360-Grad-Video: Aufbau vor dem Pink-Konzert
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Heilbronn - Im Trubel der Aufbauarbeiten für das Pink-Konzert geht es in der Video-Kolumne von Uwe Ralf um eine bittere Energiewende, sprachlose Politiker und schweigsame Handwerksvertreter.
Energie
Heute ist ein bitterer Tag für alle, die in der Solarenergie eine Zukunftschance sehen. Die Kürzung der Einspeisevergütung für Photovoltaikanlagen um noch einmal 16 Prozent ist ein Schlag ins Gesicht eines aufstrebenden Wirtschaftszweigs. Just in den Tagen, in denen Neckarsulm die Champions League der klimaschützenden Städte gewinnt, setzt es eine Ohrfeige aus Berlin − auch für die Region. Diese Kürzungen betreffen Firmen wie Würth Solar ebenso wie den Heilbronner Zellenhersteller Systaic Cells und vor allem Kaco New Energy in Neckarsulm. Kaco-Chef Ralf Hofmann hatte sich auf die Zusage von Ministerpräsident Stefan Mappus verlassen, der die Vergütungsreduzierung verhindern wollte. Also baute Hofmann sein Werk, in dem bereits 500 neue Arbeitsplätze entstanden sind, weiter aus. Zusätzliche Jobs, millionenschwere Investitionen. Der Unternehmer hat Wort gehalten, die Politik nicht. Wer unter Energiemix in erster Linie eine Verlängerung der Laufzeiten für Atomkraftwerke versteht und erneuerbare Energien vernachlässigt, der begeht einen strategischen Fehler. Damit wird fahrlässig das Know-how einer Schlüsseltechnologie aus der Hand gegeben. Die Konkurrenten freuen sich.
Autobahn
Kein Grund zur Freude haben die Menschen in der Region, nachdem sich der sechsspurige Ausbau der A 6 bei Heilbronn um zwei Jahre verzögert. Fast schon schulterzuckend akzeptiert die Stuttgarter Landesregierung eine Mittelkürzung des Bundesverkehrsministeriums um 90 Millionen Euro. Wieder leidet einer der wirtschaftsstärksten und vom Verkehr am meisten belasteten Regionen. Wo war der Aufschrei der Politiker und Abgeordneten im Vorfeld? Jahrelang wurde behauptet, Baden-Württemberg werde vom SPD-geführten Bundesverkehrsministerium schlecht behandelt. Doch unter CSU-Minister Ramsauer hat sich nichts entscheidend verbessert. Wenn Politiker schweigen, sagt das eine ganze Menge aus.
Handwerk
Ziemlich verschwiegen sind alle Beteiligten bei der Aufarbeitung der Vorwürfe gegen den Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Heilbronn-Öhringen. Es geht bekanntlich darum, wie viele Wochenarbeitsstunden der Arbeitsvertrag von Bernd Mühleck umfasst und ob die außertarifliche Höhe seines Gehalts gerechtfertigt ist. Das Wirtschaftsministerium in Stuttgart, das die von einem Gutachter kritisierten Vertragsmodalitäten prüft, will sich erst bis Mitte Juni erklären. Man sollte nicht versuchen, die Angelegenheit in aller Stille unter den Teppich zu kehren oder auszusitzen, wie dies mancher Handwerker derzeit befürchtet. Eine lückenlose Aufklärung hat Handwerkspräsident Bopp am Rande des Stimme-Sportforums angekündigt. Damit will er all jene besänftigen, die zuletzt Kritik an Doppelstrukturen und Finanzierung von Kreishandwerkerschaft und Handwerkskammer geübt hatten.
Hollenbach
Nur mit einer entsprechenden Finanzierung können im Fußball höhere Ligen angesteuert werden. Der FSV Hollenbach ist als Aufsteiger in die Oberliga ein Beispiel dafür. Die Hohenloher sind nach dem Titelgewinn und dem Sprung in die fünfte Liga das Top-Team der Region. Möglich macht das die Unterstützung von Jako. Rudi Sprügel, Chef des Sportartikelunternehmens im Jagsttal, sorgt aber nicht nur für das nötige finanzielle Budget und Arbeitsplätze, sondern er hat ein sportliches Konzept umgesetzt, das von der Jugend bis zur ersten Mannschaft schlüssig ist. Im Unterland blickt man neidisch gen Osten und vielleicht sogar Richtung Westen, wenn dem VfB Eppingen der Sprung in die Verbandsliga gelingen sollte. Im Frankenstadion geben dagegen andere den Ton an.
Konzert
Für solch positive Töne sorgte am Mittwochabend Pink. Mit rund 24.000 Besuchern wurde im Frankenstadion ein Rekord aufgestellt. Am Samstag hatte die neue "Funhouse Summer Carnival" Show vor 65.000 Fans Europapremiere in Köln − vier Tage später folgte das fulminante Gastspiel des US-Stars am Neckar. Rundherum war die Organisation eine logistische Meisterleistung. Auch solche Ereignisse machen die Wertigkeit einer Region aus. Bitte mehr davon − und mehr Macher, die nicht nur reden, sondern Projekte umsetzen.
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