Keine Dividenden-Zahlungen bei Trade-Republic-Kunden: Das können Betroffene tun
Der Neobroker Trade Republic scheint technische Probleme zu haben. Tausende Kunden klagen über fehlende Dividenden-Zahlungen. Jetzt äußert sich das Unternehmen zur Lage.
Seit dem 7. Juni 2024 berichten zahlreiche Kunden des Neobrokers Trade Republic über fehlende Dividendenzahlungen auf ihren Konten. Die Probleme betreffen sowohl die Dividenden von Aktien als auch ETFs. Darunter auch die der Dividendenperle DWS Group. Neben den fehlenden Dividendenzahlungen berichten die Trade Republic-Kunden aber auch von fehlenden Rechnungen, Steuerberechnungen und anderen Kontoinformationen.
Die Kunden des Online-Brokers kritisieren außerdem Kommunikationsprobleme. Wer die Vier-Prozent-Verzinsung von Trade Republicmöchte, muss einige Schritte beachten – gilt dasselbe etwa für Informationen zur ausgebliebenen Dividendenauszahlung? Denn der Neobroker hat bisher wenig Informationen zu den Ursachen der Probleme und einem Zeitrahmen für eine Lösung bereitgestellt.
Rechte von Betroffenen bei fehlenden Dividendenzahlungen von Trade Republic
Ein Bankenexperte erklärt gegenüber der Heilbronner Stimme, dass es sich um ein größeres IT-Problem handeln könnte. Betroffene Kunden sollten sich an den Kundensupport von Trade Republic wenden und ihre Rechte kennen.
Sind Kunden von der ausbleibenden Dividenden-Zahlung des Online-Brokers betroffen und ihr Aktienhandel leidet unter den Folgen, haben sie verschiedene Rechte:
- Anspruch auf Auszahlung der Dividende
- Schadensersatz
- Beschwerde bei Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin)
- Rechtliche Schritte
Haben Trade Republic-Kunden einen Anspruch auf Auszahlung der Dividende?
Aktionäre und Inhaber von ETFs haben grundsätzlich Anspruch auf die Auszahlung der Dividende, wie "ING" schreibt. Das Unternehmen, in das investiert wurde, ist verpflichtet, die Dividende an seine Aktionärinnen und Aktionäre auszuschütten. Der Anspruch auf eine Dividende besteht jedoch nur, wenn die Aktionärinnen und Aktionäre am sogenannten Ex-Dividenden-Tag (Ex-Date) im Besitz der Aktien sind, wie "Weltsparen.de" erklärt.
Trade Republic-Kunden könnten ein Recht auf Schadensersatz haben
Zahlt die Trade Republic die Dividenden nicht oder nicht rechtzeitig aus, können die Betroffenen Schadensersatz von dem Neobroker verlangen. Voraussetzung ist, dass Trade Republic die Vertragsverletzung vorsätzlich oder fahrlässig begangen hat. Fahrlässigkeit liegt vor, wenn Trade Republic die erforderliche Sorgfalt außer Acht gelassen hat, wie die Verbraucherzentrale Bundesverband schreibt.
Beschwerde gegen Trade Republic bei Bafin einreichen
Verletzt der Online-Broker Trade Republic die Rechte der Kunden, können diese sich bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) beschweren. Die Bafin kann dann Maßnahmen gegen Trade Republic ergreifen und zum Beispiel Bußgelder verhängen.
Rechtliche Schritte gegen Trade Republic einleiten
Betroffene können auch rechtlich gegen die Trade Republic vorgehen. Dazu sollten sie sich an einen auf Bank- und Kapitalmarktrecht spezialisierten Rechtsanwalt wenden und sich über mögliche Kosten und Folgen bewusst sein.
Trade Republic äußert sich zu Gründen
Am Montagmittag hat sich auch Trade Republic selbst zu Wort gemeldet – in einem Kommentar auf Instagram. Darin heißt es: "Aufgrund einer Systemanpassung wurden einige Dividenden erst wenige Bankarbeitstage nach dem Zahltag gebucht. Die ausstehenden Dividenden werden heute verarbeitet. Du erhältst sie im Laufe des Tages oder spätestens morgen. Alle Dividenden werden innerhalb der gesetzlichen Frist gezahlt."