstmals Abgeordnete im Parlament, bei der Union ist es ein Viertel und bei der Linkspartei sind es acht Abgeordnete.

Viele Juristen und Volkswirte, kaum Handwerker und Landwirte

Wenn man die Berufe der nun gewählten Abgeordneten aus dem Land betrachtet, fallen zwei Gruppen auf: Berufspolitiker und Juristen. Von allen baden-württembergischen Abgeordneten geben 40 als Beruf hauptsächlich "Bundestagsabgeordneter" an. Viele üben das Amt schon seit einigen Jahren aus oder waren auf Landesebene politisch tätig.

Außerdem sind unter den Abgeordneten viele Juristen vertreten. Auch Volkswirte, Verwaltungswirte und Wissenschaftler sind häufig zu finden. Kritik gibt es daran schon lange: Auch in den vergangenen Jahren gab es im Parlament im Vergleich zur Bevölkerung einen deutlichen Überschuss an Juristen, während Handwerker, Landwirte und andere Berufsgruppen die Ausnahme bleiben.


Mehr zum Thema

Die Schlacht ist geschlagen: Anna Christ-Friedrich und Christoph Eberlein sammeln SPD-Wahlplakate in der Oststraße ein.
Foto: Andreas Veigel
Stimme+
Region
Lesezeichen setzen

Kommunalpolitiker zwischen Zufriedenheit und Enttäuschung


Neue Abgeordnete aus der Region verschieben Kräfteverhältnis

Unter den Abgeordneten aus den drei regionalen Wahlkreisen Neckar-Zaber, Heilbronn und Schwäbisch Hall-Hohenlohe hat sich das Kräfteverhältnis bei der Wahl am Sonntag etwas verschoben. Die drei Direktmandate gingen wie immer an die Kandidaten der CDU.

Mit Kevin Leiser aus Blaufelden (SPD) und Valentin Abel (FDP) aus Künzelsau haben die Sozialdemokraten und die Liberalen aber je einen Abgeordneten dazugewonnen. Die AfD hat in der Region mit dem verpassten Einzug der 76-jährigen Franziska Gminder eine Abgeordnete weniger als bisher.

Allerdings wird Heilbronn-Hohenlohe damit künftig auch ausschließlich von Männern im Bundestag repräsentiert. Das mittlere Alter der regionalen Abgeordneten sinkt durch die Neuzugänge von 57,7 Jahre auf nun 53 Jahre.


Mehr zum Thema

Stimme+
Region
Lesezeichen setzen

Bundestagswahl 21: Alle Grafiken und Ergebnisse aus der Region


 
 
Kommentar hinzufügen

Kommentare

Neueste zuerst | Älteste zuerst | Beste Bewertung
Keine Kommentare gefunden
  Nach oben