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Abgeordnete aus dem Wahlkreis Neckar-Zaber ziehen gerupft ins Parlament

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Nichts Neues aus dem Wahlkreis Neckar-Zaber? Nach der Bundestagswahl stellt die CDU einmal mehr den direkt gewählten Abgeordneten. Fabian Gramling geht für die Union nach Berlin.

Im Wahllokal im Gymnasium in Lauffen konnte der Nachwuchs den Eltern bei der Wahl über die Schulter schauen
Foto: Veigel
Im Wahllokal im Gymnasium in Lauffen konnte der Nachwuchs den Eltern bei der Wahl über die Schulter schauen Foto: Veigel  Foto: Veigel

Nichts Neues aus dem Wahlkreis Neckar-Zaber? Nach der Bundestagswahl stellt die CDU einmal mehr den direkt gewählten Abgeordneten. Fabian Gramling geht für die Union nach Berlin. Und Marc Jongen wird über die Landesliste seiner Partei in der kommenden Legislaturperiode auch wieder für die AfD Platz im Bundestag nehmen. Die Bewerber der anderen Parteien gehen leer aus. Da hilft es Thomas Utz (SPD), Lars Maximilian Schweizer (Grüne) und Marcel Distl (FDP) auch nicht, dass sie Stimmenzuwächse im Vergleich zur Wahl 2017 verzeichnen können.

Generationenwechsel überwiegend vollzogen

Trotzdem ist längst nicht alles beim Alten im Wahlkreis Neckar-Zaber. Der Generationenwechsel bei den Parteien ist weitestgehend vollzogen. Und mit Gramling betritt ein Neuling die Berliner Bühne. Er beerbt den langjährigen Abgeordneten und ehemaligen Turn-Weltmeister Eberhard Gienger. Und er tut dies mit einem für die CDU beispiellosen Abrutsch in der Wählergunst.

 


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CDU verliert bei Erststimmenzweistellig

In den Kommunen im Landkreis Heilbronn verliert Gramling beinahe in allen Kommunen zweistellig. Etwas besser schneidet er in den Wahllokalen im Landkreis Ludwigsburg ab. Hier bewegen sich die Verluste überwiegend im hohen einstelligen Bereich. Als kleines Trostpflaster kann dem neuen CDU-Abgeordneten aber dienen, dass er in ausnahmslos allen Städten mitunter deutlich mehr Erst- als Zweitstimmen einfahren konnte. An seiner Person kann es demnach nicht gelegen haben, dass sein Wahlkreis für die CDU keine Hochburg mehr ist. Das sagt auch Helmut Kayser, CDU-Fraktionsvorsitzende im Brackenheimer Gemeinderat.

 

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SPD bleibt hinter Bundestrend zurück

Bei den Zweitstimmen bewegt sich die CDU im Wahlkreis Neckar-Zaber insgesamt etwa auf Bundesniveau. Das gilt für fast alle 28 Kommunen - mal sind es mehr, mal weniger. Die Sozialdemokraten bleiben im Wahlkreis Neckar-Zaber dagegen hinter dem Bundesergebnis zurück. Erst- und Zweitstimmen variieren überwiegend nur leicht. Das spricht dafür, dass die SPD-Wähler in erster Linie für Olaf Scholz votierten. Der eigene Kandidat konnte offenbar keine Zeichen setzen.

Stimmenanteile für Grüne schwanken

Die Grünen liegen im Wahlkreis Neckar-Zaber im Bundestrend und haben im Vergleich zur Wahl 2017 deutlich zugelegt. Während die Partei in Pfaffenhofen und Neckarwestheim einstellig bleibt, kommt sie in Lauffen, Besigheim und Bietigheim-Bissingen auf mehr als 17 Prozent der Zweitstimmen. In Walheim sind es sogar 19 Prozent. Auch bei den Grünen bewegt sich die Zahl der Erststimmen in etwa auf dem Niveau der Zweitstimmen.

 

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Südlicher Landkreis ist FDP-Hochburg

Ebenfalls zugelegt hat die FDP. Mit 16,6 Prozent der Zweitstimmen liegen die Liberalen im Wahlkreis Neckar-Zaber deutlich über dem Ergebnis auf Bundesebene. In Ilsfeld sind die Freien Demokraten mit 20,06 Prozent hinter der CDU sogar zweitstärkste Partei. In Neckarwestheim kommt die FDP sogar auf 20,85 Prozent. Der Anteil der Erststimmen liegt in allen Kommunen des Wahlkreises hinter den Zweitstimmen zurück.

Linke in der Bedeutungslosigkeit

Bundesweit scheitern die Linken knapp an der Fünf-Prozent-Hürde. Im Wahlkreis Neckar-Zaber spielt die Partei gar keine Rolle. Ihr bestes Ergebnis holen sie in Bietigheim-Bissingen mit 3,05 Prozent. In Ilsfeld gehen die Linken mit 1,89 Prozent völlig unter. Im Vergleich zu 2017 verlieren sie mehr als die Hälfte ihrer Stimmenanteile.

AfD-Kandidat über Liste abgesichert

Auch die AfD lässt im Wahlkreis Neckar-Zaber Federn. Trotz Verluste von drei Prozentpunkten bleibt die Partei aber zweistellig. Deren Kandidat Marc Jongen ist über die Landesliste abgesichert und damit einer von zwei Bundestagsabgeordneten aus dem Wahlkreis. Hochburgen für die Alternative für Deutschland sind Zaberfeld und Pfaffenhofen. Hier schafft es die Partei auf 18,77 und 17,74 Prozent der Stimmen. In Zaberfeld fallen 19,32 Prozent der Erststimmen auf Jongen.

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Wahlbeteiligung

Die Wahlbeteiligung bei der Bundestagswahl 2021 lag insgesamt bei 76,6 Prozent. Mit 80.9 Prozent beteiligten sich im Wahlkreis Neckar-Zaber anteilig deutlich mehr Wähler am Urnengang. Das gilt für fast alle Kommunen. Nur in der Stadt Güglingen blieb die Wahlbeteiligung unterhalb des Bundesdurchschnitts. Nur 75,1 Prozent der Bürger folgten hier dem Wahlaufruf. Die höchste Wahlbeteiligung verzeichnete mit 84,14 Prozent die Gemeinde Talheim. 83,52 Prozent der Wähler gingen in Mundelsheim an die Urnen. Insgesamt blieb die Wahlbeteiligung nahezu konstant. Sie sank um 0,1 Prozentpunkte im Vergleich zur Bundestagswahl 2017.


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