Stimme+
Krise beim Autobauer
Lesezeichen setzen Merken

„Die Lage bleibt ernst“: Porsche-Chef Oliver Blume kündigt weiteres Sparprogramm an

   | 
Lesezeit  2 Min
Erfolgreich kopiert!

Bei Porsche läuft es seit einer Weile nicht mehr rund. Ein Stellenabbau ist bereits seit dem Frühjahr geplant. Nun hat sich CEO Oliver Blume in einem Brief an die Belegschaft gewandt.


Externer Inhalt

Dieser externe Inhalt wird von einem Drittanbieter bereit gestellt. Aufgrund einer möglichen Datenübermittlung wird dieser Inhalt nicht dargestellt. Mehr Informationen finden Sie hierzu in der Datenschutzerklärung.

Porsche steckt in einem schwierigen Jahr: Bereits im ersten Quartal sind Absatz, Umsatz und Gewinn gesunken. Was den Absatz angeht, fällt auch der Blick aufs erste Halbjahr negativ aus: Von Januar bis Juni hat Porsche weltweit 146.391 Fahrzeuge an Kundinnen und Kunden ausgeliefert. Das sind sechs Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.  Weiterhin große Probleme hat Porsche in China. Im Reich der Mitte sank die Zahl der Auslieferungen um 28 Prozent auf 21.302 Einheiten.

Trumps US-Zölle treffen Autobauer Porsche besonders hart

Da Porsche in den USA keine Produktionsstätte hat, treffen die Zölle den Hersteller besonders hart. Allein im April und Mai musste Porsche nach Angaben von Finanzvorstand Jochen Breckner dafür 100 Millionen Euro aufwenden. Darüber hinaus plant Porsche, am Stammsitz in Zuffenhausen und in seinem Entwicklungszentrum in Weissach rund 1900 Stellen abzubauen. Betriebsbedingte Kündigungen sind angesichts der Beschäftigungssicherung bis 2030 ausgeschlossen.

Porsche: Ob es einen weiteren Stellenabbau geben wird, ist derzeit noch unklar

Lange Zeit zeigten bei Porsche alle Werte nur nach oben, doch nun ist die Kult-Marke kein Selbstläufer mehr. „Die Lage bleibt ernst, und die Branche entwickelt sich sehr dynamisch“, schreibt Porsche-Chef Oliver Blume in einem Brief an die Belegschaft. Porsche müsse deshalb flexibel und schnell auf die Veränderungen reagieren. „Im zweiten Halbjahr 2025 verhandeln Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretung von nun an über ein zweites Strukturpaket, um die Leistungsfähigkeit des Unternehmens langfristig abzusichern“, heißt es in dem Schreiben. Ob es auch eine weiteren Stellenabbau geben wird, ist derzeit noch unklar.

„Die Lage bleibt ernst, und die Branche entwickelt sich sehr dynamisch“, schreibt Porsche-Chef Oliver Blume in einem Brief an die Belegschaft.
„Die Lage bleibt ernst, und die Branche entwickelt sich sehr dynamisch“, schreibt Porsche-Chef Oliver Blume in einem Brief an die Belegschaft.  Foto: Jan Woitas

Das Geschäftsmodell, das das Unternehmen über viele Jahrzehnte getragen habe, funktioniere heute nicht mehr in dieser Form, schreibt Blume weiter: „Unsere Rahmenbedingungen haben sich in kurzer Zeit massiv verschlechtert.“ Zudem entwickele sich die Elektromobilität in vielen Märkten deutlich langsamer, als der Autobauer und viele Experten es noch vor Jahren erwartet hatten. Dazu kommt, dass sich wichtige Plattformen für neue E-Autos verzögern - beispielsweise die SSP 61, die Porsche verantwortet, und auf der auch zwei vollelektrische Fahrzeuge als Nachfolger für den Audi A8 aus Neckarsulm geplant sind.

Porsche: Ausblick für Gesamtjahr 2025 bleibt düster  weniger Gewinn erwartet

Die Finanzergebnisse für das erste Halbjahr gibt Porsche am 30. Juli bekannt. Aber bereits nach dem ersten Quartal hatte der Hersteller eine Gewinnwarnung herausgegeben für das Gesamtjahr. Die Umsatzrendite soll nur noch zwischen 6,5 und 8,5 Prozent liegen statt bei zehn bis zwölf Prozent, erklärte Porsche per Pflichtmitteilung. Den Umsatz taxiert die Volkswagen-Tochter jetzt ein bis zwei Milliarden Euro niedriger auf 37 bis 38 Milliarden Euro. Im schlechtesten Fall ergibt sich aus den beiden unteren Werten der Prognosespanne ein Betriebsgewinn von nur noch 2,4 Milliarden Euro – nach 5,6 Milliarden Euro und einer Marge von 14 Prozent im Vorjahr. 

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Neueste zuerst | Älteste zuerst | Beste Bewertung
Keine Kommentare gefunden
  Nach oben