Wahlkreis Heilbronn: Verschiebung im Mittelfeld
Die CDU verliert und gewinnt am Ende doch im Wahlkreis Heilbronn. SPD und FDP legen allerdings deutlich zu.
Bei den Zweitstimmen im Wahlkreis Heilbronn zeigt sich dasselbe Bild wie bei den Erststimmen: CDU vor SPD vor FDP. Zugelegt haben allerdings nur SPD und FDP. Deren Kandidat Michael Link freut sich über "einen der stärksten Zuwächse im Land". Von 13 Prozent im Jahr 2017 stieg die Partei um mehr als drei Punkte auf 16,3 Prozent. Damit wurde sie drittstärkste Kraft im Wahlkreis.
Deutlich sind die Verluste für die CDU. Von einst mehr als 30 Prozent stürzte die Union auf 23,9 Prozent ab und lag damit nur knapp vor der SPD, die mit 22,64 Prozent bei ihren Zweitstimmen fast fünf Prozent zulegen konnte. Trotzdem geht der Sieg - wie schon seit mehr als 45 Jahren - an die CDU.
Tendenz war klar
Die Tendenz hat sich von Anfang an abgezeichnet. Nur in vier Orten hat Josip Juratovic (SPD) die Nase vorn: Gundelsheim ist für ihn ein Heimspiel, knapp sind seine Siege in Untereisesheim, Böckingen und Neckargartach. In allen anderen Kommunen siegt CDU-Kandidat Alexander Throm bei den Erststimmen.
2017 war die AfD noch drittstärkste Kraft, diesmal liegt sie knapp vor den Grünen auf Platz vier. Das Mittelfeld ist eng, die Unterschiede sind gering - 13,1 zu 12,96 Prozent. Nur drei Prozent büßt die AfD ein, in Möckmühl erreicht die Partei bei den Zweitstimmen fast 18 Prozent und wird drittstärkste Kraft. In Kirchardt gehen sogar mehr als 18 Prozent an die AfD.
Keine Chance gegen bekannte Gesichter
Bitter ist das Ergebnis für die Grünen, hatte die Partei doch den Richtungswechsel ausgerufen und mit der Kandidatin eine junge Frau ins Rennen geschickt, die sich von der Runde abhob. Aber gegen die bekannten, männlichen Gesichter konnte sich Isabell Steidel nicht durchsetzen, auch wenn sie in Heilbronn mehr als 15 Prozent holte. Insgesamt bleiben die Grünen achtmal unter zehn Prozent, am schlechtesten schneidet Steidel in Gundelsheim ab, wo 34 Prozent der Wähler für Juratovic stimmen.
Bei den Zweitstimmen erreichen die Grünen in Massenbachhausen gerade mal acht Prozent und damit ihr schlechtestes Ergebnis im Wahlkreis. Der ist also offenbar nicht grün, sondern ganz traditionell aufgestellt. Dafür zumindest stimmen knapp 76 Prozent der Wähler.