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Neuer Audi A5: Wie die Produktion im Werk Neckarsulm abläuft

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Mit dem neuen Audi A5 und dem A7 soll das Werk in Neckarsulm wieder besser ausgelastet werden. Dabei setzt Audi in der Produktion auf Technologien, die teilweise einmalig sind im VW-Konzern.


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Audi feiert die Weltpremiere des neuen A5, der in Neckarsulm gebaut wird. Hier haben wir alle wichtigen Infos zum Design, den Motoren und den technischen Highlights zusammengefasst.

In der zweiten Juni-Woche ist im Audi-Werk der Produktionsstart für den neuen A5 erfolgt. Er markiert den Startschuss für die größte Anlaufphase in der Geschichte des Audi-Standorts in der Region. Der A5 ist ein Konkurrent für Modelle wie die Mercedes C-Klasse und den BMW 3er. Im Spätsommer startet dann der überarbeitete E-Tron GT in Heilbronn, gegen Jahresende der neue A7 aus Neckarsulm.

Betriebsratschef Rainer Schirmer (links) und Werkleiter Fred Schulze erwarten durch den neuen Audi A5 eine bessere Auslastung für Neckarsulm.
Betriebsratschef Rainer Schirmer (links) und Werkleiter Fred Schulze erwarten durch den neuen Audi A5 eine bessere Auslastung für Neckarsulm.  Foto: Audi

Die stetige Qualifizierung der Belegschaft steht nach Angaben des Unternehmens auch in der Anlaufphase im Fokus. „Wir haben mit den Schulungen für die Kolleginnen und Kollegen bereits vor zwei Jahren gestartet“, sagt Werkleiter Fred Schulze im Gespräch mit der Heilbronner Stimme.

Der neue Audi A5 aus Neckarsulm: "Ärmel hochkrempeln für den Hochlauf"

„Der gesamte Standort steht in den Startlöchern, um die neue A5-Familie auf die Straße zu bringen. Mit der Inbetriebnahme von Produktionsanlagen, der Personalplanung und der Qualifizierung in allen Gewerken haben wir wichtige Aufgaben erledigt“, sagt Werkleiter Fred Schulze im Gespräch mit der Heilbronner Stimme. „Jetzt gilt es, die Ärmel für den Hochlauf hochzukrempeln. Ich bin überzeugt davon, dass unsere motivierten Kolleginnen und Kollegen auch diese Herausforderung meistern.“


Derzeit werden rund 20 Fahrzeuge des A5 täglich gebaut, die Zahl werde schrittweise erhöht. Wichtig sei, so Schulze, „die beste Qualität für die Kunden abzuliefern“. „Wir Neckarsulmer können Komplexität und sind flexibel“, sagt Betriebsratschef Rainer Schirmer. „Diese Fähigkeiten werden zum Erfolg des Audi A5 beitragen.“ Die Neckarsulmer seien „Schaffer, die anpacken“.

Struktur des Werks in Neckarsulm optimiert

Mit der Bündelung der Montagen im westlichen Teil des Werks und der Logistik in unmittelbarer Nähe hat der Audi-Standort Neckarsulm seine Struktur weiter optimiert. Ein optimaler Fertigungsfluss schaffe laut Audi kurze Wege und spart Kosten. So erhöht Audi nach Angaben von Werkleiter Schulze zum Beispiel im Karosseriebau den Automatisierungsgrad weiter, er liegt nun bei 95 Prozent.

Neue Verfahren im Karosseriebau

Auf einer Fläche von etwa 16 Fußballfeldern arbeiten im Karosseriebau etwa 1300 Beschäftigte, zudem kommen 2900 Roboter zum Einsatz. Erstmals im VW-Konzern werden bei einer Baureihe alle Anbauteile inklusive Kotflügel verschiedener Karosserievarianten vollautomatisiert angebaut. Neu ist auch, dass für die Qualitätskontrolle keine Karosserien aus dem laufenden Prozess geholt werden müssen – an zwei Stationen sind jeweils vier Roboter mit aufwendiger Messtechnik im Einsatz, um die Maßhaltigkeit der Bauteile zu überwachen.


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Weltneuheit: Nahezu schmauchfreies Fixieren

Eine Weltneuheit sei das nahezu schmauchfreie Fixieren. „Dabei werden verklebte Bauteile, wie zum Beispiel Türen, mit kleinen Lötpunkten fixiert, um ein Verrutschen der Innen- und Außenteile zu verhindern“, erklärt Werkleiter Schulze. Bisher mussten zahlreiche gelötete Fixierpunkte gereinigt werden, da Schmauch korrosiv ist. Schulze: „Das neue Verfahren verhindert die Schmauchanhaftung dank einer rotierenden Gasströmung nahezu komplett.“

Lackiererei und Wasserkreislauf auf Nachhaltigkeit getrimmt

Audi hat in Neckarsulm einen dreistelligen Millionenbetrag in neue Gebäude und Produktionsanlagen investiert. Mit der Erneuerung der Lackiererei setzt der Standort energie- und ressourcensparende Technologien ein. Bei der Fertigstellung im neuen Jahr soll die Lackiererei zu den modernsten und umweltfreundlichsten Anlagen in der gesamtem Automobilbranche zählen. Zahlreiche optimierte Prozesse würden den Energieverbrauch signifikant senken, so Werkleiter Schulze.

Zudem setzt das Werk auf einen geschlossenen Wasserkreislauf mit der am Standort angrenzenden Kläranlage des Wasserzweckverbandes Unteres Sulmtal. „Neue Leitungen und Anlagentechnik sorgen dafür, dass kein Nutzwasser aus dem benachbarten Neckar-Kanal entnommen werden muss“, erklärt Schulze. „Auf diese Weise lassen sich ab 2025 bis zu 70 Prozent Frischwasser in der Produktion einsparen.“ Ab dem neuen Jahr will das Werk bilanziell CO2-neutral produzieren.

Mehr als 230.000 Fahrzeuge im neuen Jahr erwartet

Nach vielen Jahren der Unterauslastung soll im neuen Jahr die Trendwende gelingen, wenn A5 und A7 vollumfänglich verfügbar sein werden. Bei Anläufen ist es üblich, dass sich die Stückzahlen stetig steigern, um die Prozesse und Abläufe sauber einzuspielen. Dem Vernehmen nach könnte die Zahl der gefertigten Fahrzeuge 2025 unter optimalen Umständen auf mehr als 230.000 Einheiten steigen. 

 

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