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Kritik am Neobroker
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Trade Republic im Visier der Verbraucherzentrale: Wie sicher ist das angelegte Geld?

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Trade Republic war zuletzt auf der Überholspur, die Zahl der Kunden wuchs rasant, auch wegen der guten Aussicht auf Zinsen. Doch die Kritik wächst. Immer öfter kommt die Frage auf: Wie sicher ist mein Geld? Greift die Einlagensicherung?


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Trade Republic hat sich als beliebter Neobroker in Deutschland etabliert, der Anlegern den Zugang zu Aktien, ETFs und Kryptowährungen erleichtert. Doch wie sicher ist das Geld der Anleger bei diesem Finanzdienstleister? Zumal erst kürzlich die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg Trade Republic ins Visier genommen hat und Themen wie irreführende Zinswerbung und Einlagensicherung kritisiert hatte. Und genau diese Einlagensicherung ist ein zentraler Aspekt bei der Frage: Wie sicher ist das Geld der Anleger?

Trade Republic und die Sicherheit der Geld-Einlagen: Was Anleger wissen müssen

Trade Republic bietet Anlegern durch die Zusammenarbeit mit regulierten Partnerbanken wie der Deutschen Bank, JP Morgan SE oder HSBC Continental Europe und die gesetzliche Einlagensicherung ein hohes Maß an Sicherheit für ihre Einlagen. Die Verwahrung von Wertpapieren als Sondervermögen sorgt für zusätzlichen Schutz. Dennoch sollten Anleger die Risiken des Wertpapierhandels und die Besonderheiten der Einlagensicherung verstehen.

Der Neobroker aus Berlin zählt schon seit längerer Zeit zu den beliebtesten Anleger-Portalen in Deutschland, gibt Trade Republic doch die Zinsen der Europäischen Zentralbank direkt an die Kunden weiter (seit dem 12. März 2025 2,5 Prozent). Doch genau hier setzte die Kritik der Verbraucherzentrale kürzlich an. Vor allem mit Blick auf irreführende Werbung.

Doch auch die Frage nach der Sicherung der eigenen Anlage stellt sich bei Trade Republic zunehmend. Konkret: Wie sicher ist das eigene Geld im Falle einer Insolvenz des Neobrokers?

Wie funktioniert die Einlagensicherung bei Trade Republic?

Ein zentraler Punkt ist die Verwahrung bei Partnerbanken: Trade Republic selbst ist keine Bank, sondern ein Wertpapierinstitut. Das bedeutet, dass Kundengelder nicht direkt bei Trade Republic, sondern bei renommierten Partnerbanken verwahrt werden. Zu diesen Partnern gehören unter anderem die Deutsche Bank und Solaris SE. Diese Partnerbanken unterliegen der deutschen Einlagensicherung.

Hinsichtlich der gesetzlichen Einlagensicherung ist es in Deutschland so, dass Einlagen bis zu einem Betrag von 100.000 Euro pro Kunde und Bank gesetzlich abgesichert sind. Diese Absicherung gilt für Guthaben auf Verrechnungskonten, die für den Handel mit Wertpapieren genutzt werden.

Wichtig zu verstehen ist, dass Wertpapiere (Aktien, ETFs etc.) nicht unter die Einlagensicherung fallen. Sie gelten als Sondervermögen und sind im Falle einer Insolvenz von Trade Republic oder einer der Partnerbanken geschützt. Das bedeutet, dass Anleger ihre Wertpapiere in der Regel zurückerhalten.

Einlagensicherung bei Trade Republic im Fokus: Was bedeutet das für Anleger?

Anleger können beruhigt sein, dass ihr Guthaben auf den Verrechnungskonten bis zu 100.000 Euro pro Bank durch die Einlagensicherung geschützt ist. Die Verwahrung von Wertpapieren als Sondervermögen bietet zusätzlichen Schutz. Wichtig zu beachten: Die Einlagensicherung gilt pro Kunde und Bank. Wer also bei einer Partnerbank von Trade Republic noch andere Konten hat, muss dies bei der Berechnung berücksichtigen. Kryptowährungen sind nicht durch die Einlagensicherung abgedeckt.

Doch wie sicher ist das angelegte Geld bei Trade Republic wirklich?

Wichtig zu wissen für Kundinnen und Kunden von Trade Republic: Es handelt sich nicht um klassisches Tagesgeld. Sondern Trade Republic spricht von „Cash“ oder vom „Girokonto mit 2,5 % p.a. Zinsen“. Der Broker behält sich vor, einen Teil dieses Guthabens bei Partnerbanken zu parken, einen anderen Teil jedoch in sogenannten Geldmarktfonds anzulegen. Solche Fonds investieren zum Beispiel in Anleihen mit kurzer Laufzeit, die in etwa den Einlagenzins der EZB erwirtschaften.

Wie Trade Republic Kundengelder sichert: Ein Überblick

Laut Trade Republic wird ein Teil des Kundenguthabens auf Treuhandkonten bei Partnerinstituten wie der Deutschen Bank, JP Morgan SE oder HSBC Continental Europe hinterlegt. Nur auf diesen Teil findet die gesetzliche Einlagensicherung Anwendung. Sollte eines dieser Institute zahlungsunfähig werden, würde die Entschädigungseinrichtung deutscher Banken (EdB) oder – im Falle von HSBC – das französische Pendant tätig werden und Beträge bis zu 100.000 Euro je Anleger absichern.

Die Höhe der von Trade Republic bei Partnerinstituten hinterlegten Gelder variiert in Abhängigkeit davon, in welchem Umfang diese Kundeneinlagen zur Aufrechterhaltung ihrer Geschäftstätigkeit benötigen. Vereinfacht ausgedrückt: Wenn es für die Partnerinstitute unkompliziert und kostengünstig ist, sich gegenseitig Geld zu leihen oder Anleihen zu begeben, würden sie diese Form der Kapitalbeschaffung den Einlagen vorziehen. Der Zeitpunkt, zu dem das „Guthaben der jeweiligen Partnerinstitute“ erschöpft ist, kann erheblich differieren.

Teile des Cash bei Trade Republic nicht sicher

Stichproben von Sparern zeigten, dass die Deutsche Bank pro Kunde derzeit Einlagen bis 1000 Euro akzeptiert, die HSBC Einlagen bis 12.000 Euro und J.P. Morgan Einlagen bis 25.000 Euro. Wichtig für Kunden: Der restliche Teil des Guthabens wird automatisch in Geldmarktfonds umgeleitet. Trade Republic spricht davon, dass dies „bei höheren Beträgen“ der Fall sei. Dieser Teil des Cash-Guthabens ist nicht durch die gesetzliche Einlagensicherung gedeckt.

Heißt: Wer „Cash“ bei Trade Republic parkt, muss sich bewusst sein, dass womöglich auch ein größerer Teil des Geldes nicht einlagengesichert ist. Nachprüfen können Kunden die Aufteilung ihres Guthabens in der App unter „Cash“ ganz unten; einwirken können sie darauf nicht.

Als Dividenden-Zahlungen bei Trade Republic ausblieben

Im übrigen steht Trade Republic nicht zum ersten Mal im Fokus: Im vergangenen Jahr stand der Neobroker schon einmal in der Kritik, als zahlreiche Dividenden-Zahlungen auf den Kundenkonten fehlten. Erst nach einem riesen Unmutssturm und erklärenden Äußerungen von Trade Reublic waren die Zahlungen nach und nach eingegangen. Was Kunden damals tun konnten, hielt sich zumeist in Grenzen.

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