Pink-Konzert: Kompliment ans Publikum
Heilbronn - Das größte Konzert, das Heilbronn je erlebt hat, ist in beinahe unwahrscheinlicher Weise reibungslos über die Bühne gegangen. Zwei Dinge waren dafür ausschlaggebend: das kühle Wetter und die Mentalität der Fans.
Heilbronn - Das größte Konzert, das Heilbronn je erlebt hat, ist in beinahe unwahrscheinlicher Weise reibungslos über die Bühne gegangen. Zwei Dinge waren dafür ausschlaggebend: das kühle Wetter und die Mentalität der Fans.
Rettungseinsatzbilanz „weit unter Statistik“
„Wenn es heute heiß wäre, wären wir hier schon alle bei der Arbeit“, sagt Dr. Helmut Lux um 18 Uhr, drei Stunden nach Einlassbeginn. 95 ehrenamtliche Rettungskräfte vom Deutschen Roten Kreuz und drei Notärzte haben der leitende Notarzt Lux und seine Kollegen Thomas Krieger und Georg Schultes um sich versammelt. In einem der Zelte auf dem Stadiongelände ist eine komplette Intensivstation eingerichtet.
Mit insgesamt 25 Patienten, davon 15 Kollapse, alles junge Mädchen, bleibt die Rettungseinsatzbilanz des Abends „weit unter Statistik“ (Lux). Rechnerisch sind bei einer Veranstaltung dieser Größe erfahrungsgemäß 200 medizinische Notfälle zu erwarten. Bis auf zwei Konzertbesucher konnten alle Patienten vor Ort behandelt und dann wieder entlassen werden. Ins Krankenhaus eingeliefert wurden eine junge Frau mit Kreislaufproblemen und ein Mann, der sich eine Schnittwunde zugezogen hat, als er über den Zaun zu steigen versuchte.
Ein Großereignis, das dem Pink-Konzert vergleichbar wäre, „hatten wir hier noch nicht“, sagt Lux. „24.000 Menschen sind verdammt viel für unsere Gegend.“ Jede Form von Panik, deutet er an, „würde uns echte Probleme machen“.
Glückliche Konzertbesucher
Aber von Panik keine Spur. Stattdessen ein vorbildliches Publikum, das in seiner Gesamtheit sogar Komplimente von den Einsatzkräften bekommt. „Die Leute waren mehr als diszipliniert“, bescheinigt Feuerwehrkommandant Eberhard Jochim den Fans.
„Alle waren glücklich“, bilanziert auch Pedrag Milojevic von der Sicherheitsfirma. „Selbst die üblichen Besoffenen, die wir sonst immer rausschmeißen müssen, gab es bei diesem Konzert nicht.“ Zwar seien durchaus einige angetrunken gewesen, „aber es waren glückliche Angetrunkene“.
Was die Polizei in ihrem Pressebericht als „Körperverletzungen“ auf dem Weg zum Ausgang beschreibt, rechnet der 33-Jährige eher den örtlichen Gegebenheiten zu. „Wir hatten zwar mehrere Fluchttore offen, aber wenn mehr als 23.000 glückliche Leute gleichzeitig raus wollen, wird es eng.“
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