VW-Konzern bringt neue E-Autos im Segment der Klein- und Kompaktwagen
Der VW-Konzern bringt 2026 kleine E-Autos zu Preisen um die 25.000 Euro auf den Markt. Gebaut werden sie im spanischen Martorell, dort ist auch ein Batteriewerk entstanden. und was plant Audi?
Zwar entwickelt sich der Hochlauf der Elektromobilität weltweit gesehen langsamer, als es in den Chefetagen der Autobauer vor fünf bis zehn Jahren erwartet wurde. Doch die Zahl der Stromer nimmt Jahr für Jahr deutlich zu. Von Januar bis September hat der VW-Konzern weltweit 717.500 reine E-Autos ausgeliefert, das sind 42 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. In der Heimatregion Europa hat das Unternehmen bei den Stromern einen Marktanteil von 27 Prozent erreicht – mehr als jeder andere Autohersteller.
VW ID.Polo kommt wohl für knapp unter 25.000 Euro in den Handel
„Unsere vollelektrischen Fahrzeuge sind ein wesentlicher Treiber der positiven Entwicklung im Gesamtkonzern“, sagt Marco Schubert, Mitglied der erweiterten Konzernleitung für Vertrieb sowie Vorstand für Vertrieb und Marketing der Audi AG. 2026 bringt der VW-Konzern nach langem Warten nun auch bezahlbare Stromer für um die 25.000 Euro in den Handel.

Bis 2027 sollen insgesamt fünf kleine E-Autos von Volkswagen, Skoda und Cupra auf den Markt kommen. Technisch basieren sie allesamt auf einer weiterentwickelten Version des Modularen Elektro-Baukastens (MEB+). Den Anfang macht im März 2026 der Raval der spanischen VW-Tochter Cupra. „Der Cupra Raval wird der nächste Gamechanger. Wir haben auf etwas mehr als vier Meter Länge alles gepackt, wofür unsere Marke steht“, sagt Deutschland-Chef Buk im Gespräch mit der Heilbronner Stimme. Als Einstiegspreis nennt das Unternehmen 25.950 Euro. Ab Ende April 2026 wird als nächster kleiner Stromer der ID.Polo bestellbar sein. Für ihn ist ein Preis von knapp unter 25.000 Euro angepeilt.
Ursprünglich sollte das Auto ID.2 heißen, nun hat man sich in Wolfsburg für ID.Polo entschieden. „Unsere Modellnamen sind in den Köpfen der Menschen fest verankert“, sagt VW-Markenchef Thomas Schäfer. „Daher werden wir unsere bekannten Namen in die Zukunft tragen.“
VW ID.Polo: Zwei Akkugrößen und bis zu 450 Kilometer Reichweite
Aktuell absolviert der VW ID.Polo noch getarnt seine letzten Testfahrten. Allerdings hat VW nun erste Details des 4,05 Meter langen Fronttrieblers genannt. Den kleinen Stromer wird es in vier Leistungsstufen mit 116, 135, 211 und 226 PS in der GTI-Version geben. Zur Wahl stehen zwei Akkugrößen mit einem Fassungsvermögen von 37 und 52 kWh. Die große Batterie kann mit bis zu 130 kW am Schnelllader befüllt werden, die maximale Reichweite geben die Wolfsburger mit bis zu 450 Kilometern an.

Produktion in Martorell - mit eigenem Batteriesystem-Montagewerk
Gebaut werden die beiden Modelle Cupra Raval und VW ID.Polo im spanischen Martorell unweit von Barcelona, dem Stammsitz von Seat und Cupra. In Martorell hat der VW-Konzern in der vergangenen Woche sein neues Batteriesysteme-Montagewerk offiziell eingeweiht. Hier kann alle 45 Sekunden ein Batteriepaket entstehen, das wären bei Vollauslastung 1200 Batteriesysteme pro Tag und 300.000 pro Jahr. Über eine 600 Meter lange Brücke werden die Batteriesysteme automatisch in die Montagehalle transportiert. Für die neuen Anlagen hat der Autobauer rund 300 Millionen Euro investiert.
Volkswagen: ID.Polo als Startschuss für viele neue Elektroautos
Der ID.Polo markiert bei Volkswagen nur den Anfang einer vollelektrischen Modelloffensive. Nach Informationen der Heilbronner Stimme folgt als kleines SUV ebenfalls 2026 der ID.Cross als vollelektrisches Pendant zum T-Cross. Zudem werden im neuen Jahr die Baureihen ID.3, ID.4 und ID.5 überarbeitet. Für die 2027 bis 2029 sind dann der ID.Golf und ein Kompakt-SUV als elektrische Ableitung des Tiguan in Planung, zudem eine Neuauflage des großen Geländewagens Touareg, ebenfalls als E-Versjon. Zudem soll es unterhalb des ID.Polo ein noch kleineres E-Auto für um die 20.000 Euro geben. Der Wagen könnte ID.Up heißen.

Audi bringt 2026 ein vollelektrisches Einstiegsmodell auf den Markt
Audi plant in den nächsten Jahren ebenfalls zahlreiche neue E-Autos. Unter anderem einen zweisitzen Sportwagen, der ab 2027 in Heilbronn gebaut wird. „2026 folgt erst einmal unser vollelektrisches Einstiegsmodell, das wir an unserem Stammsitz in Ingolstadt produzieren werden“, sagt Audi-Chef Gernot Döllner im Gespräch mit der Heilbronner Stimme. „Es wird ein Elektrofahrzeug in der Klasse, in der auch der A3 angesiedelt ist.“ Seither war nicht viel über das Design und weitere Details von Audis Einstiegs-Stromer bekannt, der intern den Projektnamen A3 CUV trägt.
Nun zeigt sich, wohin die Reise geht: Unserem Fotografen sind vor kurzem auf der Großglockner Hochalpenstraße in Österreich stark getarnte Prototypen von Audis kleinstem E-Auto vor die Linse gefahren. Seitlich fällt die Dachlinie nach hinten ab, hinten sind trotz Tarnung eine durchgängige Lichtleiste und ein Spoiler an der Heckscheibe zu erkennen. Auf den ersten Blick schaut das neue E-Auto wie eine kleinere Version des Q4 E-Tron aus, zugleich ähnelt er auch ein wenig dem einstigen Aluminium-Kleinwagen A2 aus Neckarsulm. Daher kursieren auch mögliche Namen wie Q2 E-Tron und A2 E-Tron. Die Preise sollen nach Informationen aus Unternehmenskreisen um die 40.000 Euro starten. Zum Vergleich: Das günstigste E-Auto von Audi ist aktuell der Q4 E-Tron, er steht ab 46.150 Euro bei den Händlern.
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