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Ignorieren kaum mehr möglich: Wie regionale Unternehmen KI nutzen

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Ob Bild-, Text- und Dateninterpretation oder Optimierung der Brötchen-Produktion: Wo Firmen aus der Region bereits Künstliche Intelligenz einsetzen.

Digitale Zwillinge ermöglichen die Live-Beobachtung und eine intelligente Steuerung von Produktionsanlagen. Solche Lösungen gibt es freilich schon seit vielen Jahren. Mit neuen Formen der KI geht es jetzt in eine neue Phase.
Digitale Zwillinge ermöglichen die Live-Beobachtung und eine intelligente Steuerung von Produktionsanlagen. Solche Lösungen gibt es freilich schon seit vielen Jahren. Mit neuen Formen der KI geht es jetzt in eine neue Phase.  Foto: Bertrandt

Es gibt so gut wie keine Branche mehr, die Künstliche Intelligenz guten Gewissens ignorieren kann. Selbst in der Gastronomie werden schon öffentlichkeitswirksam intelligente Roboter eingesetzt. Häufig ist KI weniger offensichtlich und weniger futuristisch unterwegs, und verändert doch so vieles.

Etwa in der Produktion bei Audi in Heilbronn. Wo bisher das menschliche Auge das Maß aller Dinge war, bei der Qualitätssicherung im sogenannten Tunnel, da erfassen heute Kameras die von zahlreichen Lichtbändern erhellte Oberfläche und entdecken Lufteinschlüsse im Lack, Beschädigungen und sonstige Unebenheiten. Das lernende System entwickelt haben ehemalige Praktikanten bei Audi, die sich mit ihrem Start-up IunaAI in Heilbronn selbstständig gemacht haben und nun auf den Durchbruch im Konzern hoffen.


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Kamerabilder lassen sich gut interpretieren

Intelligente industrielle Bildverarbeitung ist inzwischen weit verbreitet. Kein Wunder also, dass der Kamerahersteller IDS aus Obersulm die Innovationskraft der Start-ups in diesem Bereich systematisch nutzen möchte. Dafür hat er mit Visionpier auch einen Marktplatz der Ideen eingerichtet, wo Anbieter wie IunaAI und Interessenten zusammengebracht werden - und dann natürlich IDS-Kameras einsetzen sollen. Ob bei Getränkeabfüllern oder den unterschiedlichsten Produktionsstraßen kommen intelligente Techniken schon zum Einsatz.

Der regionale Knotenpunkt für Start-ups ist auf dem Bildungscampus zu finden, und er ist von der Dieter-Schwarz-Stiftung finanziert: die Campus Founders. Dort werden nun zweimal jährlich zehn KI-Start-ups in einem Accelerator-Programm unterstützt, einige von ihnen erhalten Risikokapital über den ebenfalls von Dieter Schwarz finanzierten Zukunftsfonds Heilbronn oder von anderen Kapitalgebern auch aus der Region. Sie alle blicken derzeit gespannt auf den vom Land und der Dieter-Schwarz-Stiftung finanzierten KI-Innovationspark IPAI in Heilbronn, wo Künstliche Intelligenz eine Heimat bekommt.


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Intelligente App entwickelt

Ebenfalls nah dran am schnell wachsenden Heilbronner KI-Ökosystem ist der Greiftechnikspezialist Schunk in Lauffen. Erste intelligente Lösungen hat er bereits im Einsatz. Sensoren an den Werkzeugen übermitteln Daten, mit denen man Abläufe automatisiert und optimiert, vor allem auch die Zerspanungswerkzeuge austauschen kann, bevor sie am Werkstück kaputtgehen.

Ähnliche Ansätze finden sich bei Maschinenbauern, bei Autozulieferern, bei den Ventil- oder auch Ventilatorenherstellern in der Region. Sie nutzen sogenannte digitale Zwillinge, intelligente Vernetzung und suchen auch nach neuen Geschäftsmodellen, die auf den neuen Möglichkeiten basieren. Der Schraubenhändler Würth entwickelt eine eigene App, die Werkzeuge per Kamera erkennt und eine Bestellung über den Würth-Katalog ermöglicht.

Textinterpretation aus der Region

Daneben sind in den Unternehmen auch Text-KIs im Einsatz, die teilweise in der Region entwickelt wurden. So etwa das Start-up 100 Worte der Gründer Simon Tschürtz und Daniel Spitzer aus Heilbronn. Ihre Software soll die Kommunikation beispielsweise im Vertrieb oder im Marketing optimieren, für die Personalabteilung Bewerber analysieren. Einen ähnlichen Ansatz verfolgt die Software Semantha des Start-ups Thingsthinking aus Karlsruhe. Sie wurde unter anderem bereits dazu ausgebildet, die gescannte Papierpost im Heilbronner Rathaus zu interpretieren und zu sortieren, damit in den nächsten Jahren auch die öffentliche Verwaltung digitalisiert werden kann.

Selbst vor dem Handwerk macht KI nicht halt. In der Erlenbacher Bäckerei Förch wird die Brot- und Brötchenherstellung von einer KI so optimiert, dass abends möglichst wenig im Müll landet. Ähnliche Ansätze gibt es viele. Das Zeitalter der Künstlichen Intelligenz hat gerade erst begonnen.

Heidelberger Text-Bot

Der Vorsprung der US-Unternehmen bei Text-KI ist groß. Dennoch gibt es in Heidelberg ein Start-up, das bei wichtigen technischen Daten auf Augenhöhe agiert: Aleph Alpha hat bei einem standardisierten Leistungsvergleich mit seinem KI-Sprachmodell Luminous ähnlich gut abgeschnitten wie der bislang führende KI-Spezialist OpenAI (ChatGPT). Lumunous bietet bisher allerdings keine Nutzung für Privatpersonen. Zu teuer wäre wohl der Service.

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